Rohrenfels

Zehn Jahre und noch kein bisschen müde

Die Stereons aus Rohrenfels sind so etwas wie die Urgesteine der Neuburger Rockszene

16.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:45 Uhr

Sympathisch, energiegeladen und produktiv: 2015 erscheint das fünfte Album der Stereons. Das Bandlogo im Hintergrund haben sich schon vier Fans tätowieren lassen. - Foto: Stereons

Rohrenfels (DK) Während sich viele Bands nach einigen Jahren auflösen, touren die Stereons weiterhin quer durch Bayern. Ihr neues Album erscheint vorerst nur als Schallplatte.

Über positives Feedback freut sich jeder Musiker. Wenn Fans dann auch noch eine CD oder ein T-Shirt kaufen, dann ist das für viele Hobbybands schon das höchste der Gefühle. Die Stereons haben da schon eine andere Stufe erreicht: Mittlerweile haben sie vier Anhänger, die sich das Logo der Band (siehe Foto) haben tätowieren lassen – einer davon aus Schweden. Was will man denn eigentlich mehr?

„Als wir angefangen haben, da waren Läden wie das Juze noch voll, da gab es in Neuburg noch eine alternative Szene, das gibt es heute alles so nicht mehr.“ Das ist einmal eine Ansage. Wenn Schlagzeuger Norbert Heckl so spricht, dann klingt das, als wären die Stereons aus Rohrenfels ein Relikt aus einer anderen Zeit. Und ein bisschen stimmt das wohl auch, denn die Band existiert bereits seit 2004, die Gründungsmitglieder Heckl und Gitarrist Maik Gak feierten kürzlich ihr zehnjähriges Bandjubiläum.

Müde sind die Rocker nach der langen Zeit aber keineswegs geworden, nur ein bisschen erwachsen vielleicht. Die aktuelle Formation hat auch schon wieder einige Jahre auf dem Buckel, Bassist Tizian Bernhard kam 2008 dazu, 2009 dann Keyboarder Markus Samper.

Die Stereons sind so etwas wie das Urgestein der Neuburger Rockszene. Obwohl sie inzwischen alle berufstätig sind, stehen sie nach wie vor wöchentlich im Proberaum und verbringen auch ihre übrige Freizeit zusammen. 21 Konzerte im vergangenen Jahr zeugen von einer großen Spielfreude. Möglichst viele Liveauftritte – das ist weiterhin die höchste Maxime der Musiker. Krisen habe es bisher noch nie wirklich gegeben. „Wenn wir mal länger keine Auftritte gespielt haben, kriegt man vielleicht einen kleinen Durchhänger, aber Stress untereinander entsteht deswegen nicht“, sagt Maik Gak.

Die Stereons haben sich über die Jahre stetig weiterentwickelt, darauf legen sie auch Wert. Ihre Songs strotzen vor Energie, sind aber gleichzeitig keine plumpen Rocknummern, sondern durchdachte Kompositionen. Da passt es auch gut, dass sie für ihr kommendes Album Stücke aus den ersten Jahren überarbeitet und neu vertont haben. Teilweise werden große Unterschiede zu hören sein. „Wir waren schon überrascht, dass manche Songs überhaupt so klingen können, da merkt man, dass wir mittlerweile deutlich sauberer arbeiten“, so Schlagzeuger Heckl. Die Platte „Royal Trakks“ soll in den kommenden Monaten fertig werden – und sie wird ein Schmankerl für echte Liebhaber, denn wer keinen Schallplattenspieler hat, der wird sie nicht hören können. Mit den „Royal Trakks“ – es wird das fünfte Album der Band sein – bestätigen die Stereons also einmal mehr, dass sie von der alten Schule sind.

Neben der Überarbeitung der früheren Songs basteln sie gleichzeitig an neuen Liedern. Mehr als 60 Titel haben die Vier in den zurückliegenden Jahren produziert und ein Ende scheint noch lange nicht in Sicht. Über die Jahre haben sie sich in der Szene einen Namen gemacht, ihre Auftritte spielen sie fast überall in Bayern. Erst am Freitag fuhren sie mit dem eigens dafür gemieteten Wagen nach Würzburg, um dort in einem kleinen Konzertkeller zu rocken. Großes Geld machen die Stereons zwar nicht, aber über Gagen und den Verkauf von Alben ist das Hobby Musik immerhin kein Draufzahlgeschäft mehr. Und auch die treue Fangemeinde wächst stetig an.

Wer ebenfalls in einer Band spielt und möchte, dass sie hier vorgestellt wird, der kann sich per E-Mail an redaktion.neuburg@donaukurier.de an den DK wenden.

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