Hilpoltstein

Fahrbahnteiler soll Raser einbremsen

Bürgerversammlungen: Solarer klagen über Durchgangsverkehr, Erholungssuchende belasten Heuberg

17.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:15 Uhr

Ungebremst geradeaus geht es derzeit nach Solar hinein. Ein Fahrbahnteiler soll dem Durchgangsverkehr etwas den Schwung nehmen, so die Hoffnung der Einwohner. - Foto: Bader

Hilpoltstein (mes) Mit Solar am Montag und Heuberg am Dienstag ist in Hilpoltstein der Reigen der Bürgerversammlungen eröffnet worden. Bürgermeister Markus Mahl stellte in beiden Versammlungen den Rekordhaushalt vor, den die Stadt in der nächsten Woche verabschieden will.

Der größte Brocken seien dabei die Wasser- und Abwassermaßnahmen in Zell, Unter- und Oberrödel sowie der Ringschluss der Wasserversorgung, sagte Mahl. Rund 5,9 Millionen Euro werde das die Stadt kosten – weitgehend ohne Zuschüsse. Daneben würde noch mehr als eine Million Euro für den Unterhalt im Tiefbaubereich ausgegeben.

Ein Rekordhaushalt sei es aber auch deshalb, so Mahl, weil für Grundstückskäufe für das neue Baugebiet an der Rother Straße rund 4,8 Millionen Euro eingestellt sind. „Dafür brauchen wir ein Darlehen von 4,5 Millionen Euro, weshalb auch die Pro-Kopf-Verschuldung steigt.“ Allerdings geht man bei der Verwaltung davon aus, dass das Geld schnell wieder hereinkommt.

Bei der Versammlung in Solar, die auch für die Einwohner von Grauwinkl und Auhof relevant ist, kam einmal mehr das Problem der zu hohen Geschwindigkeit des Straßenverkehrs am östlichen Ortseingang zur Sprache. Von einem Fahrbahnteiler versprechen sich die Bürger Abhilfe. Laut Mahl wird versucht, diesen im Zusammenhang mit dem Bau des Radwegs Richtung Sindersdorf zu bekommen, der heuer und im nächsten Jahr auf der Agenda steht. „Ansonsten kriegt man die nicht mehr.“ Versprechen wollte Mahl aber nichts. „Wir probieren es aber.“

Um dem Hundekotproblem Herr zu werden, wurde vorgeschlagen, Boxen wie im Stadtgebiet aufzustellen. Aus Mahls Sicht bringe das in der Flur aber nichts. „Viele fahren ja extra raus, um ihren Hund dort laufen zu lassen.“ Letztlich seien daher für Solar solche Boxen nicht vorgesehen.

Angesprochen wurde auch das Windrad bei Jahrsdorf, das auch Grauwinkl betrifft. Da es sich um ein Bestandsgebiet handelt, geht Mahl davon aus, dass der Antragssteller „sehr gute Karten“ hat, wenn er alle Vorgaben erfüllt, auch wenn der Abstand zur Wohnbebauung weniger als 1000 Meter beträgt.

Während in Solar rund 35 Bürger zur Versammlung kamen, waren es in Heuberg etwa 30. Dort ging es neben Heuberg auch um die Belange von Altenhofen, Auholz, Lochmühle und Riedersdorf. Angefragt wurde hier, wie es um den geplanten Radweg vom Rothsee nach Haimpfarrich stehe. Laut Mahl ist der Bau vor allem von den Zuschüssen abhängig. Diese seien aber noch nicht sicher. „Wir machen es wie die Stadt Roth davon abhängig, ob gebaut oder geschoben wird.“

Bereits voll ist das neue Heuberger Baugebiet, das kurz vor der Erschließung steht. Von den neuen Bauplätzen gingen allerdings nur drei an Heuberger. In der Versammlung wurde daher angemahnt, dass es doch ein Baugebiet für die Kinder im Ort habe sein sollen, nun aber stünden für die Heuberger wieder keine Bauplätze zur Verfügung. Allerdings habe es auch keine Nachfragen aus Heuberg gegeben, so Mahl. Bei Bedarf könnten aber weitere Bauplätze ausgewiesen werden.

Nach wie vor unglücklich sind viele Heuberger darüber, dass ihr Ort im Sommer noch immer zugeparkt wird, trotz saisonalem Parkverbot. Für die Polizei sei es schwierig, dies ausreichend zu kontrollieren, räumte Mahl ein. Abhilfe könnten trotzdem die kürzlich erhöhten Strafen für Falschparken bringen.

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