Schrobenhausen

Auch Promis stehen auf MeWi-Dielen

14.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:24 Uhr

Jede Diele ein Unikat: Handarbeit und das spezielle Ölfinish machen die Dielen der Edelparkettmanufaktur von Wilhelm Menzinger zu etwas Besonderem.

Schrobenhausen (DK) Ausgewählte Hölzer aus heimischem Bestand und die besondere Verarbeitung in Handarbeit sind die Zutaten des Erfolgsrezepts der Firma MeWi. Von Schrobenhausen aus liefert Wilhelm Menzinger seine Landhaus- und Massivdielen in die ganze Welt.

"Unsere Böden sind in ihrer Art einzigartig", so das Credo von Menzinger, dem Inhaber der Edelparkettmanufaktur. Renommierte Wohndesignmagazine attestieren ihm, die Nummer eins unter den Bodendielenherstellern zu sein.

Der nationale wie internationale Kundenkreis weiß die Premiumqualität der Produkte aus der Schrobenhausener Manufaktur zu schätzen. Die Nachfrage komme vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch nach Italien und Frankreich habe er vielfach geliefert, erzählt der Unternehmer. Aufträge aus der ganzen Welt flattern bei Menzinger auf den Tisch. Gerade erst sei wieder eine Lieferung nach Dubai rausgegangen, berichtet er.

Menzinger zählt spontan eine ganze Reihe von Hotels auf, in denen der Gast den Fuß auf seine Dielenböden setzt. Weltstars, VIPs und Promis – Schauspieler, Moderatoren, Politiker – gehören genauso zu seinen Kunden wie Menschen, denen ein hoher Anspruch an Qualität wichtig ist. Die Frage, wer den nun zu seinem Kundenstamm zähle, beantwortet der Unternehmer allerdings nicht. "Ich weiß viel und behalt’s für mich", sagt er, mehr ist nicht zu erfahren.

Keine Massenfertigung

Was ist das Besondere an seinen Böden? Sieben Aufträge eines speziellen Öls mit Kräuterzusätzen machten die Oberfläche so strapazierfähig, erklärt Menzinger. Mit 60 bis 80 Gramm Ölauftrag pro Quadratmeter werde die Holzfaser gesättigt, zehnmal so viel wie bei Industrieprodukten. Von Massenfertigung hält Menzinger gar nichts, er setzt auf Handarbeit. Jede einzelne Diele gehe durch seine Hände, ehe sie das Haus verlässt.

Manche Diele schimmert in drei harmonischen Farbnuancen, die Astlöcher nochmals dezent im Ton abgesetzt. Die MeWi-Spezialität: die Alterungsoptik. Die natürliche Maserung bleibt erhalten. Manuell bearbeitet mit Handhobel oder von Hand gesägt. Wie genau das Verfahren funktioniert, ist ein streng gehütetes Firmengeheimnis.

"Ich liebe schöne Dinge, ich mache schöne Dinge", sagt Menzinger und bringt sein Lebensmotto und seine Firmenphilosophie damit auf einen Nenner. Sorgsam wie einen Schatz wiegt der Unternehmer ein Musterstück, streicht mit der Hand über die Oberfläche. Menzinger identifiziert sich voll und ganz mit seinem Produkt.

Egal ob Schiffsbodendiele, Eiche gealtert perlmutt, Douglasie, Wildkirsche oder die kostbare Oberfläche der Eibe mit einem Quadratmeterpreis von 800 : Das Ausgangsmaterial stammt aus heimischen Wäldern. "Exoten werden bei uns nicht verarbeitet", betont der Firmenchef.

Sein Geschäft macht Menzinger auf Messen, aber längst auch über Empfehlungen. MeWi-Böden gibt es in der Obermenzinger Designervilla ebenso wie im Berliner Fotoatelier oder im öffentlichen Raum wie der Loisachtalhalle in Wolfratshausen. Bei der Sanierung des historischen Rathauses im niedersächsischen Uslar hielten nur die Schrobenhausener Böden dem strengen Auge der Denkmalschützer stand.

Im Schauraum in Schrobenhausen sind Dutzende Böden zu sehen. Die Dielen liegen hier teils etliche Jahre, Tausendfach von Besucher mit Straßenschuhen beschritten – von Laufstraßen keine Spur. Die Spezialoberfläche macht es, sagt Menzinger und lächelt verschmitzt.

Seit 28 Jahren befindet sich die Produktion am Gollingkreuter Weg. Wilhelm Menzinger trat als gelernter Schreiner in die Fußstapfen seines Vaters Johann, der eine kleine Schreinerei betrieb. 1981 begann die Spezialisierung auf Holzdecken und Landhausdielen. Eine Nischenstrategie, die aufging. Die Nachfrage nach Holzdecken, wie sie noch vor Jahren chic waren, sei zwar massiv rückläufig, MeWi stelle sie kaum noch her. Das Verfahren der Dielenbearbeitung hingegen habe sich ständig weiterentwickelt, berichtet Menzinger.

Zehn Mitarbeiter

Heute sind in dem Familienunternehmen zehn Mitarbeiter beschäftigt, inklusive der vier Familienmitglieder. Gattin Rosmarie ist die gute Seele im Büro. Sohn Christian ist mit seinen 21 Lenzen für den Export zuständig und unterstützt seine Mutter. Die Filialen in Pfaffenhofen und Ingolstadt werden von Tochter Stephanie gemanagt. Produziert wird nach wie vor aber nur in Schrobenhausen – und das für die ganze Welt.

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