Altmannstein

Das eigene Sonnenkraftwerk regelmäßig überprüfen

PV-Stammtisch rät: Reinigung der Photovoltaikanlage ist vor allem für Landwirte wichtig

11.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:49 Uhr

Die regelmäßige Reinigung der Photovoltaikanlage ist für Landwirte besonders wichtig. Es gibt sogar schon einen Roboter, der das übernehmen kann - Foto: hhe

Altmannstein/Tettenwang (DK) Die Sonne zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Die Menschen genießen ihre Strahlen – und speichern saubere Sonnenenergie. Nahezu eine halbe Million Photovoltaikanlagen in Bayern erzeugen Sonnenstrom. Doch die PV-Anlagen laufen nur auf Hochtouren, wenn sie regelmäßig gereinigt werden.

Darauf weisen Anton Schmailzl aus Prunn und Bernhard Hegenberger aus Tettenwang vom PV-Stammtisch hin.

Gut 22 Millionen Kilowattstunden Erneuerbarer Energie-Strom (kurz EEG-Strom) wurden im vergangenen Jahr in Bayern erzeugt. Auf mittlerweile rund 25 Prozent kommt der EEG-Strom im sonnigsten Bundesland. „Mit gar 42 Prozent EEG-Strom nimmt der Landkreis Eichstätt in Oberbayern den Spitzenplatz ein“, sagt Hegenberger, der seit 13 Jahren den PV-Stammtisch leitet. Klarer Spitzenreiter im Landkreis sind Kösching, Titting und Adelschlag. Doch auch mit knapp ein Drittel EEG-Strom kann sich die Marktgemeinde Altmannstein sehen lassen. Den Löwenanteil von 11 177 kWh erzeugen gegenwärtig rund 600 PV-Anlagen, gefolgt von je zwei Biomasseanlagen und Wasserkraftwerken. Erst seit Jahresende ist ein Windkraftwerk in Pondorf am Netz.

„Längst nicht alle PV-Anlagen laufen reibungslos und vor allem effektiv“, beschreiben Schmailzl und Hegenberger die Situation. Sie stehen für aktuell 465 Mitglieder im PV-Stammtisch. „Knapp eine Million Kilowattstunden Sonnenstrom haben die Photovoltaikanlagen im PV-Stammtisch im vergangenen Jahr erzeugt“, weiß Hegenberger. Dabei gab es mehr Regen als Sonnenschein. Heuer dagegen wurden schon Top-Sonnenerträge erzeugt.

„Vor allem im Frühjahr sind die PV-Anlagen auf Schäden zu prüfen“, raten die beiden PV-Stammtischler aber. Schäden gab es in den vergangenen Jahren durch Frost und Eis, aber auch durch Tierverbiss und schließlich durch schadhafte PV-Module und Wechselrichter. „Wer auf der sicheren Seite sein will, soll sein Sonnenkraftwerk regelmäßig prüfen und die Erträge vergleichen“, raten die PV-Fans. Manchmal ist es nur eine Sicherung, die den Wechselrichter ausfallen lässt.

Aufgrund des ständig steigenden Strompreises nimmt die Zahl der PV-Betreiber, die den Sonnenstrom zum Eigenverbrauch verwenden, immer mehr zu. Seit dem vergangenen Jahr wird die Anschaffung von Batteriespeichern auch von der KfW gefördert. Informationen rund um Photovoltaik gibt es beim PV-Stammtisch unter www.pv-stammtisch.de.

Längst ist auch bekannt, dass Photovoltaikanlagen in regelmäßigen Zeitabständen gesäubert werden müssen. Besonders gefährdet sind PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden, die durch Verschmutzung von Getreide-, Mais- und Holzstaub, sowie auch durch Hackschnitzel- und Holzheizungen enormen Beeinträchtigungen ausgesetzt sind. Die natürliche Reinigung durch Regen und Schnee reicht oft nicht aus. Insbesondere betrifft dies Photovoltaikanlagen auf geringen Dachneigungen. Grundsätzlich ist bei einer Reduktion der Leistung um 20 Prozent und mehr zu einer Reinigung zu raten. Dafür gibt es auch Fachleute. Sogar ein spezieller Reinigungsroboter ist bereits entwickelt worden und im Einsatz, erklärt Hegenberger. Das sei vor allem bei großen Dachanlagen sinnvoll. Rund 500 Euro sind seinen Worten nach für die Reinigung einer mittelgroßen PV-Anlage zu berappen. Diese Kosten amortisieren sich laut den Experten vom Stammtisch bald wieder, denn dann laufen die PV-Zähler umso schneller.

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