Relegation Kreisklasse Ost

Für den TSV Burgheim und die TSG Untermaxfeld geht es am Donnerstag um die Wurst

01.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:40 Uhr

Der TSV Burgheim (blau), hier eine Szene vor dem Burgheimer Tor aus dem Spiel gegen den FC Rennertshofen (weiß). muss sich heute beweisen, wenn er die Liga halten will. Allerdings ist der Gegner nicht von Pappe. Foto: Bartenschlager

Neuburg – Klassenerhalt über Umwege – diese Mission haben der TSV Burgheim und die TSG Untermaxfeld in der Kreisliga-Relegation vor. Während es für die Mösler in Runde eins eine machbare Aufgabe gibt, hat Burgheim eine deutlich härtere Nuss zu knacken. Obwohl eigentlich zwei Playoff-Runden geplant sind, könnten sich beide Mannschaften mit dem Sieg bereits retten. Anpfiff bei beiden Partien ist am Donnerstag um 18.30 Uhr.

TSV Inchenhofen - TSG Untermaxfeld (Donnerstag, 18.30 Uhr in Pöttmes)

Die Ausgangssituation der beiden Mannschaften könnte gegensätzlicher kaum sein. Auf der einen Seite der TSV Burgheim, der über zwei Drittel der Saison das Schlusslicht in der Kreisliga Ost war und erst am vorletzten Spieltag in Folge eines phänomenalen Comebacks auf den Relegationsrang rückte. Auf der anderen Seite die TSG Untermaxfeld, die lange Zeit gar nicht auf dem Relegationsplatz lag und ganz zum Schluss doch genau dort landete. Besonders bitter hier: Rein sportlich hätte sich die TSG durch den Sieg am letzten Spieltag gegen den BC Aichach sogar gerettet, doch eine Altlast wurde ihr zum Verhängnis. Im Hinspiel gegen Aichach traten die Gelb-Schwarzen nicht an, weil es neben den sowieso schon verletztungs- oder krankheitsbedingten Ausfällen noch einige Corona-Infektionen im Team gab. Dass dies gegenüber dem direkten Vergleich als vorrangig – oder im Fall von Untermaxfeld als nachteilig – gewertet wird, war dem Verein nicht bewusst. „Wenn wir jetzt darüber sprechen, ärgert mich das natürlich. Aber da haben wir einen Haken drunter gesetzt“, erklärt Andre Ruf, ein Teil des Trainerduos bei den Möslern. Nun geht es in Pöttmes gegen den TSV Inchenhofen, dem zweiten der Kreisklasse Aichach.

Die Favoritenrolle nimmt Ruf als Coach der höher spielenden Mannschaft hier an: „Vom reinen Können her sind wir da auf jeden Fall im Vorteil. Wir haben sie bei ihrem letzten Spiel beobachtet und da sind ein paar Dinge aufgefallen, die wir im Training dann noch einmal gemeinsam analysiert haben. Sie schieben etwa sehr hoch über die außen und haben im Zentrum zwei starke Leute. Aber nichts, was uns jetzt Angst macht. Verglichen mit Burgheim, das gegen den individuell ganz starken SV Echsheim antreten muss, ist das für uns sicher die machbarere Aufgabe. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Inchenhofen gerade eine tolle Serie hingelegt hat und deswegen extrem gierig auf den Sieg sein wird. Mental haben sie da also einen leichten Vorteil, denn sie können aufsteigen und wir in Anführungszeichen nur die Klasse halten als Maximum.“

SV Echsheim-Reicherstein - TSV Burgheim (Donnerstag, 18.30 Uhr in Klingmoos)

Burgheim sah sich schon in der Kreisklasse und bekommt nun noch einmal den Bonus, dem Abstieg mit einer guten Leistung in der Relegation wider erwarten von der Schippe zu springen. Der Gegner auf der anderen Seite des Platzes hat einen ebenso beeindruckenden Rodeo-Ritt hingelegt. Der SV Echsheim/Reicherstein setzte den Saisonstart in der Kreisklasse Neuburg komplett in den Sand und konnte nur durch eine nahezu fehlerfreie Rückrunde am finalen Spieltag auf den Relegationszug aufspringen. Das bedeutet aber nicht, dass die Echsheimer nur durch Glück dort stehen, wie Burgheims Trainer Florian Pickhard weiß: „Das ist bei ihnen nicht nur ein Spieler, sondern drei oder vier in der Offensive, die einen unwahrscheinlichen Druck ausüben können. Das wird verdammt schwer, wir müssen es in unserer Verteidigung so dicht wie möglich halten, um dem standzuhalten.“ Die Partie findet im Übrigen auf dem Sportplatz des SV Klingsmoos statt. Pickhards Mannschaft wird zum Leidwesen von Verein und Fans nicht in voller Stärke auflaufen können, denn Luca Manhart fällt wegen einer Rotsperre aus, während Lukas Biber verletztungsbedingt passen muss. „Echsheim hat natürlich vom Kopf her den Vorteil, aus einer guten Saison zu kommen und weitaus mehr Spiele gewonnen als verloren zu haben. Bei uns ist das Gegenteil der Fall“, erklärt der Trainer die Vorzeichen, sieht aber Vorteile für seine Mannschaft: „Nachdem wir das kleine Wunder vollbracht haben und uns doch noch in die Relegation zerren konnten, haben wir jetzt die Chance, es endgültig klarzumachen. Vielleicht reicht also ein Spiel, um eine enttäuschende Saison komplett umzudrehen. Und diese Euphorie, die sich in der Rückrunde aufgebaut hat, wollen wir mitnehmen. Daher sehe ich die Partie als absolutes 50/50-Spiel an, beide Mannschaften befinden sich auf Augenhöhe.“

Auf einer Linie befinden sich auch die Trainer der Teams, wie Pickhard in einer interessanten Anekdote erzählt: „Der Trainer von Echsheim. Marco Friedl, ist mein Nachbar. Er baut gerade sein Haus nebenan.“ Von Nachbarschaftsterror im Vorfeld soll aber verzichtet werden. „Nein, das lösen wir schon sportlich“, lacht Trainer Florian Pickhard über das zufällige Nachbarschaftsduell.

Sowohl für Untermaxfeld als auch Burgheim könnte die Aufgabe Klassenerhalt mit einem Sieg schon erledigt sein. Eigentlich sind zwei Runden für die Relegation vorgesehen, doch wenn in der Relegation um die Bezirksliga der TSV Dinkelscherben den Aufstieg in der finalen Runde gegen den TSV Babenhausen perfekt macht, reicht ein Sieg in der ersten Runde für die beiden Teams aus dem Neuburger Landkreis. Falls Dinkelscherben verliert, müssen Untermaxfeld und Burgheim noch eine zweite Ko-Runde überstehen. Sofern sie nicht schon ihre Auftakt-Begegnungen verlieren.

DK


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