Hilpoltstein

Der künftige Diözesanjugendpfarrer Kobinian Müller blickt auf seine Zeit in Hilpoltstein zurück

13.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:19 Uhr

Mit Lokalkolorit und Lederhose: Korbinian Müller wechselt als Hilpoltsteiner Kaplan ins Amt des Diözesanjugendpfarrers im Bistum Eichstätt. In seiner Zeit in Hilpoltstein – wie auch schon davor in Allersberg – ist Müller vielen Gläubigen ans Herz gewachsen. Dieses Bild zeigt Müller bei seiner Vorstellung in der Pfarrei am 28. Juli 2019 mit seinen Eltern und Stadtpfarrer Franz Josef Gerner. Foto: Raithel

Von Rainer Messingschlager

Hilpoltstein – Es ist der Lauf der Dinge, dass ein Kaplan nicht viele Jahre in ein und der selben Pfarrei tätig ist. Trotzdem wird Korbinian Müller in Hilpoltstein eine Lücke hinterlassen, denn wenn man sich umhört, erfreut sich der gebürtige Ingolstädter einer großen Beliebtheit. Doch wie das Bistum Eichstätt jetzt bekanntgegeben hat, wird er zum 1. September Diözesanjugendpfarrer, was auch heißt, dass er Hilpoltstein verlassen wird.

Nichtbeworben, sondern vom Bischof auserkoren

Müllers künftiger Dienstsitz wird Eichstätt sein und sein Domizil das Schloss Pfünz. In Eichstätt wird er der Leiter des Jugendamtes des Bischöflichen Ordinariats sein und zudem stellvertretender Hauptabteilungsleiter „Jugend, Berufung, Evangelisierung“. Die Abteilung zeichnet unter anderem für das erst kürzlich in Rebdorf stattgefundene Pfingstfestival verantwortlich. Zu Müllers Aufgaben gehören auch der Kontakt zu Jugendseelsorgern, zum Ministrantenreferat, zu Jugendorganisationen wie BDKJ, Landjugend und Kolpingjugend, letztlich zu allen, die sich in der katholischen Jugendarbeit in Jugendgruppen, Verbänden und Pfarreien engagieren. Es gehöre viel dazu, sagt Müller. „Da muss ich mir auch erst einen Überblick verschaffen.“

Beworben habe er sich nicht auf die Stelle, antwortet Müller auf die entsprechende Frage. „Der Bischof ernennt einen.“ Er habe gemeint, dass Müller „der geeignete sei“. Bisher sei er nicht in der Verbandsstruktur gewesen. Für einen ehemaligen Regensburger Domspatz, wie es Müller ist, habe es dafür keine Zeit gegeben. Allerdings habe er zuletzt und beim Bistum „viel mit Jugendlichen zu tun gehabt“.

Über seine Zeit in Hilpoltstein sagt er, dass er „hier weite Arme“ gefunden habe, von Pfarrern, Pfarreien und Menschen, die sich engagierten. „Mir hat es gut gefallen.“ Obwohl die drei Jahre sicher anders waren, als er es sich anfangs vorgestellt hat. „Bis Anfang März war es noch normal, aber auch dann haben wir schöne Sachen gemacht“, sagt Müller. Jeder habe in der Pandemie versucht, das zu retten, was zu retten ist. Man habe auch versucht, so viel wie möglich stattfinden zu lassen: Messen, Taufen, Heiraten...

Und es wurden plötzlich ganz neue Formate geschaffen, um die Menschen auch dann zu erreichen, wenn sie nicht in die Kirche konnten. Müller hatte damals die Impulse hochgeladen und auch die Kurzvideos zu Weihnachten mit Regina und Christoph Raithel gestaltet. „Das hat sich richtig verselbstständigt, eine schöne Sache.“ Es sei eine sehr kreative Phase gewesen. „Aber es ist gut, dass es wieder normal ist und man sich nicht für alles Gedanken machen muss, was ist hygienisch und was nicht.“

Den Anstoß für den neuen Kapellenradweg gegeben

Den Pfarrverband als Ganzes begreifen und die Mitglieder bewegen, ihn zu erkunden, ist Müller ein besonderes Anliegen gewesen. Wie kriege ich den Pfarrverband näher zusammen, sei das große Thema gewesen. Dazu habe er jeden aufgefordert, auch einmal in eine andere Kirche zu gehen. Oder auch mit dem Rad zu den Hilpoltsteiner Kapellen zu fahren und dort zu beten. Immerhin gibt es 32 Kirchen und Kapellen im Stadtgebiet. Eine Aktion, die während des Lockdowns entstanden ist und aus der letztlich der kürzlich eröffnete Kapellenradweg wurde.

Für zwei Hochzeiten im Herbst zurück in Hilpoltstein

In seiner Zeit in Hilpoltstein habe er versucht, das zu machen, was notwenig ist, sagt Müller. „Mit den Menschen gut auskommen, den Lokalkolorit und die Traditionen zu wahren.“ Gefallen habe ihm auch, jeden Tag woanders zu sein, von Zell bis Mörlach. „Aber nun ist es auch okay, nach drei Jahren wieder etwas anderes zu machen.“ Und er wisse auch, dass die Hilpoltsteiner seiner Nachfolger gut aufnehmen werden.

Eine spezielle Pfarrei für die er zuständig ist, wird Korbinian Müller als Diözesanjugendpfarrer nicht haben. „Aber ich denke schon, dass ich auch weiter Taufen und Hochzeiten machen werde.“ Zwei Hochzeiten in Hilpoltstein ganz bestimmt, eine im September und eine im Oktober, denn die hatte er schon vor seiner Ernennung zugesagt.

HK



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