Ingobräu-Weizen "für Verzehr ungeeignet"

05.09.2007 | Stand 03.12.2020, 6:31 Uhr

Ingolstadt (peh/sic) Die Bierproben, die nach einem Bericht des DK bei der Firma Ingobräu entnommen wurden, sind für den menschlichen Verzehr nicht geeignet. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Würzburg, die der Stadt gestern übermittelt wurde.

Untersucht wurden nach Angaben der Stadt Ingolstadt fünf Probeeinheiten zu je vier Flaschen, und zwar drei verschiedene Sorten Ingobräu-Weißbier aus mehreren Chargen. Im Ergebnis seien in allen Proben mehrere Flaschen wegen ihres "sensorischen Mangels" als für den menschlichen Verzehr ungeeignet eingestuft worden. Das heißt auf gut Deutsch: Das Bier riecht seltsam.

Solche nicht verzehrtauglichen Lebensmittel dürfen nicht in den Handel gebracht werden. Die mikrobiologische Untersuchung habe Anzeichen dafür ergeben, dass das Bier einer "mikrobiellen Kontamination", also einer durch Mikroben verursachten Verunreinigung, ausgesetzt war. Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Gesundheitliche Schäden können den Ergebnissen zufolge aber ausgeschlossen werden.

Ingobräu hat nach Angaben der Stadt bereits die Weißbierproduktion eingestellt. Die Gutachten seien der Firma übergeben worden. Die Stadt habe darauf hingewiesen, dass eine eventuelle Wiederaufnahme der Produktion an strenge Vorschriften gebunden und ein Verkauf erst nach neuer amtlicher Untersuchung und Feststellung der Unbedenklichkeit zulässig wäre.

Eine davon unabhängige, dem DK vorliegende Analyse war bereits vor zwei Wochen zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Beim Weizen hatte es in der Vergangenheit Klagen über unangenehmen Geruch nach dem Einschenken gegeben.

In einer ersten Stellungnahme äußerte die Ingobräu-Geschäftsführerin Nicola Hackner gestern Abend ihr "großes Bedauern". Die Brau?erei werde "alles daran setzen, die Kunden wieder zufrieden zu stellen".

Angaben zur Ursache für die Verunreinigung wollte sie noch nicht machen. Dazu müsse die Firma das Ergebnis weiterer Untersuchungen abwarten. "Bevor wir exakt sagen können, was der Grund ist, müssen wir erst genau wissen, um welche Mikroben es sich handelt."

Eines kann die Geschäftsführerin mit Gewissheit sagen: Das Fest zum 500. Jahrestag der Gründung, das die Traditionsbrauerei heuer feiern wollte, findet in diesem Jahr nicht mehr statt. "Zuerst müssen wir unsere Hausaufgaben machen, dann feiern wir nach, aber frühestens im kommenden Jahr", sagte Nicola Hackner.

Weißbier wird Ingobräu nach wie vor vertreiben, es kommt allerdings bis auf Weiteres von der Firma Kuchlbauer.

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