Neuburg

Nach Ärger: Paul-Winter-Schule passt Zeiten an

Wegen verlegter Haltestelle verpassen Kinder ihren Bus – Lösung gefunden

03.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:35 Uhr

Wegen der Baustelle am Sehensander Weg halten die Schulbusse für die Paul-Winter-Schüler gerade am Bahnhof. Fotos: Gigler

Von Thorsten Stark

Neuburg – Seit Montag ist der Sehensander Weg in Neuburg eine Baustelle. Schon Anfang der Woche zeigte sich, dass die Verlegung der dortigen Schulbushaltestellen zum Bahnhof für Unmut sorgt. Die Schüler kamen wegen des rund 800 Meter längeren Wegs morgens zu spät in die Paul-Winter-Schule (PWS), nachmittags erreichten sie die Busse nicht rechtzeitig. Wütende Eltern beschwerten sich – auch in den sozialen Netzwerken. Doch inzwischen gibt es eine Lösung.

Diese teilte Landrat Peter von der Grün (FW) dann auch gleich in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Kommentar zu dem Posting eines betroffenen Vaters auf Facebook mit. „Da eine Fahrplanänderung der Schulbuslinien aus verschiedenen Gründen leider nicht möglich ist, werden die Unterrichtszeiten der PWS für die Dauer der Straßensperrung so angepasst, dass ein Erreichen des Schulunterrichts sowie des Schülerverkehrs gewährleistet ist“, schrieb der Landrat. Seit Wochenanfang sei er in Kontakt mit dem Ministerialbeauftragten der Regierung von Oberbayern gewesen und könne den Erfolg nun vermelden. Am Freitag folgte dann auch die offizielle Pressemitteilung aus dem Landratsamt.

Am Sehensander Weg verlegen die Neuburger Stadtwerke von der Bahnhofstraße bis zum Kreuter Weg bis einschließlich Freitag, 26. August, neue Wasserleitungen sowie Nahwärmeleitungen, weswegen nicht nur der Pkw-Verkehr umgeleitet wird. Auch die Schulbusse können nicht mehr bis zur Paul-Winter-Schule vorfahren, sie halten stattdessen an provisorischen Haltestellen am Bahnhof. „Das ist nicht schön, aber zumutbar“, sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) am Freitag auf Anfrage. In sieben bis acht Minuten hätten die Schüler aus seiner Sicht die Zusatzstrecke bewältigt. Er habe sich auch einmal mittags vor Ort umgesehen. Von den Schwierigkeiten wegen der Abfahrtszeiten der Busse habe er allerdings erst spät erfahren. Dass die Maßnahme geplant ist, habe schon länger festgestanden. Er müsse einmal mit den Stadtwerken sprechen, wann sie das auch an den Landkreis weitergegeben haben.

Landrat Peter von der Grün sprach gegenüber unserer Zeitung vom 18. Mai, an dem seine Behörde darüber informiert worden sei. Das sei doch „sehr kurzfristig“ gewesen, erklärte er. Inzwischen habe er auch mit Gmehling telefoniert – und dieser habe sich bei ihm entschuldigt. Von den Schwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler habe er am Montagabend bei einem Telefonat mit Schulleiterin Sonja Kalisch erfahren und dann Kontakt mit dem Ministerialbeauftragten aufgenommen, der sich sehr offen gegenüber dem Vorschlag, die Unterrichtszeiten anzupassen, zeigte. „Das ist alles sehr zielorientiert gelaufen“, sagte von der Grün. Deswegen wolle er auch gar nicht auf irgendwelche Fehler schauen. „Wichtig ist, dass die Misere nach wenigen Tagen zu Ende war.“

Auch Rektorin Kalisch zeigte sich zufrieden. „Ich denke, das ist eine gute Sache.“ Die Schule stimme die Unterrichtszeiten bis zum Ende der Baustelle mit dem Fahrplan der Busse ab, weil dieser nicht so leicht zu ändern gewesen wäre. Und die Kinder könnten so ihren Bus erwischen. „Das ist eine Lösung im Sinne aller“, sagte sie. Doch jetzt haben sich ohnehin erst einmal alle in die Pfingstferien verabschiedet.

DK



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