Rückruf bei Audi

Autos von neun Baureihen werden überprüft

23.02.2022 | Stand 23.02.2022, 11:42 Uhr

Der Ingolstädter Autobauer Audi muss mehrere Baureihen auf Verstellungen am Fahrwerk überprüfen lassen. Foto: Wittek, dpa

Die Aktion betrifft Fahrzeuge, die vergangenes Jahr schon einmal wegen eines anderen Mangels zu den Vertragspartnern gerollt sind. Offenbar muss jetzt nachgearbeitet werden, da die Werkstätten von den Herstellern keine korrekten oder unvollständige Anweisungen hatten.

Rückblick: Im Sommer 2021 veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eine amtliche Warnung – und beschrieb das Problem in seiner Rückrufdatenbank wie folgt: „Aufgrund von Spannungsrisskorrosion kann es zu erhöhtem Spiel zwischen Achslenker und Radträger kommen, wodurch das Fahrverhalten eingeschränkt ist.“ Audi erklärte am Mittwoch auf Nachfrage unserer Zeitung, es habe sich damals um eine Mutter gehandelt, die ausgetauscht werden musste.

Das Problem: Bei dieser Reparatur könnte es in einzelnen Fällen zu einer leichten Verstellung des Fahrwerks gekommen sein. Die Aktion hätte also sicherheitshalber mit der Vermessung des Fahrwerks abgeschlossen werden müssen. Da dies aber nicht ausdrücklich von den Herstellern kommuniziert worden sein soll, wurde eine solche Vermessung möglicherweise nicht in allen Fällen vorgenommen.

Das KBA warnt nun, es könne zu verstellten Spureinstellungen kommen und im „Extremfall zu einem Druckverlust der Reifen“. Unter der Wortwahl der Flensburger Behörde kann man auch einen Reifenplatzer verstehen. Betroffen waren im vergangenen Jahr weltweit beinahe 150000 Autos von Audi, in Deutschland waren es knapp 29500. Es geht um die Baureihen A4, A5, A6, A7, A8 sowie die SUVs Q5, Q7, Q8 und e-tron. Bei Porsche geht es um den Cayenne. Das KBA schrieb 2021 von gut 5600 Exemplaren des SUV der Stuttgarter. Laut Audi seien deshalb so viele Modelle betroffen, da es sich bei der getauschten Mutter um ein Bauteil handelte, welches bei vielen Fahrzeugen verbaut war, die auf dem Modularen Längsbaukasten (MLB) basieren.

Die neuerliche Warnung für den Cayenne ist bereits öffentlich, jene für die Audi-Modelle noch nicht. Ein Audi-Sprecher erklärte aber, man ermittle nun die Fahrzeuge, bei denen es zu einer Verstellung gekommen sein könnte und behebe das Problem. Man gehe aber nicht davon aus, viele Modelle zu finden. Gegebenenfalls wird eine Neueinstellung fällig. Sollten die Reifen unter der falschen Einstellung gelitten haben, müssen sie ausgetauscht werden. Das KBA überwacht die Aktion.

DK



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