Münchsmünster

„Das wird seit Jahren im Rat diskutiert“

Energiewende auch im Gemeinderat ein Thema – aber noch nicht zu Ende gedacht

31.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:43 Uhr

Vorreiter in Sachen Energie-Effizienz in Münchsmünster ist auch das Rathaus. Fotos: Lamprecht

Von Susanne Lamprecht

Münchsmünster – Ganz im Zeichen der Energiewende stehen derzeit viele Entscheidungen im Land. Die Gründe dafür sind vielfältig und machen auch vor der Gemeinde Münchsmünster und dem Gemeinderat nicht halt: Der drohende Klimawandel, ständig steigende Preise und die Unsicherheit, ob in Zukunft Öl und Gas noch zuverlässig zu bekommen sind. Die Frage, wie die Technologie der Zukunft aussehen könnte, welche Wärme- oder Stromquelle langfristig die Lösung bringen könnte, treibt viele um.

Gedanken darüber macht man sich im Ort freilich auch von gemeindlicher Seite und setzt, wo immer es möglich ist, auf regenerative Energieträger: So wurde das Rathaus mit einer Wärmepumpe als Heizung ausgestattet, das erst vor wenigen Jahren neu errichtete Feuerwehrhaus verfügt über eine Photovoltaikanlage mit einer Maximalleistung von rund 30 kW.

In den vergangenen Wochen ist man in Münchsmünster noch einen Schritt weiter gegangen: Auf dem Gelände der Kläranlage wurde eine große Photovoltaikanlage in Freiaufstellung mit einer Maximalleistung von über 80 kW errichtet, die nun den Eigenbedarf der Anlage decken kann. „Für uns im Gemeinderat war die Entscheidung klar, dass diese Anlage ein weiterer wichtiger Schritt in eine Richtung ist, an der kein Weg mehr vorbei führt“, sagt Bürgermeister Andreas Meyer.

Zu Ende gedacht, auch das betont der Rathauschef, ist die Thematik damit freilich noch nicht. Zu einer nachhaltigen Entwicklung im ganzen Ort gehöre eine Überprüfung und langfristige Verbesserung vieler Bestandsgebäude und eine sinnvolle Planung bei Neubauten – und das nicht nur von gemeindlicher Seite. „Vielerorts ist der Einsatz von regenerativen Energien bei Neubauten auch im privaten Bereich längst Pflicht von gemeindlicher Seite. Das wird auch bei uns zu diskutieren sein“, meint Meyer. Dazu kommen seit Jahren laufende Diskussionen etwa über Blockheizkraftwerke, an die dann ganze Siedlungen angeschlossen werden könnten. „Das ist nichts Neues und wird seit Jahren im Rat diskutiert. Ich bin sicher, dass das Thema jetzt wieder aktuell werden wird.“

Zukunftssichere und nachhaltige Planungen bezieht Meyer aber nicht nur auf das Thema Energie: „Aktuell werden bei allen Straßenbauarbeiten Leerrohre mitverlegt, die man künftig für Glasfaser nutzen kann“, erklärt er. Ein weiterer Punkt, der allerdings in eine ganz andere Richtung ziele, sei die sukzessive Vergabe von Bauplätzen: „Wachstum um jeden Preis wollten wir nie. Stattdessen liegt es uns am Herzen, mit dem Grund und Boden sorgsam umzugehen, um sicherzustellen, dass auch für die Folgegenerationen noch etwas da ist. Wenn ich mir die Welt jetzt so anschaue, glaube ich, haben wir richtig gehandelt.“

DK

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