Hohenwart

Abbuchen vom Ökokonto

Der Hohenwarter Bauausschuss will die gemeindliche Bauleitplanung vereinfachen

04.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:35 Uhr

Schöne Flecken gibt es in Hohenwart einige. Dank des Ökokontos dürften noch ein paar weitere dazukommen. - Foto: Ammer

Hohenwart (SZ) Ökoflächemanagement – das funktioniert nicht nur im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, sondern auch im Markt Hohenwart: Der Bauausschuss beschloss nun, sechs Flächen in ein neu geschaffenes Ökokonto aufzunehmen – damit es bei der Bauleitplanung künftig flutscht.

Zwischen fünf und sechs Hektar groß sind die Flächen insgesamt, wie Bürgermeister Manfred Russer erklärt. Der größte Teil davon befindet sich im Ortsteil Freinhausen, eine etwa 0,7 Hektar große Fläche im Hauptort. „Und diese Flächen stellen wir dann auch privaten Bauherren zur Verfügung“, erklärt Russer. Dabei handle es sich natürlich überwiegend um Gewerbetreibende, denn bei einem Privathaus gibt es selten die Auflage, dass so genannte Ausgleichsflächen nachgewiesen werden müssen. „Aber vor allem dient das Ökokonto der gemeindlichen Bauleitplanung“, sagt Russer.

Das Ökokonto funktioniert grob gesagt so: Die Gemeinde besitzt, wie in diesem Fall, Flächen, die sie unbebaut lässt und – den Vorgaben eines Pflegeplans der Unteren Naturschutzbehörde gemäß – renaturiert. Vorgesehen ist eine regelmäßige Mahd, am Ende soll auf den Flächen möglichst Magerrasen wachsen.

Steht nun ein Bauprojekt an, kann die Gemeinde, beziehungsweise der Bauherr, auf diese Flächen zurückgreifen. Damit entfallen bei Bauprojekten oft langwierige Grundstücksverhandlungen, zudem muss die Ausgleichsfläche nicht mehr von dem zu bebauenden Grund abgerechnet werden. Ein fiktives Beispiel: Die Gemeinde sichert sich ein zwei Hektar großes Grundstück und will dort ein neues Gewerbegebiet bauen. Dafür muss sie beispielsweise ein 0,2 Hektar großes Biotop auf dem Gelände errichten, es bleiben also nur 1,8 Hektar übrig. Jetzt könnten die zwei Hektar voll bebaut werden. Dafür wird die benötigte Ausgleichsfläche quasi vom Ökokonto abgebucht. Private Bauwerber würden dann entsprechend an die Gemeinde zahlen.

Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen betreibt das Ökoflächenmanagement schon seit einiger Zeit. Wer zuletzt das Freigelände im Haus im Moos besucht hat, wird die großen renaturierten Flächen bemerkt haben, durch die man wunderbar wandern kann.

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