Jung trifft Alt im Oldtimer-Museum

20.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:30 Uhr

Das Schaukelmotorrad hat es den Kindern am meisten angetan. - Foto: Heinze

Greding (hzc) Jung trifft Alt: Die Vorschulkinder aus dem Gredinger Kindergarten St. Martin haben sich im Privatmuseum der Brüder Werner und Richard Just umgesehen. Und da gibt es bekanntlich viel zu entdecken, die leidenschaftlichen Sammlerbrüder zeigen ihre Schätze gerade Kindern sehr gerne. Ausgestellt sind derzeit 48 motorisierte Fahrzeuge.

Zögerlich und leicht schüchtern betreten die Kinder das kleine, gemütliche Museum. Erstauntes Raunen hallt durch den Raum, besonders angetan sind die Kinder von der Modellauto- und Lkw-Sammlung im Treppenaufgang. Die 16-köpfige Gruppe betrachtet mit aufgerissenen Augen aufmerksam alte Schreibmaschinen, Registrierkassen, Radios, Schallplattenspieler, Nähmaschinen, Roller und die vielen Motorräder. Dicht umlagert ist vor allem das hölzerne Schaukelmotorrad: Statt auf einem herkömmlich und auch bekannten Schaukelpferd sitzt man hier auf einem fast echt aussehenden Zweirad. Easy Rider light sozusagen. Den Kindern gefällt’s, vor allem dürfen sie auch Probe fahren.

Aber nicht nur das Motorrad ist zum Anfassen, auch alte Helme und Mützen dürfen aufgesetzt werden. Nachdem sie sich die vielen technischen Gerätschaften angesehen haben, beschäftigen sich die Kinder mit einem alten Butterfass. Hier erfahren sie auch gleich, dass die Butter nicht aus dem Kühlregal kommt, sondern erst aus Milch aufwendig hergestellt werden muss. Danach dürfen sich die Kleinen wie die Großen in das Gästebuch des Museums eintragen. Dies ist eine Pflichtübung für alle Besucher des Privatmuseums – und vor allem eine schöne Erinnerung für die Inhaber.

1998 wurde der Grundstein für das private Museum gelegt, das seither immer wieder mit viel Mühe und großer Leidenschaft vergrößert und verschönert. Für die Brüder Werner und Richard Just steht jedoch an erster Stelle der Spaß am Sammeln alter Zweiräder und anderen besonderen Gegenständen.

Die Leidenschaft entwickelte sich bereits 1976, als Werner Just ein altes Moped geschenkt bekam. Die Idee für das Museum setzte sich in ihm fest, blieb aber lange Zeit ein Wunsch. Schließlich erfüllte er ihn sich und stockte den Bestand an Exponaten immer wieder auf. Nur fehlt den Brüdern der Platz, um wirklich alle ihre Schmuckstücke ausstellen zu können. In mehr als 30 Jahren haben sich etwa 80 Motorräder angesammelt von denen 46 im Museum zu sehen sind. Jedes Jahr veranstaltet "Oldtimer Just" einen Tag der offenen Tür. Wer den verpasst hat, kann sich auf der Internetseite "www.oldtimer-just.de" informieren oder telefonisch einen Besichtigungstermin vereinbaren.

 

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