Bunter Bus wirbt für Sternsinger

19.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:34 Uhr

Im Senegal-Bus nahmen über 150 Eichstätter Schüler Platz. Das Kindermissionswerk informierte im und am Bus über die Situation in dem westafrikanischen Land. - Foto: kx

Hilpoltstein (pde) Selber fahren darf er nicht, weil er keine TÜV-Zulassung hat. Und so reiste der Senegal-Bus auf einem Anhänger nach Eichstätt. Mehr als 150 Schülerinnen und Schüler informierten sich auf dem Leonrodplatz über das Beispielland der Sternsingeraktion 2010.

Jedes Jahr sucht sich das Päpstlichen Missionswerks der Kinder aus Aachen ein Entwicklungsland aus, das in den Fokus der Sternsingeraktion gestellt wird. Für die kommenden Aktion ist es das westafrikanische Land Senegal. Wie Kinder in diesem Land leben und welche Spiele sie spielen, darüber gab es Informationen in einer Broschüre und auf Tafeln. Aber vor allen Dingen war mitmachen und ausprobieren angesagt. Die Schüler der 6. Klasse des Gabrieli-Gymnasiums besuchten den Bus. Rund um den Wagen, Baujahr 1960, hatten Gerhard Rott vom Eichstätter Referat Weltkirche, sowie Peter Förg und Martin Kuenen vom Kindermissionswerk verschiedene Spiele und Aktionen vorbereitet. Dabei durften die deutschen Schüler auch Hand anlegen und Hirsekörner in einem großen Mörser stampfen. Hauptattraktion und Blickfang war jedoch der Bus selber.

Besonders in der Hauptstadt Dakkar sind solche "Car Rapides" unterwegs, erledigen dort den öffentlichen Personennahverkehr. Der Diesel-betriebene Bus war per Schiff nach Hamburg gebracht worden. Von dort startete er eine Tour durch alle deutschen Bistümer. Erste Stationen waren Nürnberg und Herrieden. Bei dem Zwischenstopp dort kamen rund 300 Schüler. In rund 40 Städten und Gemeinden wird der Aktionsbus noch halten.

Im Vergleich zu den meist modernen deutschen Schulbussen, die gestern in Sichtweite des afrikanischen Gefährts abfuhren, erscheint der Senegal-Bus zwar farbenfroher, dafür aber auch gefährlicher. Sitzgurte sind ebenso Fehlanzeige wie Fensterscheiben. Das Fahrtziel wird von Kindern, die hinten auf einer kleinen Plattform stehen, angesagt.

Martin Kuenen berichtete von Ereignissen im Senegal und bat die "Fahrgäste" Wünsche für die Kinder im Senegal aufzuschreiben. Die Sechstklässler machten regen Gebrauch von dem Angebot. Die bunten Zettelchen klebte Kuenen später an die Busdecke. Schon jetzt schmücken hunderte Wünsche das Innere. Bis zum Ende der der Deutschland-Tour, die am 15. September startete, werden sicher noch viel dazu kommen.

Das Päpstliche Missionswerk der Kinder unterstützt mit den Geldern der Sternsingeraktion Hilfsprojekte für Kinder in rund 110 Ländern. Bei der zurückliegenden Aktion sammelten die Sternsinger zum Jahresbeginn 2009 rund 39,6 Millionen Euro, davon fast eine Million im Bistum Eichstätt. Gruppen in 12 087 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten hatten sich in Deutschland beteiligt. Mehr als 2600 Projekte in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa können die Sternsinger dadurch jährlich unterstützen. Bundesweit eröffnet wird die 52. Aktion Dreikönigssingen am Dienstag, 29. Dezember, in Hamburg.

Im Bistum Eichstätt findet die Eröffnung am 30. Dezember in Herrieden statt. Danach ziehen die Sternsinger wieder von Tür zu Tür, um für das Missionswerk zu sammeln. Wie in den Vorjahren wird die Hälfte des Sammlungsergebnisses für Projekte in der Eichstätter Partnerdiözese Poona (Indien) verwendet.

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/bunter-bus-wirbt-fuer-sternsinger-5448340
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