Pfaffenhofen

"Pfaffenhofen zeigt den Weg"

SPD-Spitzenkandidat Christian Ude lobt Bunte Koalition als Vorbild für den Freistaat

05.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:42 Uhr

Stellt sich den Fragen der Bürger: Christian Ude, Spitzenkandidat der bayerischen Sozialdemokraten und Münchener Oberbürgermeister, hat gestern Pfaffenhofen besucht - Foto: Kraus

Pfaffenhofen (mck) Freibier, Blasmusik und sozialdemokratische Positionen: SPD-Spitzenkandidat Christian Ude hat gestern Pfaffenhofen besucht. Man begrüßt sich mit Handschlag auf dem Hauptplatz und duzt sich.

Die Pfaffenhofener Stadtkapelle spielt in kleiner Formation auf vor rund 100 Bürgern, die den Besuch aus München verfolgen. Und Ude spielt die Hauptrolle und macht Wahlkampf vor allem in eigener Sache – und ein bisschen auch für die Pfaffenhofener SPD-Kandidaten Markus Käser, Florian Simbeck und Marianne Kummerer-Beck.

Bürgermeister Thomas Herker begrüßte seinen Parteifreund mit Verweis auf den letzten Besuch kurz vor der Kommunalwahl 2008: „Du hast mir damals Glück gebracht: Ich habe die Stichwahl gewonnen.“ Den Wechsel, der Herker damals in Pfaffenhofen gelungen ist, will Ude nun in Bayern schaffen: „Ihr hier seid das Vorbild“, sagte er den Pfaffenhofenern mit Blick auf die Bunte Koalition aus SPD, Grünen, ÖDP und Freien Wählern. „Pfaffenhofen zeigt den Weg.“ Und wenn schon bei der hiesigen Viererkoalition soviel Lebensqualität herauskomme, müsse die von ihm für den Freistaat angestrebte Dreierkoalition mit Grünen und Freien Wählern doch erst recht gelingen.

Der Spitzenkandidat stellte sich auch einer Reihe Bürgerfragen und attackierte bei den Antworten Mal um Mal seinen CSU-Gegenspieler Horst Seehofer. Dessen Abstandsforderungen für Windräder würden geplante und genehmigungsfähige Windkraftprojekte mit einem Federstrich wegfegen und die Energiewende zurückwerfen. Und eine Pkw-Maut nur für Ausländer sei „eine vorsätzliche Irreführung der Bevölkerung“.

Und ob er als Münchener Oberbürgermeister nach einem Wahlsieg die Landeshauptstadt bevorzugt behandeln würde? Ja, er sei Münchener, räumte Ude ein. „Aber jeder Mensch kann eben nur in einem Regierungsbezirk zur Welt kommen.“ Und es sei auch kein Makel, 20 Jahre Oberbürgermeister gewesen zu sein. Dass er München als Ministerpräsident bevorzugen würde, sei eine plumpe Unterstellung. Zum Thema Sozialwohnungen gab Ude der Kreisstadt einen Rat mit auf den Weg: „Gebt die Grundstücke, die ihr habt, nicht einfach auf den Markt.“ Von Wohnungen, die so entstehen, würden nur die Besserverdienenden profitieren.

Nach Applaus und musikalischem Intermezzo folgte ein Rundgang über den Hauptplatz, bei dem Themen wie Innenstadtbelebung und Städtebauförderung angeschnitten wurden.

Und dabei zeigte sich Ude als Charmeur unter den Wahlkämpfern – mit roten Blumen für jede Frau auf seinem Weg. Und dann ging’s auch schon weiter. Zur nächsten Station. Nach Ingolstadt.

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