Pfaffenhofen

Quer durch die USA

Pfaffenhofener Hans Glatt stellt einen neuen Rekord beim Race Across America auf

16.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:27 Uhr

Neuer Rekord beim Race Across America: Das Team um Hubert Schwarz (von links), Hans Schuhbauer, den Pfaffenhofener Hans Glatt und Janusz Piatkowski. - Foto: oh

Pfaffenhofen (PK) Für manche ist die Durchquerung der USA ein Urlaubstraum: Der Pfaffenhofener Hans Glatt hat dies beim Race Across America mit dem Fahrrad geschafft und zusammen mit seinen Teamkollegen einen neuen Rekord aufgestellt.

Die Strecke von Oceanside (Kalifornien) bis Annapolis (Maryland) ist rund 4800 Kilometer lang. Dafür hat der Pfaffenhofener Hans Glatt lediglich sechs Tage, 14 Stunden und 48 Minuten benötigt – mit dem Radl. Zusammen mit dem Extremsportler Hubert Schwarz (Schwabach), Janusz Piatkowski (Polen) und Hans Schuhbauer (Langenbach) hat er als Equipe Hubert Schwarz am Race Across America teilgenommen.

Zwölf Betreuer, zwei Begleitfahrzeuge und zwei Wohnmobile begleiteten die vier Aktiven. Jeweils zwei der Radfahrer bildeten eine Gruppe, jeder dieser beiden saß eine Stunde auf dem Sattel. Nach insgesamt sechs Stunden war die andere Zweiergruppe an der Reihe. Die gerade nicht aktiven Radler konnten sich in die Wohnwagen zurückziehen und ein paar Stunden schlafen, bevor es dann hieß: „It‘s your turn.“ So war immer ein Radler auf der Straße, die Übergabe erfolgte durch Abklatschen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei mehr als 30 Kilometern pro Stunde. „Die Strecke war landschaftlich fantastisch“, erinnert sich Hans Glatt. „Wir haben viele Vegetationszonen gesehen: Wüste, einen 3600 Meter hohen Berg, dichte Wälder, Prärielandschaften – einfach herrlich.“ Mal waren es draußen 45 Grad Celsius: „Das war jedes Mal schon ein Schock, wenn ich aus dem 20 Grad kühlen Wohnmobil herausgekommen bin.“ Doch da alle im Vorfeld gut trainiert hatten, gab es keine gesundheitlichen Probleme: „Janusz Piatkowski ist Arzt und beim Begleitteam war auch ein Physiotherapeut dabei. Die Wadenmuskeln mussten schon mal wieder in Form gebracht werden.“ Die bisherige Bestmarke für die Altersgruppe 60 plus lag bei sechs Tagen, 16 Stunden und 18 Minuten. Der Rekordversuch hat geklappt, die Equipe Hubert Schwarz war 90 Minuten schneller.

Jeder Teilnehmer hatte ein Rennrad und eine Zeitfahrmaschine zur Verfügung. „Hubert Schwarz, der Chef in unserem Team, hat die gleiche Strecke sogar als Solist zurückgelegt, er benötigte rund sieben Tage und 15 Stunden“, sagte Glatt. Finanziert wurde die Tour von vielen Sponsoren, die dafür Trikotwerbung gemacht haben. Mit dem Training begann Hans Glatt im März: „Ich bin im März zur Mannschaft gestoßen. Dann kamen zwei Wochen Trainingslager auf Mallorca, dann noch einmal zwei Wochen Toscana.“

Diese kurze Vorbereitungszeit reichte dem 57-Jährigen aber, ist er doch auch ansonsten ein engagierter Ausdauersportler: „Ich habe 2012 in der Schweiz die Weltmeisterschaft der Duathleten in meiner Altersklasse gewonnen. Zehn Kilometer Laufen, dann 150 Kilometer Radfahren, zum Schluss wieder Laufen, aber diesmal dann 30 Kilometer.“ Damals hat er im bergigen Gelände acht Stunden und zwei Minuten gebraucht. Den Vorteil für ihn sieht er beim Duathlon gegenüber dem Triathlon, dass kein Schwimmen gefordert wird. „Mit dem Wasser hab ich es nicht so.“

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