Rohr

Konzert stimmt auf Weihnachten ein

17.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:24 Uhr

Die Musicaholics der Stadtjugendkapelle Roth spielten beim Weihnachtskonzert des Landkreises Roth in Regelsbach. - Foto: kx

Rohr (HK) In der Wehrkirche St. Georg in Regelsbach, im nordwestlichsten Teil des Landkreises Roth, hat ein Konzert die Besucher auf das nahende Weihnachtsfest eingestimmt.

Unter der Leitung von Ursula Hirschmann waren Musik, mal klassisch, mal fränkisch, mal festlich und Texte zum Advent zu hören. Festlichen Chorgesang präsentierte Roland Reck, der Leiter des Gesangvereins Liederkranz aus Regelsbach. Zu hören waren eine deutsche Bearbeitung des "Little drummer boy", ein Gloria nach G. F. Händel und das traditionelle Weihnachtslied "Quem pastores laudavere".

Zwei junge Solistinnen aus Roth mit ihren Begleiterinnen aus Spalt und Hilpoltstein bestritten den klassischen Part des Konzertes. Julia Schindler, begleitet von Carolin Gstädtner am Cembalo, spielte auf der Flöte die so genannte "Hamburger Sonate" von Carl Philipp Emanuel Bach.

Der zweite Sohn Johann Sebastian Bachs lebte lange in der Hansestadt, deshalb erhielt seine Sonate G-Dur diesen Beinamen. Eine Sonate mit den verschiedensten Tempi, einmal schnell und virtuos, dann wieder ganz langsam und fast introvertiert. Antonio Vivaldis Sonate VIII a-Moll spielte Ina Horn Violoncello in hervorragender Weise. Die junge Künstlerin war bereits vor vier Jahren beim Weihnachtskonzert in Spalt aufgetreten. Diesmal wurde sie von Maria Müller am Cembalo begleitet.

Die einzelnen Stücke verband der Mundartdichter Hermann Lahm aus Wendelstein. Die Texte sollten durchaus Denkanstöße sein und die Zuhörer zum Nachdenken animieren. "Können wir noch still sein und zuhören", lautete einer der Anstöße. Bei der vielfältigen Musik dieses adventlichen Abends fiel es den Zuhörern in der voll besetzten Regelsbacher Kirche wohl nicht schwer.

Musik der fränkischen Weihnacht kam mit den Röttenbacher Sängerinnen in das Konzert. Sanfte, innige Töne schlugen die Musikerinnen an – untermalt wurde der Gesang durch leichte Zitterklänge. Die Lieder erzählten, aneinandergereiht, die Weihnachtsgeschichte, von der Ankündigung der Geburt Jesu über "Lukas und dem Stier" bis hin zu dem Zeitpunkt "wenn es Christkindla kummt".

"Wennst heit Weihnachten sagst", fasste Hermann Lahm zusammen, "nou hörst meistens Christkindla, Gschenke, . . .". Ob darin aber das Geheimnis der Weihnacht stecke, stellte Lahm in Frage. Sei es nicht viel mehr die Ankunft Jesu Christi auf Erden?

Großes Klangvolumen brachten die Musicaholics aus Roth in die kleine Wehrkirche. In diesem Ensemble seien fast alle Instrumente eines großen Orchesters vertreten, aber eben jeweils nur solistisch, oder paarweise erklärte die Organisatorin Ursula Hirschmann dem Publikum. Sie freute sich besonders, dass die Rother Stadtjugendkapelle, aus der die Musicaholics stammen, so viele gute Musiker hervorbringt. Bei dem Konzert stellten die beiden Solotrompeter Jörg Burkhard und Maximilian Seiter bei "Give us peace" ihr musikalisches Können unter Beweis.

Das Ensemble unter der Leitung des Stadtjugendkapellmeisters Walter Greschl überzeugte durch Homogenität und eine gewisse Leichtigkeit, trotz vieler Tempowechsel. Geboten waren verschiedenste Musikrichtungen von traditionellen Melodien aus dem Erzgebirge bis zu einer Folge von Hirtenliedern, zu deren Schluss die Zuhörer aufgefordert waren, selbst musikalisch tätig zu werden. Das gemeinsame "Kommet ihr Hirten" bildete den Abschluss des Konzerts und entließ die Besucher hinaus in die kalte Nacht, erwärmt von musikalischen Klängen und eingestimmt auf das kommende Weihnachtsfest.

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