Ingolstadt

Dominik Kobale organisiert Spendenaktion und Hilfskonvoi für die Ukraine

15 Tonnen Hilfsgüter

10.03.2022 | Stand 23.09.2023, 2:26 Uhr

Haltbare Lebensmittel, Gaskocher und Windeln: 15 Tonnen Hilfsgüter haben 28 Fahrerinnen und Fahrer von Ingolstadt nach Lublin in Polen gebracht. Von dort aus gingen die Waren weiter in die Ukraine. Foto: Kobale, privat

Ingolstadt – Voll beladen mit tonnenweise Hilfsgütern machten sich am vergangenen Freitag 28 Fahrerinnen und Fahrer auf den Weg von Ingolstadt nach Lublin.

Eine Stadt im Osten Polens, die rund 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt. Inzwischen sind die Fahrer der 14 Lkw und Kleintransporter wieder zurück in Ingolstadt. Dominik Kobale, Organisator der Spendenaktion, begleitete den Hilfskonvoi: „Ich wollte sehen, wo die Hilfsgüter ankommen. Das war mir wichtig.“



Die Bilder des Angriffskriegs von Putin und die Not der Menschen in der Ukraine schockierten Kobale, er wollte helfen. Er kontaktierte den Ingolstädter Unternehmer Reiner Büchl, der Kobale zusagte, ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen. Noch am selben Abend verfasste Büchl eine E-Mail an das Netzwerk „Familienunternehmen für Ingolstadt“, ein Zusammenschluss von 21 Unternehmen der Region. Er bat um Spenden; die folgende Resonanz war riesig: „Die E-Mail wurde ein Selbstläufer. Alles ging ganz schnell“, berichtet Büchl. Sie sammelten sowohl Geld- als auch Sachspenden. „Die Hilfsbereitschaft war groß, zahlreiche Firmen, aber auch Privatpersonen, gemeinnützige Organisationen und Service-Klubs kamen auf uns zu.“

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Einen Tag vor der Abfahrt sortierten die Helfer die zahlreichen Kartons mit Sachspenden. Von den Spendengeldern besorgte Kobale haltbare Lebensmittel und Konserven für rund 24.000 Euro. Außerdem hatte der Hilfskonvoi Gaskocher, Isomatten, Schlafsäcke und Wasserfilter sowie jede Menge Baby-Bedarf wie Windeln und Babynahrung mit im Gepäck. Die Fahrt in die 1300 Kilometer entfernte polnische Stadt bewegte Kobale und die Fahrer. „Ein Fahrzeug hatte einen Reifenplatzer und eine defekte Servolenkung mitten in der Nacht.“ Eine polnische Werkstatt reparierte umgehend den Schaden. „Die Reparatur war kostenlos. Die Mitarbeiter der Werkstatt fanden es gut, dass wir den Menschen in der Ukraine helfen und haben uns so unterstützt.“ In Lublin angekommen wurden die Hilfsgüter an eine Einrichtung der Caritas übergeben: „Dort herrschte ein geordnetes Chaos. Es war hektisch, aber die Helfenden waren gut organisiert.“ Ein Teil der Hilfsgüter aus Ingolstadt wurde direkt auf einen Sattelschlepper verladen und in die Ukraine gebracht. „Die Spenden sind dort gelandet, wo sie auch hingehören.“ Parallel seien immer wieder Ukraine-Geflüchtete im Caritas-Lager angekommen; meist Frauen mit ihren Kindern. Für Kobale und die Fahrer-Crew Eindrücke und Erlebnisse, die sie noch länger im Kopf behalten werden.

Inzwischen sind über 75.000 Euro an Spenden eingegangen, berichtet Büchl. Für die Hilfsaktion am vergangenen Wochenende haben die Helfenden 40.000 Euro eingesetzt. „Aufgrund der deutlich höheren Spendeneingänge planen wir bereits die nächste Hilfsaktion.“ Auch dann wollen die Organisatoren die Gelder wieder in zielgerichtete Waren umwandeln und an die Ukraine weitergeben. „Lasst uns alle hoffen, dass dieser unnütze Krieg bald vorüber geht“, so Büchl.

mwe


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