Bei Schrobenhausen

Suche mit Drohne und Wärmebild: Unfallfahrer flüchtet nach Zusammenstoß mit geparktem Lkw

19.02.2022 | Stand 23.09.2023, 2:40 Uhr

Der Fahrer des Unfallautos ist bislang nicht auffindbar. Foto: M. Schalk



Von Jürgen Spindler

Diepoltshofen – Quasi wie vom Erdboden verschluckt war am Samstagabend ein wohl 38-jähriger Autofahrer, der in Diepoltshofen einen Unfall versursacht hatte und danach zu Fuß flüchtete. Selbst eine Suche durch eine mit einer Wärmebildkamera ausgestatteten Flugdrohne der Feuerwehr war am Samstagabend erfolglos geblieben. Die Ermittlungen der Schrobenhausener Polizei dauerten am Sonntag noch an, wie eine Sprecherin auf Anfrage bestätigte.

Es ist Samstagabend. Was zunächst um 19.12 Uhr nach einem eventuell versehentlich abgesetzten Notruf aussieht, entwickelt sich zu einer großangelegten Suchaktion im Waidhofener Ortsteil Diepoltshofen, die gegen 22.15 Uhr abgebrochen wird. Wie die Schrobenhausener Polizei am Sonntag mitteilte, nimmt der Fall seien Anfang mit einem sogenannten „eCall ohne Spracherwiderung“, der in der Integrierten Leitstelle in Ingolstadt eingeht. Nachdem sich der Fahrer des Autos, aus dem der automatische Notruf abgesetzt wurde, nicht meldet, werden die Polizei sowie die Feuerwehren aus der Umgebung alarmiert. Ein Streifenwagen der Schrobenhausener Polizeiinspektion sowie die Wehren aus Waidhofen und Hohenwart fahren in die Strobenrieder Straße.



Die etwa 40 Einsatzkräfte kommen in die wegen Kanalbauarbeiten komplett gesperrte Straße und sehen einen Skoda, der offensichtlich von Strobenried kommend frontal gegen einen auf der linken Straßenseite abgestellten Baustellenlastwagen aus Augsburg geprallt ist. Bei dem Skoda, der im nördlichen Bereich des Nachbarlandkreises Aichach-Friedberg zugelassen ist, wurde der Airbag ausgelöst. Aus beiden beschädigten Fahrzeugen – die Polizei schätzte am Sonntag den Schaden auf rund 30000 Euro – laufen Öl, Kühlerflüssigkeit und andere Betriebsstoffe aus. Die Fahrertür des Skoda steht offen: Vom Fahrer fehlt jede Spur.

Da der Skoda massiv beschädigt war, gehen die Einsatzkräfte davon aus, dass der – wie am Unfallort schnell bekannt wird – wohl 38-jährige Fahrer verletzt sein müsse, wird eine Suchaktion eingeleitet. Ein telefonischer Rundruf in den umliegenden Krankenhäusern bleibt am Samstagabend erfolglos. Die Einsatzkräfte machen sich selbst zu Fuß auf die Suche nach dem Geflüchteten.

Zur Verstärkung fordern die Suchmannschaften eine Flugdrohne an. Das Gerät der Kreisbrandinspektion ist bei der Stützpunktfeuerwehr Schrobenhausen stationiert. Drei Feuerwehrleute aus Schrobenhausen kommen am Samstagabend nach Diepoltshofen und beteiligen sich mit dem Fluggerät, das über eine Wärmebildkamera verfügt, an der Suche. Wie vor Ort zu erfahren war, entdecken sie auch auf einem Feldweg in der Nähe des Unfallortes einen Mann. Als der die Drohne entdeckt, soll er sich auf den Boden gelegt haben und einige Meter weitergerobbt sein. Die sofort loseilenden Polizisten können den Mann aber nicht ergreifen. Wegen des Kennzeichens schließt die Polizei darauf, dass es sich bei dem flüchtigen Unfallfahrer um einen 38-jährigen Mann aus der Region handeln müsse. Die Adresse sei bekannt, so die Polizei am Samstagabend, doch zu Hause sei der Mann nicht anzutreffen gewesen. Aus dem Umfeld des Mannes sei ebenfalls nichts zu erfahren gewesen.

Die Bilanz des Samstagabends: Die Suche blieb ohne Erfolg. Selbst eine sogenannte Halternachschau, so die Mitteilung der Polizei, durch die Polizeiinspektion Aichach blieb an dem Abend ohne Ergebnis. Ein Abschleppunternehmen holt die beiden beschädigten Fahrzeuge ab. Gegen 22.15 Uhr wird der Einsatz vor Ort beendet.

Die Ermittlungen in dem Fall liefen unterdessen am Sonntag weiter. „Wir bleiben dran“, hieß es auf Nachfrage der Redaktion vonseiten der Polizei. Allerdings gab es laut Angaben eines Sprechers der Polizei bis dahin noch „keine neuen Erkenntnisse“.

SZ

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