Neuburg

Das Ende einer Odyssee

THW bezieht neues Gebäude für 2,2 Millionen am Schleifmühlweg Plädoyer für zweite Donaubrücke

03.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Neuburg (DK) Geschafft: Der THW-Ortsverband Neuburg hat endlich eine neue Unterkunft. Der 2,2 Millionen Euro teure Bau gehört Unternehmer Hans Mayr, der ihn wiederum an den Bund vermietet. Bei den Feierlichkeiten am Samstag kam auch das derzeit spannendste Thema zur Sprache: die Donaubrücke.

Er habe sich ja eigentlich geschworen, nichts zu dem Thema zu sagen, erklärte Erwin Dittenhauser - nur um kurz danach dann doch ein Statement abzugeben: "Das THW ist für eine zweite Donaubrücke", erklärte der Ortsbeauftragte. "Wir unterstützen die Pläne, Neuburg hat große Entwicklungschancen."

Das war es dann aber auch schon mit dem Ausflug ins tagespolitische Geschäft, denn im Mittelpunkt stand freilich die feierliche Einweihung des neuen THW-Gebäudes am Schleifmühlweg, zu der etliche Ehrengäste gekommen waren. In seiner Begrüßungsrede blickte Dittenhauser auf eine bewegte Vergangenheit zurück. "Der Ortsverband wurde am 14. Januar 1955 gegründet", sagte er. "Seitdem hat er viermal den Standort gewechselt." Dittenhauser erinnerte daran, dass es für das THW zuletzt besonders schwer gewesen sei. "Zwei Jahre nach dem Umzug innerhalb der Lassigny-Kaserne wurde ein Teil des Grundstücks an das Krankenhaus verkauft. Mit dieser Entscheidung fielen unsere Garagen dem Abbruchbagger zum Opfer." Was folgte, sei eine "Odyssee" gewesen. "Garagen am Schleifmühlweg, Garagen an der Monheimer Straße, keine Garagen und so weiter."

2010 wurde von der THW-Geschäftsstelle in Ingolstadt ein Erkundungsauftrag zur Neuunterbringung gestellt, 2015 hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) den Zuschlag zur Erstellung einer Unterkunft mit angegliederten Garagen erteilt. Bauunternehmer Hans Mayr hat das neue THW-Gebäude errichtet, er vermietet das 2,2 Millionen teure Heim an die Bima, die es dem THW-Ortsverband überlässt. 14 500 Euro Miete überweist nun der Bund monatlich an Mayr Bau. Der Vertrag läuft vorerst 15 Jahre lang, mit der Option auf Verlängerung für weitere zweimal fünf Jahre. Das Gelände ist 3000 Quadratmeter groß, die reine Nutzfläche 1200 Quadratmeter. Davon entfallen auf die große Halle 607 und auf die Büroräume 574 Quadratmeter.

Innerhalb von nur dreieinhalb Monaten hat der Ortsverband den Umzug gestemmt - dafür bedankte sich Erwin Dittenhauser bei seinen Kameraden ganz besonders. "Die starke Leistung zeichnet den Zusammenhalt und die Stärke des Ortsverbandes aus und bindet alle an diesen Moment. Wir haben es geschafft."

Dass das THW aber nicht nur Umzüge meistert, sondern auch ein Meister im Katastrophenschutz ist, daran erinnerte Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl. "80 000 Ehrenamtliche stehen 1000 Hauptamtlichen gegenüber. Die Leistung wäre unbezahlbar für den Bund, aber sie ist notwendig. Was der Bund aber tun kann, ist das THW vernünftig auszurüsten und unterzubringen." Ohne das THW sei auch die Flüchtlingskrise nicht zu stemmen gewesen, sagte Brandl. "Es ist eine Multifunktionsrolle, die das THW hat." Weitere Gruß- und Dankesworte sprachen Landrat Roland Weigert, OB Bernhard Gmehling, Klaus Labitzke vom THW-Landesverband, THW-Geschäftsstellenleiterin Petra Blechinger, Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier und Lutz Leide von der Bima. Den ganzen Tag über feierten zahlreiche THWler dann bei Spanferkel, Kaffee und Kuchen am neu gewidmeten "Erwin-Dittenhauser-Platz".

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