Justiz

Neue Zeuginnen im Korruptionsprozess gegen Berlusconi

23.02.2022 | Stand 24.02.2022, 3:59 Uhr

Silvio Berlusconi - Eine Sängerin aus Sardinien beschreibt Silvio Berlusconi als «absolut respektable und sehr großzügige Person». - Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

Es geht um Korruption und Zeugenbestechung. Im Ruby-Prozess gegen Berlusconi haben jetzt ein früheres Showgirl und eine Sängerin erstmals ausgesagt.

Im Prozess gegen Italiens früheren Regierungschef Silvio Berlusconi wegen Bestechung haben Zeuginnen der Verteidigung über den 85-Jährigen ausgesagt.

«Ich sehe ihn als einen großartigen Papa aller», sagte ein früheres Showgirl bei der Verhandlung in Mailand nach übereinstimmenden Agenturberichten. Berlusconi habe ihr geholfen, Zahlungsrückstände zu begleichen.

Eine Sängerin aus Sardinien erklärte, der Norditaliener habe ihr 2008 eine Wohnung im historischen Zentrum Roms in einem Wert von rund 1,7 Millionen Euro gekauft. «Er ist eine absolut respektable und sehr großzügige Person, mit einem großen Herz», sagte die Frau der Nachrichtenagentur Ansa.

Berlusconis Verteidiger brachte die beiden Zeuginnen am Mittwoch vor. Sie seien noch nie in den Ruby-Prozessen gehört worden, sagte Federico Cecconi nach der Verhandlung. Die Aussagen hätten die Großzügigkeit des Parteichefs der mitregierenden Forza Italia bestätigt.

Berlusconi muss sich in dem sogenannten Prozess Ruby Ter wegen Korruption und Zeugenbestechung im Zusammenhang mit seinen «Bunga-Bunga-Partys» mit jungen Frauen verantworten. Die sardinische Sängerin bestätigte laut Ansa am Mittwoch, bei einem der «Abendessen» dabei gewesen zu sein.

Schon vor Jahren wurde Berlusconi in einem ersten Ruby-Prozess wegen Amtsmissbrauch und Förderung von Prostitution Minderjähriger angeklagt und aus Mangel an Beweisen am Ende freigesprochen. Neben ihm müssen sich nun weitere Angeklagte dafür verantworten, damals falsch ausgesagt zu haben.

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