Pfaffenhofen

Großeinsatz im Stadtwald

Pfaffenhofener Feuerwehren bekämpfen bei ihrer Jahresübung einen fiktiven Großbrand mit Verletzten

18.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:18 Uhr

Erfordert vollen Körpereinsatz: Brandbekämpfung bei Nacht.

Pfaffenhofen (PK) Der Alarm über einen Waldbrand mit mehreren verletzten Personen im Stadtwald beim Trimm-Dich-Pfad hat am Freitagabend zu einem Großeinsatz der Pfaffenhofener Feuerwehren geführt. Wirklich passiert ist aber nichts - die Brandbekämpfer rückten zu Übungszwecken aus.

Einmal jährlich üben die Feuerwehren Pfaffenhofen, Ehrenberg, Uttenhofen und Tegernbach gemeinsam, um im Ernstfall bestens gerüstet zu sein. So rückten unter dem Kommando von Einsatz- und Übungsleiter Manfred Schweigard drei komplette Züge unter Führung von Franz Prechter, Florian Mayer und Karl-Heinz Denk an. Beobachtet, überwacht und bewertet wurde der gesamte Einsatz von Kommandant Roland Seemüller.

Aufgrund der nicht einfachen Lage - mussten doch große Mengen Wasser aus dem etwa einen Kilometer entfernten Gerolsbach entnommen und dem hoch gelegenen Brandherd zugeleitet werden - keine leichte Aufgabe. Ausnahmslos alle ehrenamtlichen Helfer kamen mit größtem Eifer ihren Aufgaben nach und unter Ihren Helmen und der Schutzkleidung gehörig ins Schwitzen.

Die etwa 1,2 Kilometer lange Schlauchleitung kann nur mithilfe der modernen Technik in den Feuerwehrautos verlegt werden. Bis zu zwei Kilometer Schlauch können durchgehend verlegt sowie der Anfangsdruck von zehn bar mit Hilfe von GPS durch zwischengeschaltete Pumpen konstant gehalten werden. Sehr zufrieden äußerte sich Roland Seemüller über die Schnelligkeit der Truppe, vergingen doch vom Eingang des Alarms bis zum vollen Wasserstrahl aus allen Rohren am Brandherd lediglich 33 Minuten. Vorher stand natürlich auch schon Löschwasser aus dem Hydranten zur Verfügung, doch das Gerolsbachwasser in großer Menge war für die Brandbekämpfung die ideale und nötige Verstärkung.

Priorität hatten allerdings die drei verletzten Personen im Wald, die nach Erstversorgung und Ausleuchtung des Unfallplatzes über einen steilen Anstieg auf Rettungstragen zu den Fahrzeugen gebracht wurden. Ein Frauentrupp mit Sabine Prechter, Claudia Kneidl und Gerlinde Reisner, verstärkt durch Stefan Metko und Torsten Sommer schrieben die Lagekarte und führten das Einsatztagebuch. Auf diese Weise können mit der entsprechenden Funkverbindung alle Einsatzkräfte perfekt gesteuert werden.

Erstaunlich viele Frauen sind aktiv in der Feuerwehr, so sind von 42 Ehrenberger Feuerwehrlern immerhin 14 weiblich. An der Großübung waren insgesamt 89 ehrenamtliche Retter beteiligt und alle betonten die Wichtigkeit derartiger Übungen, um im Ernstfall auch perfekt gerüstet zu sein. Weiterhin will man sich in hohem Maße um den Nachwuchs kümmern, bietet auch entsprechende Programme und alle würden sich freuen, wenn junge Leute zumindest mal reinschnuppern würden bei der Feuerwehr. Die Feuerwehren in ganz Bayern werben derzeit aufgrund des teils akuten Nachwuchsmangels um junge Mitglieder.

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