Schwbach

Im Auftrag des Meeres unterwegs

Auf seiner Oceans-Challenge passiert der „Eiserne Franke“ Bernhard Nuss Schwabach

23.05.2022 | Stand 22.09.2023, 23:21 Uhr
Matthias Hertlein

Und los gehts: Ein wenig Schwabacher Starthilfe auf dem Weg nach Gibraltar. Foto: Hertlein

Von Matthias Hertlein

Schwabach/Nürnberg – Aus den Lautsprecherboxen tönte „TNT“ von AC/DC, die nötige akustische Unterstützung. Extremsportler Bernhard Nuss (60) hat am Samstag auf seiner Oceans-Challenge nach Marokko Schwabach passiert. Der Mann mit eisernem Willen, nicht umsonst nennt man ihn „Eiserner Franke. Für knapp 45 Minuten war der Ausnahme-Triathlet und Personalcoach zu Gast auf der Durchreise zu einem großen Ziel, seiner „größten Herausforderung“ (Nuss) – sportlich wie caritativ.

Morgens um 8 Uhr erfolgte auf dem Nürnberger Hauptmarkt der Start zur Oceans-Challenge 2022 – charmant als „Route 66“ bezeichnet. Oberbürgermeister Marcus König hatte Bernard Nuss und sein sechsköpfiges Betreuerteam auf die Reise nach Afrika auf die Reise geschickt.

Abfälle aus der Meerenge bei Gibraltar fischen

Rund 5200 Kilometer liegen vor Bernhard Nuss, als er auf dem Nürnberger Hauptmarkt den ersten Schritt machte. Hin und zurück wird er rund fünf Wochen fast täglich auf den Beinen sein. Sein Ziel ist Gibraltar, wo er am Tag der Ozeane am 8. Juni durch die Meerenge schwimmen und Abfälle aus dem Wasser holen will. Damit erfüllt sich der Extremsportler gleich mehrere Wünsche, zu einen in ungefähr sieben Stunden durch die 17 Kilometer breite Straße von Gibraltar zu schwimmen, zum anderen will er damit auf die enorme Verschmutzung in den Ozeanen aufmerksam machen. Denn weltweit belasten schätzungsweise zwei Milliarden Tonnen Müll die Meere.

Von Nürnberg aus ging es zu Fuß nach Schwabach, von dort weiter auf dem Rad über 177 Kilometer bis nach Ulm. Der Stopp in der Goldschlägerstadt war auch Sponsor Uwe Feser geschuldet, eine Wertschätzung der besonderen Art für seine Unterstützung und für seine Kinderstiftung. Ein Audi e-tron ist das auch offizielle Begleitfahrzeug für den vielfachen Ironman.

Marokko war in Schwabach noch weit entfernt, als Nuss pünktlich eintraf. Dort hatten Hubert Mahlich und sein Team von Mysportevent ganze PR-Arbeit geleistet und aus dem Materialwechsel ein besonderes Spektakel gemacht, nichts wurden dem Zufall überlassen. Großes Kino. Ein Fernsehteam verfolgte fast jede Aktion des Sportlerstars, eine Drohne jede Bewegung, Werbebanden wurden zurechtgerückt. Nuss erfüllte PR-Verpflichtungen, gab freundlich Interviews, umarmte Ehefrau Inge, streichelte Maskottchen Elfi und platzierte es auf dem Fahrradlenker.

Rückkunft in Nürnberg wird am 26. Juni sein

Allerdings ist der Umstieg des Extremsportlers vom Laufen auf das Rad fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne gegangen. Es waren kaum Schaulustige da. Am 26. Juni bei der Rückkehr von Bernhard Nuss auf den Nürnberger Hauptmarkt wird es wahrscheinlich anders sein.

Apropos: Am Vatertag feiert Nuss auf der Strecke auch noch seinen 61. Geburtstag. „Was mich antreibt, ist die Charity-Aktion rund ums Meer und zu zeigen, dass man im hohen Alter man fit sein kann“, sagt der „Eiserne Franke“. „Man muss sich nur bewegen, und wenn ich von der Challenge zurückkomme, habe ich wieder was erreicht im Leben.“

HK



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