Pfaffenhofen

Mit der Vielfalt im Bunde

Rohrbacher Gemeinschaftsgarten und Erlebnisprojekt der Geisenfelder „Natur-Frieks“ ausgezeichnet

23.05.2022 | Stand 22.09.2023, 23:22 Uhr

Prämierte Projekte: Manfred Kotzian (rechts) überreichte den Gartlerchefs Hans Tilp (links) aus Rohrbach und Werner Weiß (Mitte) aus Geisenfeld die Siegerurkunden. Foto: A. Ermert

Pfaffenhofen – Im Herbst 2020 hat der Landesverband für Gartenbau und Landespflege die Gartenbauvereine zur Vielfaltsmeisterschaft aufgerufen. Im Landkreis haben sich die Vereine aus Rohrbach und Geisenfeld der Aufgabe gestellt, durch kreative Projekte die Artenvielfalt zu fördern: die Rohrbacher mit dem Projekt Gemeinschaftsgarten und die Jugendgruppe des OGV Geisenfeld mit dem Naturerlebnisgarten.

Der Kreisverband Pfaffenhofen informiert in einer Pressemitteilung, dass diese beiden Projekte mit ersten Preisen ausgezeichnet und mit je 500 Euro honoriert wurden. Bei der Frühjahrsversammlung erhielten die Projekte vom Bezirksverband Oberbayern eine Auszeichnung sowie einen Sonderpreis, dotiert mit je 250 Euro, die vom Geschäftsführer Manfred Kotzian den Vereinsvorsitzenden Hans Tilp aus Rohrbach und Werner Weiß aus Geisenfeld übergeben wurden. „Die beiden Teilnehmer haben es zwar nicht ins Finale geschafft, aber es sind Projekte entstanden, die mit unglaublichem Ideenreichtum und Fachwissen zum Nachahmen einladen“, erklärt Geschäftsführerin Margit Büchler.

Ein Gemeinschaftsgartenals Begegnungsstätte

Auf Initiative des Bürger-Arbeitskreises „Ortsbild“ wird Rohrbacher Bürgern ermöglicht, die keinen eigenen Garten haben, im Gemeinschaftsgarten ihr eigenes Gemüse anzubauen. „So vielfältig wie das Konzept ist auch die Pächterschaft“, erklärt Büchler: „Junge Familien, Senioren, Alleinstehende, erfahrene Gartler und Neulinge, gestandene Vereinsmitglieder und neue Mitglieder des OGV.“

Das Grundstück hat die Gemeinde Rohrbach dem Verein verpachtet. Im Oktober 2020 startete das Projekt. Im März 2021 konnten die Pächter ihre Parzellen übernehmen und mittlerweile gärtnern 16 Pächter und ihre Familien gemeinschaftlich zusammen – jeweils für ein Gartenjahr von Anfang März bis Ende Februar für einen Euro Pacht pro Quadratmeter. Auch etwas Besonderes: Im Gegensatz zum Kleingartenverein ist es eine offene Begegnungsstätte. Besucher sind dort jederzeit willkommen.

Mittlerweile gibt es im Garten auch Obstbäume und Beerensträucher. Der Gemeinschaftsgarten ist naturnah angelegt, eine Zertifizierung wird angestrebt. Als Gemeinschaftsprojekte wurden schon realisiert: Ein Hügelbeet mit Grassoden mit Brachwurz, auf dem jetzt Zucchini und Kürbisse wachsen, ein Brennholzlager mit Dachbegrünung und es werden Ferienpass-Aktionen durchgeführt, wo Kinder Vogelfutterstationen und Vogelhäuser bauen. „Der Gemeinschaftsgarten hat sich in kürzester Zeit durch enormes Engagement der beteiligten Bürger etabliert und wird von Jahr zu Jahr reichhaltiger und schöner. Ein echter Gewinn für die Vielfalt“, nennt Büchler dieses Projekt.

Die „Natur-Frieks“ stärkendie Artenvielfalt

Das Geisenfelder Konzept zum „Naturerlebnisgarten der 2019 gegründeten Jugendgruppe Geisenfeld, den „Natur-Frieks“, überzeugt durch die vielschichtige Herangehensweise. Von Beginn an gab es monatliche Aktionen wie Naturcreme herstellen, Beeren ernten und daraus Marmelade machen, Basteln mit Naturmaterialien, Malen, Blumenwiese anlegen, Kürbisschnitzen und vieles mehr.

Der OGV sprach mit der Stadtverwaltung und dem Jugendzentrum und durch den Vielfaltsmacher-Wettbewerb kam die Idee auf, den Außenbereich um das Jugendzentrum als Projekt „Naturerlebnisgarten“ aufzuwerten. Das Ziel war, die Artenvielfalt zu unterstützen, aber auch den Jugendlichen im Freien mehr Möglichkeiten zu bieten spielerisch und mit allen Sinnen das kleine „Gärtner-ABC“ zu erlernen, säen, Pikieren und Pflanzen zu üben und mit der Ernte ein persönliches und gemeinsames Erfolgserlebnis zu verbinden.

Das pädagogische Konzept des Naturerlebnisgartens ist auf den gärtnerischen Jahreskreis ausgerichtet. Kinder und Jugendliche erleben nach dem phänologischen Kalender die Blüte- und Reifezeiten. Wobei der Ansatz des OGV hier ist beratend tätig zu werden, aber auch bestimmte Bereiche aktiv mitzugestalten und mitzufinanzieren.

Die verschiedenen Themenbereiche bieten ein erlebnisorientiertes Erfahren von Garten und Natur. Als erstes wurden Sträucher, Beeren-Gehölze und Obstbäume gepflanzt. Von Bund Naturschutz, OGV und Naturschutzbehörde empfohlene Pflanzen wurden vor Ort bezogen und gepflanzt. Auch die Integration für Tiere, Insekten und Vögel ist gelungen.

era


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