Sie suchen ein automobiles Synonym für preiswert? Nehmen wir Travel. H-1 Travel. Der Hyundai-Van ist – abgesehen von Schwächen bei der Innenraum- und Sitzreihen-Variabilität – ein Sonderangebot im Segment der sieben- bis achtsitzigen Familientransporter.
Gleich zum größten Schwachpunkt des Koreaners: Die zweite und dritte Sitzreihe mit je drei Plätzen lassen sich nur verschieben, die Lehnen nur nach vorne klappen. Ausbauen oder flaches Verstauen im Fahrzeugboden: Fehlanzeige. Der deutsche Importeur weiß um das Problem, verspricht Abhilfe beim Nachfolgemodell – aber nicht vor 2011.
So bleibt für alle, die ein Riesenpaket transportieren wollen, nur der Ausbau der letzten Sitzreihe – durch die Fachwerkstatt und nicht in Windeseile. Aber auch bei voller Bestuhlung bietet das Heck des 5,13 Meter langen H-1 Travel mächtig viel Platz. Wer bis unter das Dach belädt, braucht keine ausgebauten Sitze. Reisekoffer und -taschen finden gut Platz, ein Kinderwagen passt auch hinein.
Die Heckklappe schwingt weit auf, auch mit 1,80 Meter Körpergröße stößt man mit dem Kopf nicht an. Schön würde ein Heckwischer nicht aussehen, aber praktisch wäre er bei Schlechtwetter schon. Ansonsten ist der H-1 ein praktischer und eben preiswerter Van – für alle, die aus Imagegründen zum Beispiel keinen VW-Bus brauchen. Mit 27 953,10 Euro gibt es den Travel H1 mit 170-PS-Dieselmotor.
Das 2,5-Liter-Triebwerk ist zwar nicht das modernste, aber ein kräftiges, ausgereiftes und für die Größe des Wagens durchaus sparsames. Rund neun Liter pro 100 Kilometer sind ein realistischer Wert, somit bietet der 75-Liter-Tank einen Radius von rund 800 Kilometer. Diese Etappen absolvieren die Insassen ohne Wehklagen. Der Komfort könnte auf Querfugen und Straßenunebenheiten zwar etwas besser sein, aber bequeme Sitze, gute Sitzposition und ergonomisch sinnvoll platzierte Schalter versöhnen.
Die zwei Schiebetüren sind total praktisch. Wer einen Van mit nur einer Schiebetür besitzt, wünscht sich eine zweite, weil er um die Vorteile nicht nur in engen Parklücken weiß. Familienfreundlich ist die Durchgangsmöglichkeit zwischen den Vordersitzen. Von Vorteil ist beim Rangieren auch das klitzekleine Fenster in der ansonsten mächtigen A-Säule. Man sieht ein ganz klein wenig besser. . .
Viele kleine Fächer bieten ordentlich Stauraum, der Innenraum wirkt dank des zweifarbigen Kunststoffs durchaus wohnlich, Heizung und Kühlung lassen sich im Fond separat regeln, und das Fünfgang-Schaltgetriebe (nur bei Kälte etwas hakelig) passt gut zum Dieselmotor.
Wer mit einem 2,5-Liter-Diesel zufrieden ist, der "nur" 136 PS leistet, spart rund 600 Euro. Die Ersparnis wird aber enorm, wenn man den Unterschied zum 140-PS-Multivan von VW errechnet. Die beträgt dann mal locker über 6000 Euro, zum 180-PS-Zweiliter-TDI sind es über 18 000 Euro. Wer auf variable Sitzreihen und das VW-Emblem also keinen Wert legt, findet vielleicht auch im limitierten H-1 "premium" (Leder, Leichtmetallfelgen, 31 999,10 Euro) das perfekte Familiengefährt.