Neue Fahrzeuge und Geräte für Feuerwehr Hilpoltstein

Nicht mehr nur Leiter und Wägelchen

12.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:20 Uhr

Die neuen Geräte und Fahrzeuge der Feuerwehr Hilpoltstein erhalten den kirchlichen Segen. Foto: Tschapka

Von Tobias Tschapka

Hilpoltstein – Endlich konnte die Freiwillige Feuerwehr Hilpoltstein, nachdem sie lange Zeit durch die Pandemie ausgebremst worden war, ihre neuen Fahrzeuge und Gerätschaften segnen lassen. Beim „Tag der offenen Tür“ vor zwei Wochen konnten die Bürger diese Neuanschaffungen bereits bewundern.

Die Gerätschaften stellte nach der Begrüßung durch die neue Vorsitzende Diana Fehlner Kommandant Jürgen Flierl vor. Er blickte zurück auf den Feuerwehrbedarfsplan für den Brandbezirk Hilpoltstein aus dem Jahr 2014, der von Bürgermeister, Stadtrat, Kreisbrandinspektion und Regierung bewilligt wurde. „Danach stiegen wir in die Beschaffung für die Stützpunktfeuerwehr und die 17 Ortsteile ein“. Für die Standorte Marquardsholz und Hofstetten laufen derzeit noch Fertigungsaufträge, bei den Feuerwehren Weinsfeld und Sindersdorf liegen gerade die Zuschussanträge bei der Regierung von Mittelfranken zur Entscheidung. „Aber für die Stützpunktfeuerwehr sind wir vorerst mit den größten Beschaffungen seit Oktober 2021 fertig“, betonte Flierl.

Dank Akku-Geräten mehr Flexibilität

Insgesamt bekamen zwei Fahrzeuge, ein Transportcontainer, sowie sechs Gerätschaften den kirchlichen Segen: Ein Wechselladerfahrzeug 2 mit Abrollbehälter Rüst. Hier lag der Schwerpunkt auf der Beschaffung von schwerem technischen Gerät und die Einsatzschwerpunkte in der technischen Hilfeleistung zum Beispiel auf der A9, der ICE-Strecke, dem Main-Donau-Kanal und den beiden Schleusen sowie dem Rothsee; ein Mannschaftstransportwagen mit Vorwarneinrichtung für den Transport von Personal und Gerätschaften zu Übungen und Einsätzen, geländegängig dank Allradantrieb und mit der Möglichkeit ausgestattet, das Rettungsboot RTB 1 zu transportieren; ein Abrollbehälter Sandsack für die landkreiseigenen Sandsackabfüllanlage für den Hochwasserschutz. Als Transportmittel konnte die Büchenbacher Firma Hofmann gewonnen werden, die einen geeigneten ausgedienten Container zur Verfügung gestellt hat. Außerdem wurden ein neuer Akku-Spreizer, eine Akku-Schere sowie drei Teleskopzylinder gesegnet. „Der Akkubetrieb hat sich in der Vergangenheit bewährt, da er sehr beweglich und flexibel eingesetzt werden kann, da keine langen, starren Hydraulikleitungen die Verletzten oder das Bedienpersonal behindern“, begründete Flierl diese Anschaffung. Schließlich hat die Raiffeisenbank in Hilpoltstein die Mittel für die Beschaffung eines weiteren Defibrillators zur Verfügung gestellt, damit bei Einsätzen für alle Fälle immer ein Gerät auch in der Feuerwache bleibt. Der Gesamtwert der Anschaffungen summiert sich auf rund 600000 Euro.

Einsatzbereitschaft der Wehr aufrechterhalten

Das sei viel Geld, sagte Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl, „aber die Zeiten sind vorbei, als man nur mit Leiter und Wägelchen zu den Einsätzen gefahren ist“. Es gehe darum, die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Hilpoltstein aufrechtzuerhalten. Das sei es wert, „und wenn ich mir die vielen Jugendlichen und Kinder hier auf dem Fest ansehe, dann braucht es uns nicht bange sein um den Nachwuchs bei der Hilpoltsteiner Feuerwehr“.

Laut der stellvertretenden Landrätin Edeltraud Stadler zeige alleine schon ein Blick in die Nachrichten, wie wichtig es sei, dass es Menschen gebe, die sich für andere einsetzten. „Ihr seid zur Stelle, wenn man sich selber nicht mehr helfen kann, wenn die Natur zuschlägt oder bei Unfällen“, so Stadler. Die neue Ausrüstung wie zum Beispiel die Akku-Spreizer sollen dazu beitragen, den Menschen so zu helfen, dass kein noch größerer Schaden entsteht. „Das technische Gerät ist das eine, aber wichtig ist es auch zu wissen, auf wen man sich verlassen kann“, betonte Stadler, und lobte die gute Gemeinschaft der Hilpoltsteiner Feuerwehr, und das gelte auch für alle anderen im Landkreis.

Auch Kreisbrandrat Christian Mederer betonte, wie wichtig eine gute Ausrüstung sei, „aber es geht doch vor allem darum, die Gerätschaften mit Leben zu füllen. Und darum Danke an alle Kameradinnen und Kameraden, die ihr wertvollstes Gut – ihre Gesundheit – mit einbringen beim Schutz der Menschen in unseren Städten und Gemeinden“.

Bevor Pfarrerin Verena Fries und der katholische Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner mit musikalischer Begleitung des Kirchenchors „Jubilate Deo“ unter der Leitung von Maria Seitz die neuen Gerätschaften segneten, wurde noch der Werner Kaiser für 40 Jahre aktiven Dienst geehrt, unter anderem für seine Tätigkeit als erfahrener Maschinist und Atemschutzgerätewart.

Damit war der offizielle Teil zu Ende, und es wurde zum gemütlichen übergegangen zum Kameradschaftsabend mit Abendessen zu den zünftigen Klängen der Musiker Alexander Uhl und Alois Stadler. Im weiteren Verlauf des Abends stand auch noch DJ Matt Kowalski im Feuerwehrhaus an den Plattentellern.

HK



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