Ingolstadt investiert 119 Millionen Euro in neue GVZ-Projekte

Fünf Projekte werden gebaut

11.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:55 Uhr
Das GVZ in Ingolstadt. −Foto: Schalles

Ingolstadt (dk) Bis zum Jahr 2017 will die Stadt Ingolstadt 119 Millionen Euro in das Güterverkehrszentrum investieren. Fünf große Projekte sollen dessen Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Pünktlich zum 20-jährigen Bestehen wird die Stadt Ingolstadt das Güterverkehrszentrum in den nächsten zwei Jahren weiter ausbauen. Rund 5500 Menschen arbeiten derzeit auf dem Logistik-Gelände im Norden der Stadt. Hier werden die Güter zwischen Verkehrsträgern umgeladen und weiter transportiert. Verschiedene Automobilteile kommen von den Lkw auf die Schienen, um diese dann in die Audi-Werkshallen zur weiteren Verarbeitung zu schicken.

Mit neuen Parkmöglichkeiten, einer Erweiterung des "Just In Time"-Straßennetzes, dem Neubau der Halle "B" und einem zusätzlichen Betriebsrestaurant will die Stadt zukünftigen Bedürfnissen gerecht werden, so IFG-Vorstand Norbert Förster.

Das erste Projekt, die Erweiterung des "Just In Time"-Straßennetzes, wird bereits jetzt im August umgesetzt. "Just In Time" bezeichnet die dezentrale Organisationsstruktur, in der nur das Material in der Stückzahl und zu dem Zeitpunkt produziert und geliefert wird, in der es auch tatsächlich benötigt wird. Durchlaufzeiten und Lagerungskosten sollen so möglichst gering gehalten werden. Die bisher bestehenden fünf Kilometer sollen im Ingolstädter GVZ um gut einen Kilometer erweitert werden. Mithilfe des Ausbaus wollen die Verantwortlichen sicherstellen, dass die steigenden Materialanlieferungen in die Audi-Produktion zügig und ohne Verkehrsbehinderungen erfolgen können. Auch wird erwartet, dass sich die tägliche Frequenz der Fahrten auf den "Just In Time"-Straßen in absehbarer Zeit mehr als verdoppeln wird.

Im November diesen Jahres soll auch die Aufstockung des Parkhauses an der Rasmussenstraße abgeschlossen sein. Sieben Ebenen werden dann Platz für 1680 Fahrzeuge bieten. Die Parkmöglichkeiten werden während der Baumaßphase nicht beeinträchtigt. So können GVZ-Bedienstete weiterhin das Parkhaus nutzen.

Zur gleichen Zeit soll auch mit dem Neubau der Halle "B" begonnen werden. Auf einem Teil des Parkplatzes P10 an der Ettinger Straße wird die 17. GVZ-Halle errichtet. Dafür werden zwei Etagen mit einer Nutzfläche von 30.000 qm für insgesamt 70 Millionen Euro gebaut. Die Fertigstellung ist für Ende 2016 geplant.

Ein weiteres Bauprojekt ist der Neubau eines Betriebsrestaurants mit Sanitätsstelle zwischen den Hallen "R" und "M". Die Baumaßnahmen sollen vom Frühjahr 2016 bis Mitte des darauffolgenden Jahres andauern.

Im Jahr 2017 wird auch ein neues Parkhaus in der Furtwänglerstraße, südlich der Halle "T", in Angriff genommen. Mit einer Kapazität von 3000 Stellplätzen soll es auch für die Landesgartenschau 2020 nutzbar sein.

Dass sich die Industriefördergesellschaft (IFG) mit ihren Plänen nicht immer nur Freunde macht, zeigten die vergangenen Jahre. Politisch wurden die Bauprogramme der IFG zwar stets von einer überwältigenden Mehrheit getragen. Aber der große Schuldenberg, der sich im Laufe der Zeit anhäufte, wurde mehrfach thematisiert. Von "rentierlichen Schulden" sprach der damalige OB Alfred Lehmann, die sich von den Mieteinnahmen der Hallen von selbst abbezahlen würden. Schließlich wurde im Jahr 2011 doch entgegen gesteuert: Die Verschuldung von 410 Millionen Euro wird seitdem kontinuierlich abgebaut. Auch das Finanzierungsrisiko teilen sich die Stadt und Audi seitdem gemeinsam.

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