Karlshuld

Mit kleinen Schritten ans Ziel

Karlshulder CSU stellt Weichen für anstehende Wahlen und diskutiert über die Entwicklung im Donaumoos

24.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:57 Uhr

Das Donaumoos bei Karlshuld: Die Entwicklung der Landschaft stand nun auch beim CSU-Ortsverband auf der Tagesordnung. Foto: Janda, DK-Archiv

Von Stefan Janda

Neuschwetzingen – Politische Dauerbrenner und der Neustart der Aktivitäten vor Ort haben am Montagabend bei der Karlshulder CSU im Mittelpunkt gestanden. Neben der Entwicklung im Donaumoos widmeten sich die Mitglieder beim Treffen in Neuschwetzingen auch dem geplanten Wasserstoffprojekt – und der Weichenstellung für die nächsten Wahlen.

Wenn die Ortsgruppen der Christsozialen ihre Delegierten wählen, dann kann der nächste Urnengang nicht weit sein. In diesem Fall: die Landtags- und Bezirkstagswahlen im kommenden Jahr. Die Kandidaten dafür soll voraussichtlich im Oktober die Stimmkreiskonferenz der CSU küren, für die wiederum die Delegierten der Ortsverbände nötig sind. Aus Karlshuld werden das Vize-Landrätin Rita Schmidt, der Dritte Bürgermeister Klaus Scherm, die beiden Ortsvorsitzenden Hans-Peter Dittenhauser und Markus Oschmann sowie der JU-Kreisvorsitzende Moritz Knöferl sein. Ersatzleute sind Marina Eibl, Nadine Angermeier, Kerstin Eichlinger, Carl-Luis Schmidt und Sebastian Blank.

Die Wahl zogen die Verantwortlichen bei der Versammlung ebenso schnell durch wie in der Folge einen wahren Parforceritt durch die Themenlandschaft in Gemeinde, Landkreis und Freistaat. Dittenhauser, immerhin erst seit knapp einem Jahr Vorsitzender des Ortsverbands, berichtete über den ersten bayerischen Abend im Herbst („Die Stimmung war hervorragend“), einen Infoabend über Energiepolitik sowie die Planungen für den politischen Aschermittwoch. Nachdem die Traditionsveranstaltung mehrmals ausfallen musste, war zunächst eine Neuauflage im Schützenheim in Grasheim geplant. Doch die Pandemie machte den Christsozialen schließlich einen Strich durch die Rechnung – zumindest für heuer. Gleichzeitig soll es weitere Aktionen geben, unter anderem erneut einen bayerischen Abend.

Auch thematisch geht der Karlshulder CSU die Arbeit nicht aus. Klaus Scherm, Dritter Bürgermeister der Gemeinde, berichtete von den Planungen für eine Photovoltaik-Anlage, mit der die Kommune mittelfristig Strom für die Produktion von Wasserstoff erzeugen will. Gut 60 Hektar zwischen Grasheim und Obergrasheim (Gemeinde Königsmoos) sind demnach geplant. Die Flächen sind mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Donaumoos-Zweckverband abgestimmt. Bis Flächennutzungsplan und Bebauungsplan so weit sind, wird es Scherm zufolge aber dauern. „Der Start ist derzeit für 2024 geplant“, erklärte er.

Weiter wird die innerörtliche Entwicklung die Gemeinde fordern. Stichwort: integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, kurz Isek. Dazu gehört auch die Sanierung der Mehrzweckhalle, die laut Scherm im nächsten Frühjahr anlaufen soll. „Wir hoffen, dass wir nach einem Winter fertig werden“, so der stellvertretende Rathauschef, der damit die Einschränkungen für den Vereinssport minimal halten will.

Wenig Neues konnte er auf Nachfrage unterdessen zum Neubau des Feuerwehrhauses und zum Stand der Kläranlagen-Erweiterung sagen. Beim Erstgenannten hofft er, dass ein Ortstermin in zwei Wochen Klarheit für die schwierige Stabilisierung des Untergrunds bringt. Zum letztgenannten Projekt wollte sich der Dritte Bürgermeister unterdessen bewusst nicht groß äußern. „Warum das in Königsmoos in öffentlicher Sitzung war, weiß ich nicht“, erklärte er. Wie berichtet, war vor zwei Wochen im dortigen Gemeinderat bekannt geworden, dass die Erweiterung der gemeinsamen Kläranlage deutlich teurer wird. Von 7,5 Millionen Euro war die Rede. Scherm will nun abwarten, bis die Experten des zuständigen Planungsbüros nach Karlshuld kommen. „Dann reden wir“, sagte er.

Riesigen Gesprächsbedarf gibt es auch bei der Entwicklung des Donaumooses. „Wir kommen mit kleinen Schritten voran“, betonte Vize-Landrätin Rita Schmidt, die auch im Karlshulder Gemeinderat sitzt. Sie bat allerdings um Geduld; immerhin sei das Thema komplex und es gebe keine Blaupause. Als wichtigen Baustein sieht Schmidt dabei die Instrumente der Flurneuordnung, durch die größere Projektflächen entstehen könnten. „Da reicht aber nicht ein einziges Verfahren“, betonte sie. Gleichzeitig sei mit einer Dauer von bis zu zehn Jahren zu rechnen. „Wir müssen Gas geben, brauchen aber auch Geduld.“

Der CSU-Kreisvorsitzende Matthias Enghuber zeigte sich erfreut, „dass wir es geschafft haben, das Thema in München oben auf der Agenda zu platzieren“. Gleichzeitig forderte er einen intensiveren Dialog. Diesen mahnte auch der JU-Ortsvorsitzende Daniel Hammer an, der einen raschen Start der experimentellen Phase einforderte. „Junge Leute haben es bei uns ohnehin nicht leicht“, erinnerte er an fehlendes Bauland und hohe Preise für Wohnraum. JU-Kreischef Moritz Knöferl machte sich deshalb für eine kritische Begleitung des Prozesses stark. „Denn die wenigsten Menschen im Donaumoos werden pauschal jubeln“, betonte er.

DK

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