Eichstätt

"Konstant gute Auslastung"

Defizit des Heilig-Geist-Spitals schrumpft stetig – "Wachsender Druck" aufs Personal

20.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:00 Uhr

Eichstätt (EK) Offensichtlich sind die Zeiten vorbei, in denen das Altenheim Heilig-Geist-Spital jedes Jahr mit einem dicken Minus abschloss. Heuer werde sich der Fehlbetrag auf „nur“ 64 200 Euro belaufen, teilte Kämmerer Herbert Rehm dem Hauptausschuss in dessen gestriger Sitzung mit.

Die Zeiten waren bekanntlich mal anders: Der negative Höhepunkt war 2008, als das Defizit einen einsamen Rekord von über 450 000 Euro erreicht hatte. Danach hatte sich aber die wirtschaftliche Situation des Altenheims kontinuierlich stabilisiert. Im vergangenen Jahr wurde ein Minus von 108 000 Euro prognostiziert. Die endgültige Abrechnung liegt zwar noch nicht vor, doch werde man diesen Ansatz wohl deutlich unterschreiten, kündigte Rehm auf Nachfrage unserer Zeitung an.

Die positive Entwicklung sei in erster Linie der „konstant guten Auslastung“ des Heilig-Geist-Spitals zu verdanken, so Rehm weiter. Die Plätze dort seien nahezu voll belegt, dazu kommen noch die rund 30 Studenten, die sich in den Altbauten eingemietet haben. Die Gesamtausgaben liegen 2013 mit 4,21 Millionen um knapp 7,7 Prozent über dem Ansatz des Vorjahrs. Traditionell haben hier die Personalkosten mit 3,03 Millionen Euro (Vorjahr: 2,81 Millionen Euro) oder 72,1 Prozent den größten Anteil. 190 000 Euro werden beispielsweise für Lebensmittel ausgegeben, 206 000 Euro für den Posten „Wasser, Energie, Brennstoffe“.

Den Aufwendungen stehen Einnahmen in Höhe von 4,15 Millionen Euro gegenüber: Der mit Abstand größte Posten (82 Prozent) sind hierbei die Heimentgelte im Pflegebereich mit fast 3,4 Millionen Euro. Die Entgelte im Rüstigenbereich belaufen sich auf 552 000 Euro.

Rehm warnte allerdings vor zu viel Optimismus: Durch das neue Pflege- und Wohnqualitätsgesetz würden in den kommenden Jahren zusätzliche kostenintensive Maßnahmen zu bewältigen sein. Außerdem seien „die Mitarbeiter unseres Altenheims aufgrund der laufend zunehmenden Anforderungen einem ständig wachsenden Druck ausgesetzt“. Rehm weiter: „Bisher wurde vom Gesetzgeber nichts unternommen, um durch eine Verbesserung des Personalschlüssels die längst überfällige Entlastung der Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen zu erreichen.“

Die Problematik hatte zuvor auch schon Heimleiterin Doris Schmid angesprochen: Die Demenzen bei Bewohnern nehmen immer mehr zu, dies bedeute einen „immensen Pflegeaufwand“ bei unverändertem Personalschlüssel. Nach wie vor sei zudem nötig, Ablaufprozesse zu optimieren, um Kosten einzusparen.

Schmid erhielt vom Ausschuss viel Lob: „Das Heim steht gut da“, meinte Max Pfuhler (SPD). Bürgermeister Josef Schmidramsl, der die Sitzung leitete, hob das Engagement des Personals hervor.

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