Das Haus im Moos als Erlebnispark

10.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:19 Uhr
Zwischen 3000 und 4000 Besucher verzeichnete das Donaumoosfestival heuer. −Foto: Andrea Hammerl

Kleinhohenried (DK) Bei herrlichem Wetter zog es am Wochenende Scharen von Ausflüglern zum Donaumoosfestival ins Haus im Moos. War der Besuch am Samstag noch überschaubar, so ging es am Muttertag richtig rund.

Obwohl am Samstagnachmittag ein gewaltiger Regenschauer das bunte Markttreiben entlang der Museumsstraße und die Aktionen am Erlebnispfad frühzeitig beendet hatte, zeigten sich die Standleute weitgehend zufrieden mit dem Besuch. „Das Publikum hier ist toll“, findet die Wurstverkäuferin und auch die Seifensiederin hatte lediglich mit dem Wetter zu kämpfen. Das Gros der Samstagsbesucher kam von weiter her, Museumsleiter Fritz Koch waren sogar Leute aus Fürth begegnet.

Die Einheimischen kommen traditionell eher am Sonntag. Was wettertechnisch gesehen die weitaus bessere Wahl war. Im windgeschützten Innenhof kamen die Mitmachaktionen für den Nachwuchs bestens an. Was sich aus Weiden machen lässt, war von Elfi Machmerth zu erfahren, Petra Langscheid war „Unterwegs mit der Biene“ und im Zelt lauschten die Kleinen andächtig dem Märchenerzähler Matthias Fischer.


Gunter Weinrich von der Jägervereinigung half beim Nichtkastenbau und am Wasserspielplatz gab es mit Norbert Model geheimnisvolles Getier, von der Eintagsfliegenlarve über Libellenlarve bis zu Wasserläufer und Wasserschnecken, zu entdecken. Benjamin und Domenik nutzten die Gelegenheit, noch schnell ein Muttertagsgeschenk zu fabrizieren und drechselten, unterstützt von den Vätern, je einen Kerzenständer, während die Mütter entspannt ein paar Meter entfernt in der Sonne saßen. Die Kleineren hatten Spaß mit diversen Zielwurfspielen oder auf der Strohburg.

Einen Volltreffer am anderen landete der vierjährige Toni aus Pfaffenhofen beim Ballwerfen. „Supergut“ gefiel es auch seiner Mutter. Die Familie war erstmals da, aber Nadine Siemsen war sich sicher: „Wir kommen auf jeden Fall wieder“. Erstmals dabei war auch Maria Wohlfarth mit ihren Alpakas. Die fünf neugierigen Jährlinge nahmen sofort Kontakt mit den Besucherkindern auf.

Als neue Attraktion hatte Pankraz Wechselberger, Leiter Umwelt am Haus im Moos, ein Musikkarussell aus Regensburg ausgeliehen. Das funktionierte mit (weiblicher) Muskelkraft. Maria Reif lief im Kreis und trieb das Holzkarussell an. Anstrengend? „Es geht“, antwortete sie lachend, „das ist heute mein Lauftraining“. Ihre jungen Passagiere saßen an allerlei Schlag- oder Zupfinstrumenten, von Tambourin und Trommeln über Xylofon und Windspiele bis zu Kontrabass und Harfe. Manche hatten es gut drauf, richtig laute Musik zu machen und so gleich die nächsten Karussellfahrer anzulocken. Andere bevorzugten leisere Töne oder nutzten das Tambourin schlicht als Lenkrad.

Charlotte Seitle und Agnes Reichert vom Kulturhistorischen Verein Donaumoos ließen die Besucher aktiv an einem Waschtag von anno dazumal teilnehmen, schrubbten die Wäschestücke mit Wurzelbürsten und wrangen sie zwischen zwei Holzwalzen aus. Helfer waren natürlich willkommen und auch den Eltern kam es gelegen, wenn der Nachwuchs Hand anlegte. „Dann sind sie abends müde“, sagte ein Vater hoffnungsvoll. Im Wind flatterten die guten Stücke dann auf der Leine, ehe sie an Vorsitzende Gusti Schmid weitergereicht wurden, die fürs Bügeln zuständig war. Julian, Colin und Elias gaben sich die größte Mühe und bekamen dafür ein dickes Lob von Schmid. „Tja, bei uns bügeln die Männer“, scherzte Anita Seitz aus Edelshausen. Jana (8) hatte ganz andere Sorgen. „Haben die das früher wirklich getragen?“, wollte sie von der Bügelchefin wissen und zeigte auf ein ziemlich starrig und ausgebleicht aussehendes Kinderhemd. Schmids „Ja“ kommentierte Jana mit Naserümpfen – sie würde das nicht anziehen.
 

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