Schweitenkirchen

Ausgetanzt im Hillinger’s

Keine Livemusik mehr: Im Rastpark-Restaurant ist eine Ära zu Ende gegangen

05.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:20 Uhr

So ausgelassene Countryabende mit Livemusik wird es im Hillinger’s in Schweitenkirchen wohl nicht mehr geben. Arch - foto: W. Hailer

Schweitenkirchen (PK) Still und leise ist im Euro-Rastpark Schweitenkirchen eine Ära zu Ende gegangen: Im Restaurant Hillinger’s, über viele Jahre hinweg eine Art Eldorado für die Country-Freunde der Region, gibt es – zumindest auf absehbare Zeit – keine Livemusik mehr.

Schon bald nach der Eröffnung des Rastparks Mitte der 1990er Jahre hatte sich das Hillinger’s für die Musikfans zwischen Regensburg, Ingolstadt, Nürnberg und München zu einem Geheimtipp entwickelt. Die dortigen Live-Konzerte standen für Qualität und überzeugten auch ein anspruchsvolles Publikum. Mehrere hundert Bands aus der regionalen und internationalen Szene standen auf der Bühne des Hillinger’s – von der John Deer Band über Dixie Wheels bis hin zu Rascal & McLane XL.

„Weiter geht’s leider vorerst nicht. Wegen technischer Umbauten kann bis auf Weiteres kein Live-Musik-Programm stattfinden“, heißt es auf der Homepage der Kulturfirma von Karl Käser, der bislang für das Hillinger’s-Programm zuständig war. Auf eine entsprechende Anfrage unserer Zeitung hin, sprach Käser von Problemen mit den Fluchtwegen. Thomas Kreutzmann, Chef des Eurorastparks, wurde bei einem Treffen genauer. Er erzählt, wie er vor etwa zwei Jahren, im September 2011, das Hillinger’s übernahm. Seitdem nahm Kreutzmann sowohl das Restaurant als auch das dazugehörige Hotel unter die Lupe. Kriterien wie Rentabilität und Kundenwünsche, aber auch die Sicherheit standen an oberster Stelle. „Schauen Sie, hier war die Bühne, direkt vor dem Fluchtweg. Das geht natürlich gar nicht. Leider gibt es in diesem Raum keine andere Möglichkeit für eine Bühne“, bedauert der Rastpark-Chef. Deshalb würden die dazugehörigen Anlagen auch abgebaut.

Während die Umbauten im Autohof-Hotel Sleepingers bereits umgesetzt wurden, dauern sie im Restaurant immer noch an. Zunächst trennte Kreutzmann einen Teil des Restaurants als Tagungsraum für Geschäftsleute oder Familienfeiern ab, einen weiteren Teil integrierte er als Lounge. Neben dem Restaurant stellt auch der Catering-Service – „wir beliefern sogar das Bayern 3-Dorffest“ – ein wichtiges Standbein dar. Das neue Konzept des Rastparkleiters kommt bei den Experten gut an: Vor Kurzem erhielt Kreutzmann von Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer und Ulrich N. Brandl, Präsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, den Gastro-Management-Pass.

Ganz aufgegeben hat der Rastparkchef das Thema Livemusik übrigens noch nicht – „aber dafür muss ein völlig neuer Rahmen geschaffen werden“. Im Moment schwebt Kreutzmann eine Art „Open Air“ im Sommer vor, „aber das ist alles noch nicht in trockenen Tüchern.“ Konzerte im Restaurant werde es jedoch vorerst nicht mehr geben.

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