Eichstätt

"Freunde der Ukraine"

300 Menschen beteiligen sich am ökumenischen Friedensgebet auf dem Residenzplatz

09.03.2022 | Stand 14.03.2022, 3:34 Uhr
Beten für den Frieden: Zahlreiche Menschen haben sich am Mittwoch auf dem Residenzplatz in Solidarität mit der Ukraine versammelt. −Foto: Meßner

Eichstätt - Rund 300 Menschen haben sich am Mittwochabend auf dem Residenzplatz zum ökumenischen Friedensgebet versammelt. Der Rektor des Collegium Orientale Oleksandr Petrynko begrüßte die "Freunde der Ukraine und des Friedens". Nach der Mahnwache in der vergangenen Woche, als sich gleich 700 Menschen unter dem frischen Eindruck des Kriegsausbruchs am Marktplatz in Eichstätt zusammenfanden, wurde die Veranstaltung nun auf den größeren Residenzplatz verlegt.

Es gebe einen Unterschied im Vergleich zur Vorwoche, sagte Petrynko. Denn an diesem Mittwoch waren zum ersten Mal Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine dabei, die "auf die Schnelle alles verlassen mussten, was ihnen lieb und teuer ist". Sie hätten sich auf den Weg ins Unbekannte gemacht. Rektor Petrynko nutzte die Gelegenheit und sprach einige Wort auf Ukrainisch zu ihnen.

Einige der Besucher hatten Kerzen mit auf den Residenzplatz gebracht.

Nach der Ansprache von Rektor Petrynko trat Gabriele Gien, die Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, ans Mikrofon. "In der vergangenen Woche waren wir noch in einer Art Schockstarre", begann sie und erzählte von den "fürchterlichen Bildern" aus der Ukraine. Aber, so fuhr sie fort, es habe sich in diesen wenigen Tagen etwas verändert. Die Schockstarre habe sich gelöst und es seien mittlerweile viele Bilder der Menschlichkeit entstanden, sagte sie. Bilder beispielsweise von Menschen, die auf die Straße gehen und sich für den Frieden einsetzen. "Ich finde es beeindruckend, was auch hier in Eichstätt in so kurzer Zeit zustande gekommen ist." Gien wies in diesem Zusammenhang auf die vielen Hilfsaktionen hin, die sich innerhalb kürzester Zeit gebildet haben. Die KU-Präsidentin warb dafür, sich weiter solidarisch zu zeigen und die Flüchtlinge willkommen zu heißen. "Das zeichnet Eichstätt aus."

Musikalisch umrahmt wurde dieses halbstündige Friedensgebet wieder von einem Männerchor aus dem Collegium Orientale. Sie sangen einige Seligpreisungen, ehe Dompfarrer Josef Blomenhofer und der evangelische Pfarrer Christoph Hilmes die Fürbitten vortrugen. Nach dem Schlusssegen, den Blomenhofer, Hilmes und Petrynko gemeinsam spendeten, trat noch einmal der Männerchor in Erscheinung und sang mit breiter Brust die erste Strophe der ukrainischen Nationalhymne. Die blau-gelbe Fahne der Ukraine war während der Veranstaltung am Residenzplatz stets präsent.

Auch am nächsten Mittwoch soll es um 18 Uhr auf dem Residenzplatz wieder ein ökumenisches Friedensgebet geben, wie die Veranstalter bereits ankündigten.

EK

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