Eitensheim

Altes Kreuz wieder wie neu

Religiöses Denkmal nach Restaurierung in Eitensheim gesegnet

19.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:17 Uhr

Pfarrer Michael Konecny segnete das restaurierte Post-Kreuz in Eitensheim - Foto: Schober

Eitensheim (DK) Bei einer Maiandacht, die von der KAB gestaltet wurde, ist am Sonntag das vom Heimatverein restaurierte Post-Kreuz in Eitensheim von Pfarrer Michael Konecny gesegnet worden.

Das Kreuz bei der ehemaligen Poststelle an der Einmündung der Hitzhofener Straße in die Eichstätter Straße war in die Jahre gekommen. Vorsitzender Willi Schneider berichtete bei der Feier: „Der Heimatverein hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, Flurkreuze, Marterl und Bildstöcke zu erhalten, bei Bedarf zu erneuern und so zum Erhalt der religiösen Kulturdenkmäler in Eitensheim beizutragen.“ So wurde voriges Jahr das Post-Kreuz restauriert.

Den Anstoß dafür gab Franziska Brandl, die sich bislang um die Gestaltung und Pflege des Vorplatzes gekümmert hat. Sie hat den Heimatverein auf den schlechten Zustand des Holzkreuzes hingewiesen. Der Heimatverein hat nun unter Federführung von Andreas Rabl die weiteren Schritte zur Restaurierung eingeleitet.

Zimmerermeister Christian Crusius hatte das Holzkreuz gefertigt. Den Christus-Korpus hat der Bildhauer Raphael Graf aus Eichstätt neu gefasst; die Spenglerarbeiten führte die Firma Brandl aus. Die Kosten tragen die Gemeinde und die Familie Brandl.

Nach der Segnung bedankte sich Bürgermeister Michael Stampfer bei allen Beteiligten, die zur Wiedererrichtung des Kreuzes beigetragen haben; insbesondere beim Heimatverein und bei der Familie Brandl. Die Sitzbank am Kreuz war von der Gemeinde erneuert worden.

Vorsitzender Willi Schneider sprach allen Helfern, die bei der Restaurierung mitgewirkt haben, seinen Dank aus. Besonders hob er Andreas Rabl hervor, der sich „um alles gekümmert hat“. Weiter führte Schneider aus: „Der Anlass und der Zeitpunkt der Errichtung des Kreuzes konnten nicht in Erfahrung gebracht werden.“ Da der Christus-Korpus rund 120 Jahre alt sei, werde vermutet, dass das Post-Kreuz gegen Ende des 19. Jahrhunderts an der Gabelung der Eichstätter Straße und der Hitzhofener Straße (damals der Ortsrand) als Bekenntnis zum Glauben errichtet worden sei. Auf dem Weg nach Eichstätt sollte das Kreuz die Menschen an den Herrn erinnern – und sie für einen meditativen Moment innehalten lassen.

Selbst der Name des Kreuzes ist laut Schneider nicht eindeutig. Einigen älteren Bürgern sei noch der Name „Kreuz Heller“ geläufig. „Den meisten ist diese Bezeichnung jedoch völlig unbekannt.“ Auch die Bezeichnung „Heller“ können nur wenige einordnen.

Schneider erinnerte daran, dass der Heimatverein während seines 20-jährigen Bestehens mittlerweile das achte Kulturdenkmal restauriert und wieder aufgestellt hat: 1997 einen Gedenkstein, im Jahr 2000 den Christina-Bildstock, 2004 ein Flurbereinigungsdenkmal, 2005 die sogenannten Drei Kreuze (gemeinsam mit dem Heimat-, Krieger- und Soldatenverein Tauberfeld), im Jahr 2009 den Maria-Hilf-Bildstock, 2010 das Baumgartner-Marterl, 2013 das Bibert-Kreuz und heuer das Post-Kreuz. „Das Weidenhiller-Marterl als Nummer neun ist bereits in Arbeit“, kündigte Schneider an.

Die musikalische Umrahmung der Feier am Post-Kreuz erfolgte von den KAB-Bläsern.

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