Kipfenberg

Gaudi G’schichten auf der Burg

Musikkabarett von den „Gopperer 4“ und eine Buchlesung mit Werner Kränzlein sorgen in Kipfenberg für Lacher

14.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:18 Uhr

Die drei „Gopperer 4“ spielten in einer Mischung aus Buchlesung und Musikkabarett auf Burg Kipfenberg. Foto: Kleinhans

Kipfenberg – Eine Lesung der besonderen Art präsentierte Werner Kränzlein im Römer- und Bajuwaren-Museum auf Burg Kipfenberg. Der Oberemmendorfer präsentierte den Besuchern auf humoristische Art und Weise Bürgermeistergeschichten aus dem Buch des 1997 verstorbenen Kipfenberger Ehrenbürgers Hubert Hopfner. Für die Musik war die Gruppe „Gopperer 4“ zuständig.

Die Kombination von Geschichten in Mundart und fröhlicher Musik ging auf. In den „Schmunzelgeschichten“ von Hubert Hopfer von 1990 zündeten die Anekdoten auch heute noch beim Publikum. Der Humor spielte an diesem Abend insgesamt eine wichtige Rolle, denn nicht nur über die vorgetragenen Geschichten, sondern auch die kabarettistischen Einlagen der „Gopperer 4“, die eigentlich nur zu dritt auftreten, aber mit zwei Gastmusikern Verstärkung dabeihatten, wurde viel gelacht. Nur gut, dass die knapp 80 Besucher im historischen Gemäuer alle der bayerischen Sprache mächtig waren, ansonsten hätte der ein oder andere manches Mal vermutlich seine Schwierigkeiten gehabt an diesem Abend. In dem im vergangenen Jahr von Kränzlein vertonten Hörbuch „In der Gmoi: dalust und ausdeitscht“ kommt Hubert Hopfner, der 1915 geborene Sohn einer Grösdorfer Gastwirtsfamilie und Rektor der Kipfenberger Volksschule, noch einmal zu Wort. So auch am Samstag, wo Kränzlein die Geschichten aus Öffentlichkeit und Gemeindepolitik live für die Zuhörer zum Besten gab. „Der Bürgermeister spricht jetzt“, hieß es und schon hatte der Initiator die Gäste voll in den Bann gezogen und zahlreiche Lacher auf seiner Seite.

Die Lieder, welche die „Gopperer 4“ (Konrad Wagner, Josef Breitenhuber und Bernhard Gruber) zwischen den Texten sangen, hätten nicht besser gewählt sein können. So wurde zur Herkunft Hopfners als Sohn einer Gastwirtsfamilie das Lied „In Größdorf zum blauen Hecht“ angestimmt. Auch das derzeit durchaus kritische Thema Kirche fand sich in den Geschichten und entsprechend auch im Lied „Der i s’Deandl Liab’n“ wieder. Zu ihrem Kulthit „Hias mit drei Fias“ flossen bei einigen im Publikum die Lachtränen.

Da musste sogar Werner Kränzlein hinterher feststellen: „Jetzt hab ich es mit meinen Geschichten schwer.“ Mit seiner gekonnten Vortragsweise gelang es ihm aber die Aufmerksamkeit der Zuhörer schnell wieder zu gewinnen. Dass die Geschichten Hopfners heute noch aktuell sind, zeigte die „Volkszählung“, bei der Kränzlein den treffenden Vergleich zum aktuell durchgeführten Zensus 2022 mit Hopfners Worten „wo in alle Häuser nachgschaut wird, wer no lebt“ aufgriff.

Auch der Dialekt war im Programm immer wieder Thema. „Hopfner hat die Altmühl als Dialektäquator bezeichnet“, erinnert Kränzlein. Passend hierzu nahmen die Gopperer in ihrem Lied „Bayerisch is gar ned so schwer“ das Publikum mit auf einen Dialektkurs, bei dem alle gesanglich eingebunden wurden.

Nach dem letzten Text von Kränzlein forderten die Zuhörer lautstark eine Zugabe. Ein Wunsch, den die „Gopperer 4“ natürlich auch gerne erfüllten. Gemeinsam dachten Vorleser und Musiker zum Ende des Abends bereits über eine Wiederholung der Veranstaltung nach. Wann und wo stehe allerdings bislang noch in den Sternen.

klk



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