Fussball

Landesliga-Aufstieg in weite Ferne gerückt

TSV Aindling verliert sein Relegationsrunden-Hinspiel gegen den ASV Dachau auf eigenem Terrain mit 0:3

27.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:51 Uhr

Kein Durchkommen: Aindlings Simon Knauer (2. v. r.) blieb in dieser Szene an Dachaus Dimitrios Papadopoulos (r.) hängen. Foto: A. Goldberg

Von Roland Kaufmann

Lange Gesichter am Schüsselhauser Kreuz: Mit einer überraschend deutlichen 0:3 (0:3)-Heimpleite gegen den ASV Dachau scheint der TSV Aindling schon in seiner ersten Relegationsrundenpartie alle Chancen auf den Landesliga-Aufstieg vergeben zu haben.

Dass die Lechrainer im Rückspiel am Samstag (Anstoß um 16 Uhr) noch eine Wende gegen die Oberbayern herbeiführen können, daran glaubt wohl selbst unter ihren eigenen Fans kaum mehr jemand.

Auch Kostas Pitisias hatte sich am Donnerstag erwartungsfroh ans Schüsselhauser Kreuz aufgemacht – einerseits als Fußballfreund an sich, andererseits als stolzer Vater von Sohn Nikolaos, der ja in der Winterpause zu den Aindlingern gewechselt war und seitdem neun Matches in der Bezirksliga Schwaben Nord (1 Tor) absolvierte. Nach den 90 Minuten blieb dem 48-jährigen Schrobenhausener jedoch nichts anderes mehr übrig, als enttäuscht über die Hausherren den Kopf zu schütteln. „Zwischen beiden Teams war in dieser Partie ein Klassenunterschied erkennbar“, so der der mittlerweile 48-Jährige, der ja einst selbst ein sehr erfolgreicher Fußballer gewesen war – unter anderem für die A-Junioren des FC Augsburg, den TSV Hohenwart , den SV Karlshuld und den TSV Weilach.

„Wenn man ehrlich ist, hätte der Sieg der Dachauer sogar noch höher ausfallen können“, sagt Kostas Pitsias weiter: „Rund 20 Minuten lang hielten die Aindlinger toll mit, in dieser Phase bewegte sich das Duell auch auf hohem Landesliganiveau. Aber kaum hatte der ASV Dachau dann sein 1:0 erzielt, brach der TSV regelrecht ein.“ Genauer ausgedrückt in der 24. Minute war es, als Philipp Schmidt den Tabellenzweiten aus der Bezirksliga Oberbayern Nord vor offiziell 468 Zuschauern in Führung brachte – und nur 180 Sekunden später netzte der 30-Jährige, der in der Saison 2018/19 insgesamt 24 Regionalligapartien (fünf Treffer) für den FC Pipinsried bestritten hatte, sogar zum 2:0 ein.

„Die Mannschaft aus Dachau wirkte an diesem Nachmittag aggressiver, fitter – und war auch spielerisch klar besser“, berichtet Kostas Pitsias: „Mann kann es also drehen und wenden, wie man will – der Erfolg der Gäste war hundertprozentig verdient.“ Das 3:0 der Oberbayern fiel übrigens ebenfalls noch vor dem Pausenpfiff – nämlich durch ein von Patrick Modes unglücklich erzieltes Eigentor (38.). Ja, auch das passte zu diesem gebrauchten Nachmittag aus Aindlinger Sicht. Dementsprechend niedergeschlagen wirkten die Lechrainer dann, nach dem Ende der Partie. Und dementsprechend sprachlos wirkte ein Großteil der im Stadion live dabeigewesenen Fans.

Kostas Pitsias war in der Schlussviertelstunde wenigstens noch in den Genuss gekommen, seinen Filius auf dem Spielfeld zu sehen. Aber so wirklich glücklich war der Papa nicht darüber: „Eigentlich ist Niko verletzt, nach einem Schlag auf die Ferse in einem der letzten Punktspiele hat er immer noch Schmerzen. Daher hätte ich es für besser gehalten, wenn es diesmal noch einen Einsatz verzichtet hätte. Aber das musste Niko alleine entscheiden, und er wollte in diesem wichtigen Match unbedingt dabei sein – wenn auch nur als Einwechselspieler.“

Ob er persönlich noch ein Aindlinger Fußball Fußballwunder an diesem Samstag in Dachau glaube? Kostas Pitsias lächelt: „Nein, die Sache dürfte gelaufen sein. Aber andererseits passieren gerade im Fußball doch immer wieder sehr ungewöhnliche Dinge.“

SZ



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