Beilngries

Beilngrieser Gartentage: Bunte Vielfalt in „traumhaftem Ambiente“

Tausende Besucher bei den Gartentagen im Beilngrieser Sulzpark

07.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:29 Uhr

In einen großen Garten mit vielen Facetten hat sich der Beilngrieser Sulzpark am Pfingstwochenende verwandelt. Foto: Adam

Von Regine Adam

Beilngries – Mit der richtigen Einstellung kann man allem etwas Gutes abgewinnen. Das bewies ein Aussteller bei den Beilngrieser Gartentagen, als er zum Ende des Pfingstwochenendes nach Schäden durch den heftigen Regen am Ausstellungsvortag gefragt wurde. „Es war schon ein paarmal ein ordentlicher Guss, aber das ist wie halt in einem echten Garten. Ein paar Pflänzchen sind zerzaust. Immerhin hatte es den Vorteil, dass ich nichts gießen musste“, witzelte er.

Mit seiner guten Laune befand er sich damit bei Ausstellerkollegen und auch bei den Besuchern der Gartentage in bester Gesellschaft. Drei Tage lang waren Pflanzen-, Blumen- und Dekorationsbegeisterte im Beilngrieser Sulzpark ganz in ihrem Element. 70 Aussteller boten in dem idyllischen Ambiente entlang der Sulz ihre Waren an – von Blumen und Pflanzbedarf über Kunsthandwerk und Dekoration bis hin zu Schmuck oder Kleidung. Einen besonderen Wunsch konnte man sich mit einem Whirlpool oder einem Gartengrill erfüllen und Kulinarisches gab es beim Weinverkosten oder an Käse- und Wurstständen, von denen einer auf einer Tafel mit flottem Spruch für seine deftigen Spezialitäten warb: „Frauen, denkt an eure Männer“.

Die Besucher kamen aus Beilngries und seinen Nachbargemeinden, aber auch bis aus Regensburg und Feucht, Amberg, Neumarkt, Ingolstadt oder Pfaffenhofen. Am Pfingstsamstag bildeten sich bereits kurz nach der Öffnung um 10 Uhr die ersten Schlangen an Interessierten vor dem Einlass, die Sonne strahlte vom Himmel und bescherte den elften Beilngrieser Gartentagen einen perfekten Auftakt.

Entsprechend gut gelaunt eröffneten Veranstalter Michael Müller, Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) und Landrat Alexander Anetsberger (CSU) die Veranstaltung, ehe sie sich mit Bürgermeistern der Nachbargemeinden, Rita Böhm aus Kinding (CSU), Ludwig Eisenreich aus Berching (CSU) und Johann Lanzhammer aus Breitenbrunn (FW), Beilngrieser Volksfest- und Zwiebelkönigin sowie mit einer ganzen Reihe von Stadträten auf einen Rundgang über das Gelände begaben.

„Ein schön geschmückter eigener Garten ist den Leuten in den Jahren mit Corona wichtiger geworden“, meinte eine Ausstellerin, die farbenfrohe und fröhliche Gartentiere für Zaun, Rasen und zum Aufhängen anbot. Selbiges gilt offenbar auch für den Nutzgarten: Tomaten- und Gurkenpflänzchen fanden ebenso interessierte und fachsimpelnde Käufer wie Kräuter und Salatpflanzen. Was alle hervorhoben: „Das traumhafte Ambiente dieses Parks.“ Um das noch zu betonen, hatte Müller einiges getan: Direkt am Wasser waren kleine Tische und Stühle sowie eine ganze Reihe von Liegestühlen aufgestellt. Wer keinen Platz mehr fand, setzte sich auf die großen Steine am Ufer oder gleich ins Gras. Kinder ließen die Beine im Wasser baumeln, während die Erwachsenen einen Kaffee trinken konnten, Bekannte begrüßten und gegenseitig die bereits erworbenen neuen „Schätze“ für den Garten bewunderten. An allen Tagen gab es Livemusik und nahezu alle Besucher blieben eine Weile bei Gerda Kees und ihren Kniepuppen stehen. Die Künstlerin aus dem Schongau ließ ihre Holzpuppen durch eine Schnur, die mit ihrem Knie verbunden war, fröhlich tanzen und spielte dabei auf ihren Instrumenten oder erzählte kleine liebevolle Geschichten rund um das hölzerne Liebespaar.

Ohne gut gefüllte Tüte oder Tasche, großes Gesteck oder Dekoelement ging kaum jemand aus dem Gelände. Peter Zingelt aus Regensburg hatte neben einem langen Eisenstab – Dekoration für sein künftiges „vertikales Kräuterbeet“, wie er erklärte – eine Tüte der Beilngrieser Touristinformation in der Hand. Darauf abgedruckt: Werbung für den Beilngrieser Zwiebelmarkt. „Beilngries kenne ich genau von diesem Zwiebelmarkt, vor ein paar Jahren war ich das erste Mal hier. Und als ich jetzt von den Gartentagen erfuhr, dachten meine Frau und ich, da fahren wir hin, das was damals toll, das kann gar kein Flop sein“, erzählte Zingelt.

Die Stimmung war also durchwegs gut – nur das Wetter goss einen kleinen Wermutstropfen in den harmonischen Cocktail aus ambitionierten Anbietern und interessierten Käufern. Am Sonntagnachmittag regnete es kurzzeitig wie aus Kübeln, Donner und Blitz vertrieben die Gäste und das Gelände versank stellenweise in einem Wassersee, der sich glücklicherweise schnell wieder auflöste. Am Pfingstmontag war alles vergessen, die Sonne schien den ganzen Tag und trocknete auch die letzten Zeltplanen wieder.

DK

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