Thalmässing

Thalmässinger Grundschule wird geschlossen

12.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:01 Uhr

Im Sommer ist Schluss: Nach den Ferien werden die ersten und zweiten Klassen in der Hauptschule unterrichtet und die Thalmässinger Grundschule geschlossen. - Foto: Karch

Thalmässing (EK) Jetzt ist es offiziell beschlossene Sache: Das Grundschulgebäude in Thalmässing wird geschlossen, die ersten und zweiten Klassen ziehen in die Hauptschule um. Der Marktrat Thalmässing stimmte dieser Verlegung zu.

Thema war die Schließung des Grundschulgebäudes schon längere Zeit, mit der einstimmigen Entscheidung des Marktrats am Dienstagabend wurde die Verlegung der vier Klassen besiegelt. Der schlechte Zustand der beiden aus dem Jahr 1842 und 1960 stammenden Gebäude gab den Ausschlag für diese Entscheidung. "Eine Generalsanierung würde nach ersten Schätzungen zwischen 1,8 und 2 Millionen Euro kosten. Das ist nicht vertretbar", machte Bürgermeister Georg Küttinger deutlich. Aber auch bei Notmaßnahmen, die erforderlich wären, würde man die Grundschule weiter betreiben, wären die Kosten schnell im sechsstelligen Bereich.

Andererseits gibt es in der Hauptschule aufgrund rückläufiger Schülerzahlen freie Kapazitäten. "Der Schulbetrieb der Hauptschule und der Mittelschulverbund werden durch die Verlegung der Grundschulklassen nicht beeinträchtigt", so Küttinger.

CSU-Fraktionssprecher Michael Kreichauf fragte nach, warum man "nicht die dritten und vierten Klassen, die in der Eysöldener Grundschule unterrichtet werden, in die Hauptschule verlegt und die ersten und zweiten Klassen künftig in Eysölden unterrichtet". Das wäre seiner Ansicht nach von der Altersstruktur her günstiger. "Es gibt Eltern, die sich Sorgen machen, dass die Kleineren in der Hauptschule untergehen." Diese Befürchtung versuchte Küttinger zu zerstreuen. "Das ist mit Rektor Misoph angesprochen. Er sieht kein Problem."

"Wir haben einen Riesenpausehof", erklärte Ottmar Misoph auf Nachfrage des Hilpoltsteiner Kurier. Der Schulleiter zeigte sich überzeugt, dass der Umgang der Großen und der Kleinen miteinander kein Problem sein werde.

Gegen einen Umzug der Dritt- und Viertklässler spreche zudem, antwortete Küttinger auf Kreichaufs Frage, dass die Einrichtung in Eysölden auf die größeren Dritt- und Viertklässler abgestimmt sei.

Hannes Mailinger (CSU) sprach ein anderes Thema an. Bisher nutzt die Grundschule intensiv die Bücherei im Gemeindezentrum. Das werde nach einem Umzug in die Hauptschule nicht mehr möglich sein, befürchtet er. "Wir suchen zusammen mit der Schulleitung nach einer Lösung", versprach Küttinger, schließlich würde ein Ende dieser guten Zusammenarbeit sowohl von der Schule als auch von der Bücherei bedauert werden. "Da muss man kreativ sein und flexibel", ist Misoph optimistisch, dass es für auftauchende Probleme Lösungen gibt.

In der Hauptschule müssten einige Klassenzimmer umgebaut und in den Fachräumen kleinere Tische und Stühle aufgestellt werden. "Dafür haben die Grundschüler in der Hauptschule dann eine Aula, eine Küche, einen Musik- und einen Kunstraum sowie einen Mehrzweckraum", zählt Misoph Vorteile auf.

Ein großer Vorteil wird die finanzielle Entlastung sein. "Vorsichtig geschätzt" könne man mindestens 15 000 Euro im Jahr an Betriebskosten sparen, so Küttinger. Allerdings ist in diese Summe bei weitem noch nicht alles eingerechnet, was eventuell gespart werden könne.

Das alte Gebäude bleibt vorerst in Betrieb, weil dort die Hausmeisterwohnung und der Hort untergebracht sind. Mittelfristig sei zu entscheiden, so Küttinger, was mit den Schulgebäuden weiter geschieht. Sanierung, Abbruch und Verkauf stehen im Raum. Diese Frage solle man, so Michael Kreichauf, in das Konzept zur Ortskernbelebung einfließen lassen. "Eine Ruine stehen zu lassen, wäre keine gute Lösung."

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