Regionalliga Bayern

"Eigentlich sind sie nicht verwundbar"

Regionalliga Bayern: VfB Eichstätt um Coach Markus Mattes bei Spitzenreiter SpVgg Bayreuth zu Gast

11.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:10 Uhr
Auch gegen Ligaprimus Bayreuth gefragt? Eichstätts Fabian Neumayer (links) kam zuletzt zweimal von der Bank. −Foto: Traub

Eichstätt - Erst das Tabellenschlusslicht, nun der Spitzenreiter: Nur eine Woche nach dem 2:0-Arbeitssieg gegen den TSV 1860 Rosenheim ist der VfB Eichstätt am Samstag (14 Uhr) beim Ligaprimus SpVgg Bayreuth zu Gast.

Auf der Jakobshöhe träumt man von der Rückkehr in den Profifußball. Entsprechend haben die Oberfranken bereits kürzlich die Lizenzunterlagen für die 3. Liga eingereicht.

Wie der Deutsche Fußballbund (DFB) in diesem Zusammenhang bekanntgab, haben dies neben allen Vereinen der 3. Liga insgesamt 25 Vereine aus den fünf Regionalligen getan. Für die Elf um Trainer Timo Rost stehen die Vorzeichen aus zweierlei Gründen besonders gut: Erstens haben sie schon zehn Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten FC Bayern München II, der allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat. Und zweitens muss der bayerische Regionalliga-Meister heuer nicht in die Relegation, sondern steigt direkt auf.

VfB-Trainer Markus Mattes hatte die SpVgg Bayreuth bereits vor Saisonbeginn als Meisterschaftsanwärter auf dem Zettel, "weil sich der Verein über die vergangenen Jahre immer professioneller aufgestellt hat und die Qualität im Kader sehr hoch ist. " In seiner Einschätzung fühlt er sich nun - neun Monate später - bestätigt. Er sagt: "Normalerweise bin ich beim Tippen nicht so gut, aber dieses Mal scheine ich wohl richtig zu liegen. Vom Spielermaterial und Budget her war das aber auch irgendwie zu erwarten. "

Ein Blick auf die namhaften Akteure im Kader des ehemaligen Zweitligisten unterstützt seine Vorhersage. Denn mehr als ein Dutzend der aktuellen Spieler sind entweder beim 1. FC Nürnberg oder der SpVgg Greuther Fürth ausgebildet worden. Teilweise hatten sie schon einen Profivertrag in der Tasche, teilweise blieb der große Sprung aber auch verwehrt. Über den zweiten Bildungsweg wollen Kapitän Benedikt Kirsch, Torwart Sebastian Kolbe, Dennis Lippert, Steffen Eder oder beispielsweise Ivan Knezevic im SpVgg-Trikot den Weg in den Profifußball finden. Auch Markus Ziereis, der mit 71 Toren für vier verschiedene Vereine auf dem dritten Rang der ewigen Torjägerliste der Regionalliga Bayern liegt, verfügt über Zweit- und Drittliga-Erfahrung - und will nächste Saison nicht mehr in der Regionalliga Bayern spielen.

Punktemäßig sind die Kicker vom Roten Main das Maß aller Dinge. Besonders beeindruckend ist dabei die fast makellose Auswärtsbilanz. 37 Zähler (12 Siege, 1 Unentschieden) holten die Schwarz-Gelben auf fremdem Terrain; das Hinspiel in Eichstätt wurde mit 3:1 gewonnen. Zuhause im Hans-Walter-Wild-Stadion gingen dagegen schon drei Partien verloren: 0:3 hieß es gegen den 1. FC Schweinfurt, 1:2 gegen den FC Pipinsried und 2:3 gegen den SV Wacker Burghausen. Patzt die SpVgg Bayreuth gegen den VfB Eichstätt ein viertes Mal? "Statistisch gesehen sind sie wohl zu Hause leichter verwundbar", sagt Mattes, schiebt aber im gleichen Atemzug hinterher: "Wenn man sich jedoch die Qualität auf den einzelnen Positionen anschaut, dann ist die SpVgg eigentlich nicht verwundbar. "

Es wird also einer außergewöhnlichen Leistung bedürfen, will der VfB Eichstätt die Heimreise nicht mit leeren Händen antreten. Stellt sich nur die Frage, wer die mit nur 24 Gegentreffern sicherste Abwehr der gesamten Liga knacken soll. Zwölf-Tore-Mann Philipp Federl, der gegen Unterhaching und Rosenheim eine Rotsperre aus dem letzten Spiel vor der Winterpause gegen Pipinsried abgesessen hat? "Leider nein", sagt Mattes, "er ist nämlich krank und wird uns aller Voraussicht nach nicht zur Verfügung stehen. " Aus demselben Grund fällt auch weiterhin Christian Heinloth aus. Hinzu kommen die verletzten Akteure Jonas Fries, Jonas Halbmeyer, Johannes Kraus und Ralf Schröder. "Die Personallage ist weiterhin angespannt. Einziger Lichtblick unter der Woche war, dass Thomas Selz wieder im Training mitwirken konnte. "

Die zahlreichen Zuschauer jedenfalls - die SpVgg Bayreuth begrüßt im Schnitt 889 Besucher - dürfen sich auf ein Duell zweier formstarker Mannschaften freuen. Die SpVgg Bayreuth ist mit drei Siegen (2:1 gegen Unterhaching und jeweils 3:0 gegen Heimstetten und Eltersdorf) in die Rest-Saison gestartet, der VfB Eichstätt gewann seine beiden Spiele gegen Unterhaching (4:1) und Rosenheim (2:0). Sicher ist deshalb, dass mindestens eine Serie an diesem Samstag reißen wird.

EK

Norbert Dengler

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/eigentlich-sind-sie-nicht-verwundbar-6219904
© 2024 Donaukurier.de