Wolnzach

Straße als Parkplatz

Bürgerbeschwerden über auf der Fahrbahn stehende Autos und Transporter am Bahnhof

09.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:41 Uhr

Da wird es eng: Fast immer halbseitig zugeparkt ist die Klosterstraße in Wolnzach, was oft zu kniffligen Verkehrssituationen führt. - Foto: Rebl

Wolnzach (WZ) Verengte Fahrbahnen, zugestellte Gehwege - parkende Laster und Autos sind ein Ärgernis für viele Marktbewohner. Ihre Beschwerden haben Konsequenzen: Etliche Verbotsschilder sind bereits aufgestellt und auch in der Gemeinderatssitzung gestern Abend war das Parken Thema.

"Was helfen denn nachgewiesene Stellplätze, wenn sie von den Leuten nicht genutzt werden" Ein Problem, das Werner Hammerschmid (SPD) bereits im Bauausschuss ansprach. Immer wieder werde er von Bürgern auf Straßen angesprochen, die quasi nur einspurig befahrbar seien, weil die Bewohner und Besucher von Häusern anstatt in den Garagen bequemerweise lieber auf der Straße stehen. "Die Kellerstraße ist so ein Beispiel", so Hammerschmid gestern gegenüber unserer Zeitung - und es gäbe noch viel mehr davon im Marktbereich.

Dabei gäbe es durchaus Parkmöglichkeiten, denn grundsätzlich muss jeder Bauwerber bei Neubauten die erforderlichen Stellplätze nachweisen; wie viele das sind, das regelt in Wolnzach die gemeindliche Stellplatzordnung. Sie sieht vor, dass in Einfamilienhäusern pro Wohneinheit mindestens zwei Stellplätze nachzuweisen sind, in Mehrfamilienhäusern für Wohnungen bis 50 Quadratmeter ein, ab 50 Quadratmeter zwei Stellplätze.

Dass diese Stellplätze nachgewiesen werden, sei das eine, ob sie auch genutzt würden, das andere. Hammerschmid: "Die Autos von heute sind breiter und höher als die von anno dazumal." Das müsse beim Stellplatznachweis berücksichtigt werden. "Parkplätze beispielsweise in Tiefgaragen, die nur schwer anzufahren sind, weil sie sehr eng sind, helfen niemandem." Und dann habe man genau den Effekt, der viele Bürger auf die Palme bringt und im Wolnzacher Verkehrsalltag zunehmend für Probleme sorgt: praktisch einspurige, weil ständig von Parkern belegte Fahrbahnen.

"Gegen Autos, die rechtmäßig auf der Fahrbahn stehen, können wir nichts tun", sagt dazu Michael Fricke vom Hauptamt im Wolnzacher Rathaus. Ganz anders sehe es jedoch aus, wenn es durch Parker nachweisbare Verkehrsprobleme oder Gefährdungen gibt oder wenn gar widerrechtlich auf Gehwegen oder in Kurvenbereichen geparkt wird. "Gerade in jüngster Zeit sind wir da stark tätig geworden", so Fricke weiter. Schilder wurden aufgestellt, die das Parken verbieten, beispielsweise am Gottesackerweg in Wolnzach zeige das doch schon deutliche Konsequenzen.

Der Markt habe also durchaus Möglichkeiten, regulierend einzugreifen, sagt auch Werner Hammerschmid: "Man sieht ja bei Veranstaltungen, dass es durchaus möglich ist, beispielsweise am Rand der Klosterstraße nicht zu parken." Helfen könnten Parkleitsysteme, wie sie auch andere Kommunen anwenden: Hinweistafeln auf öffentliche Parkmöglichkeiten an den Ortseingängen könnten da sehr hilfreich sein. Ein großes Thema sind in Wolnzach aktuell auch wieder Autotransporter, die für den Automobillogistiker ARS Altmann unterwegs sind. Monateá †lang hatten einige von ihnen immer wieder die Parkplätze rund um Gymnasium und Sportanlage belegt. Durch die Sperrung des Sportweges für Schwerverkehr sind sie dort verschwunden - nun stellen einige Fahrer ihre breiten Autotransporter an anderen Stellen im Markt ab: am Schwimmbad, in Parkbuchten an der Auen- und der Preysingstraße und am alten Bahnhof. Vor allem dort leiden die Anwohner unter dem Lärm der oft frühmorgens startenden Laster - und auch unter widerrechtlich entsorgtem Müll auf diesem öffentlichen Parkplatz.

"Wir stehen in Kontakt mit dem Unternehmen", so Bürgermeister Jens Machold dazu. Die Lkw-Fahrer seien bereits mehrfach schriftlich angewiesen worden, die vom Unternehmen in ausreichender Zahl zur Verfügung stehenden Aufstellflächen zu nutzen, was manche einfach nicht tun. Mittlerweile seien jedoch schon Anzeigen erfolgt und an den Parkbuchten Verbotsschilder für Schwerlaster aufgestellt. "Ich schaue da auch am Wochenende oft nach", so Michael Fricke. Tätig werden könne man gegen die Fahrer nämlich nur, wenn sie identifizierbar seien. Aber: "Wir sind da dran."

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