Ingolstadt

Von wegen Nachwuchssorgen

Die Bundestagsabgeordnete Agnes Krumwiede, Christina Hofmann und Patricia Klein sind schwanger

04.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:39 Uhr

Ein rosa Strampelanzug für das Baby von Christina Hofmann, ein blauer für den Nachwuchs von Patricia Klein. Die Bezirkstagskandidatin der CSU (rechts) hat Ende Januar Geburtstermin – fünf Tage nach dem CSU-Ball. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Wird 2013 ein Babyjahr? Für Ingolstädter Politikerinnen schon. CSU-Stadträtin Christina Hofmann und ihrer Parteifreundin Patricia Klein sieht man die Mutterfreuden an – nicht nur am Strahlen ihrer Augen. Auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Agnes Krumwiede ist schwanger.

„Der Geburtstermin ist Anfang März“, bestätigte Ulrich Krumwiede, der Vater der Abgeordneten, gestern auf Anfrage dem DONAUKURIER. Persönlich war Agnes Krumwiede, die am 17. Januar ihren 36. Geburtstag feiert, nicht zu erreichen. Sie ist im Urlaub und „spannt endlich mal aus – das erste Mal, seit sie 2009 in den Bundestag gewählt wurde“, sagt Ulrich Krumwiede, der hofft, dass seine Tochter nach der Geburt den Mutterschutz nutzen wird. Ob der Nachwuchs später auch ein politisch denkender Mensch werden wird? Angesichts des Engagements der Eltern wäre dies kein Wunder. „Ihr Partner ist auch ein Grüner“, sagt Ulrich Krumwiede, der selbst viele Jahre an der Spitze des Grünen-Kreisverbandes Ingolstadt stand.

Viel um Politik geht es auch bei Christina Hofmann und Patricia Klein. In nächster Zeit dürfte bei den beiden Politikerinnen der Ingolstädter CSU in erster Linie Familienpolitik angesagt sein. Hofmann (33) ist in der 23. Woche schwanger, bei Klein (29) steht der Geburtstermin bald bevor. Dabei organisiert die Rechtspflegerin, die unlängst zur Bezirkstagskandidatin der CSU nominiert wurde, derzeit noch fleißig die „Schanzer Nacht“, den CSU-Ball am 19. Januar. Fünf Tage später ist bei Patricia Klein der Geburtstermin. „Wir haben bei der Sitzplatzwahl darauf geachtet, dass der anwesende Frauenarzt in der Nähe sitzt“, scherzt Klein. Ein bisschen mulmig ist ihr angesichts des ballnahen Geburtstermins freilich schon.

Sowohl Klein als auch Hofmann strahlen übers ganze Gesicht, wenn sie über ihre Schwangerschaft, die bevorstehende Geburt und die Zeit danach sprechen. „Das ist mit das Spannendste, was ich bisher erlebt habe“, sagten Christina Hofmann und Patricia Klein wie aus einem Mund. „Die Vorfreude ist riesengroß.“ Beide Frauen werden ihr Kind im Klinikum zur Welt bringen. Und beide wissen nicht nur, ob es ein Bub oder ein Mädchen wird, sondern auch die Namen. Christina Hofmanns Mädchen wird Magdalena heißen. Patricia Kleins Sohnemann Leopold. Beim Fototermin bei einem Babyausstatter sind die werdenden Mütter kaum zu bremsen. „Oh, sind die Schühchen süß“, schwärmt Hofmann und beäugt das favorisierte weiße Paar von allen Seiten. Auch die Strampler werden mit geschultem Blick visiert. Nach dem Fototermin kaufen die beiden gleich ein.

Berufstätig, politisch aktiv, Mutter: Dass die Dreifachbelastung organisiert sein muss, ist den beiden Hoffnungsträgerinnen der CSU, die selbst, wie man im Volksmund sagt, guter Hoffnung sind, klar. Auch die Männer der beiden werden Elternzeit beantragen. „Sie können dann gemeinsam Kinderwagen schieben.“ Ihren Frauen ist klar: „Ohne engagierte Väter wäre unser ehrenamtliches Engagement nicht möglich.“ Auch Eltern, Geschwister und Freunde haben ihre Bereitschaft erklärt, sich am Kinderhüten zu beteiligen. Die Grundschullehrerin Christina Hofmann und Rechtspflegerin Patricia Klein wollen nach dem Mutterschaftsurlaub voraussichtlich in Teilzeit arbeiten. „Eine große Freiheit, die das politische Engagement erheblich erleichtert“, finden sie. Ihre politische Arbeit wollen sie auf jeden Fall weitermachen. Für die Bezirkstagskandidatin Patricia Klein wird das nicht leicht. Sie wird im Wahlkampf – Baby hin oder her – „ihren Mann“ stehen müssen.

Ihre Vorbilder sind weniger Spitzenpolitikerinnen wie Familienministerin Kristina Schröder. „Die wirklichen Vorbilder sind Frauen, die alleinerziehend sind, oder Frauen, die mehrere Kinder haben. Die muss man wirklich bewundern“, sagt Hofmann.

Die Familienpolitik sei heutzutage besser als in früheren Zeiten. Im Vergleich dazu seien die Hilfen für Eltern heute geradezu revolutionär. In Ingolstadt sei man in Sachen Kinderbetreuung im Unterschied zu München ohnehin reich gesegnet. „Das gibt uns ein gutes Gefühl.“

 

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