Burgheim

Der Kanal macht den Unterschied

Das Finanzjahr 2020 hat sich in Burgheim wegen Verzögerungen anders als geplant entwickelt

27.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:29 Uhr
Ralf Schmitt
Es geht ums Geld: Der Burgheimer Marktgemeinderat hat sich mit der Jahresrechnung für 2020 befasst. Das Jahr endete recht günstig für die Kommune. −Foto: Schmitt

Burgheim - Erste Gemeinderatssitzung im neuen Jahr in Burgheim: Umfangreichster Punkt auf der Tagesordnung am Mittwoch war das Prüfungsergebnis der örtlichen Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2020. Dabei gab es einige deutliche Unterschiede zu den Planungen.

Vize-Bürgermeister Andreas Flath (FW) legte als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses einen detaillierten Bericht vor. Für die Modernisierung der Schule und den Anschluss an die Breitbandversorgung wurden demnach mehr als 110000 Euro ausgegeben. Für die Feuerwehren des Marktes tätigte die Kommune Beschaffungen in Höhe von 77000 Euro. Für Ausgleichs- und Ökokontoflächen wurden 21000 Euro ausgegeben. Für den ökologischen Gewässerbau waren es knapp 38000 Euro.

45000 Euro an freiwilliger Leistung für kirchliche Einrichtungen wurden vom Prüfungsausschuss diesmal "kritisch hinterfragt". Die Entlohnung des Mesners von Kunding durch die Gemeinde war Hans Dußmann (SPD) eine Frage wert. Bürgermeister Michael Böhm (CSU/JBB) verwies auf "antiquierte" Vereinbarungen aus den Eingemeindungsverträgen Anfang der 70er-Jahre. Sein Beispiel - "vielleicht klärt sich das alles einmal so wie die Versorgung des Gemeindestiers"- sorgte zumindest für gute Stimmung, sollte aber nicht über den Handlungsbedarf bei solchen "Karteileichen" hinwegtäuschen.

Als größter Posten im Gemeindehaushalt schlug und schlägt die Sanierung des Kanalnetzes zu Buche. Hier wurden im Geschäftsjahr 2020 etwa eine Million Euro bewegt. "Das ist das dickste Brett das wir im Moment bohren", erklärte Böhm sehr plastisch dazu. Den getätigten Ausgaben stehen auch Einnahmen gegenüber. Unterm Strich zeigen sich dabei erfreuliche Zahlen. So wurden für das zu Grunde liegende Geschäftsjahr Einnahmen in Höhe von knapp 14 Millionen Euro erzielt. Diese gliedern sich in 9,3 Millionen Euro für den Verwaltungshaushalt und 4,5 Millionen für den Vermögenshaushalt. Zirka 1,5 Millionen Euro sind den allgemeinen Rücklagen der Gemeinde zugeführt worden. Bei der Gegenüberstellung des Gemeindevermögens mit der bestehenden Verschuldung zeigt sich ein Plus in Höhe von 674000 Euro. All diese Zahlen entsprechen nicht ganz den Prognosen, die im April 2020 angenommen wurden. Damals war man von einem Gesamthaushalt von 14,5 Millionen Euro ausgegangen.

Durch die Modernisierung des Kanalnetzes haben sich die größten Differenzen zwischen Plan und Realität ergeben. Die kalkulierten Ausgaben in Höhe von knapp zwei Millionen Euro konnten zwar mit etwas über einer Million deutlich unterschritten werden, von den vorhergesehenen Einnahmen von 1,4 Millionen Euro sind aber bisher nur knapp 350000 Euro eingegangen. Ebenso ging man in der Planung noch von einer Pro-Kopf-Verschuldung von 731,36 Euro aus. Begründung dafür war eine eventuelle Kreditaufnahme in Höhe von 2,2 Millionen Euro zur Finanzierung zahlreicher Investitionen. Das war aber nicht nötig, und so fiel die Verschuldung mit 289,91 Euro pro Bürger erfreulicherweise deutlich geringer aus.

Böhm nannte schon in der Planungsphase alle veranschlagten Zahlen, bedingt durch Corona, "eher theoretisch und daher schwer kalkulierbar", was sich jetzt auch deutlich gezeigt hat. Böhm bedankte sich nach Flaths Vortrag ausdrücklich für die geleistete Arbeit von Prüfungsausschuss und Gemeindeverwaltung. "Diese Belege werden Zeitzeugen für Begonnenes und Durchgeführtes bleiben", sagte der Rathauschef. Auf Antrag Flaths segnete das Gremium die Jahresrechnung für 2020 einstimmig ab.

DK

Ralf Schmitt

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