Gaimersheim

Angesagte Lausbubengeschichten

Lehrer und Autor Hans-Peter Schneider ist heute Studiogast im Bayerischen Fernsehen

13.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:55 Uhr

Über sein Leben zwischen Familie, Schule und Schreiben erzählt Hans-Peter Schneider heute im Bayerischen Fernsehen. Der Lehrer ist Autor der Comic-Roman-Reihe "Seppis Tagebuch". - Foto: Stephan

Gaimersheim/Preith (EK) Er ist Familienvater, Lehrer am Gaimersheimer Gymnasium und Autor der erfolgreichen Comic-Roman-Reihe "Seppis Tagebuch": Heute Nachmittag ist Hans-Peter Schneider als Studiogast in der Sendung "Wir in Bayern" im Bayerischen Fernsehen zu sehen.

Die Livesendung des BR zeigt an jedem Nachmittag von Montag bis Freitag, "was unsere Heimat so liebenswert macht". Deshalb passt Hans-Peter Schneider - seit 2011 Lehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde sowie Theater am Gaimersheimer Gymnasium - mit seiner Comic-Roman-Reihe "Seppis Tagebuch" wohl auch ganz gut ins Konzept. Denn Seppi, ein 14-Jähriger, der alle Höhen und Tiefen eines Siebtklässlers von der nervigen Mutter bis zum ersten Verliebtsein durchmacht, ist ein echter Bayer. "Er geht aufs Oktoberfest und zur Kirchweih und ist glühender FC-Bayern-Fan", erzählt der Autor im Gespräch mit unserer Zeitung. Dass er jetzt live im Fernsehen von Seppis Abenteuern erzählen kann, das findet der 35-Jährige aufregend. "Der Fernsehauftritt macht mich glücklich, weil ich sehe, dass es ankommt, was ich mache", sagt Schneider.

Als Autor wirkt er schon seit einigen Jahren erfolgreich. Nachdem 2008 sein erstes Buch mit Weihnachtsgedichten und -geschichten sehr gut gelaufen war, fragte sein Verlag nach weiteren Buchideen. Und so setzte Schneider sich als Ziel, "eine aktualisierte Version der Lausbubengeschichten von Ludwig Thoma in eine zeitgemäße Form zu packen". Heraus kam "Seppis Tagebuch", von dem im Juni kommenden Jahres bereits der fünfte Band erscheinen wird: Schneider lässt Seppi seine Erlebnisse aus der Ich-Perspektive erzählen, die mit Strichmännchen-Zeichnungen einer befreundeten Illustratorin ergänzt sind. Der Autor hat darin einige "autobiografische Dinge mit Anklängen an die eigene Schulzeit" verarbeitet - aber auch den Alltag mit seinen Schülern, die er beispielsweise mit Ausdrücken wie "übelst geil" zitiert.

Zum bebilderten Tagebuch-Format inspirierten den Lehrer ebenfalls seine Schützlinge. "Die Comic-Roman-Schiene ist ein gutes Mittelding", sagt er. "Vor allem für Jungs aus der vierten bis zur siebten Klasse, die Bücher sonst nicht so gerne in die Hand nehmen, ist die Auflockerung mit den Bildern ideal." Er bekomme sogar häufig E-Mails von Eltern, die sich über den neuen Leseeifer ihrer Kinder freuen. "Das Wichtigste ist einfach, dass sie ans Lesen herangeführt werden", betont Schneider. Seine Schüler selbst finden den Lausbub Seppi "voll cool". Ab und an fragen die Jugendlichen sogar nach einem Autogramm. "Abgesehen davon klammere ich die Bücher aber aus meinem Unterricht aus", sagt Schneider und ergänzt lachend: "Seppis Streiche machen meine Schüler zum Glück nicht nach."

Sein Leben zwischen Familie, Schule und dem literarischen Schaffen wird im Mittelpunkt der heutigen BR-Sendung stehen. Schneider, der gebürtig aus Preith bei Eichstätt kommt und dort auch seinen Lebensmittelpunkt hat, ist Lehrer mit Leib und Seele. "Ich fühle mich unglaublich wohl an der Schule und habe zu 100 Prozent die richtige Jobwahl getroffen", ist er überzeugt. Deshalb wolle er auch nicht nur von seinen Büchern leben. "Es ist aber eine tolle Sache, dass ich so hohe Verkaufszahlen habe", freut sich der 35-Jährige. Die Kinderbuchautorin Cornelia Funke würde zwar darüber lachen, aber er sei sehr zufrieden.

Für seine Doppelrolle als Lehrer und Autor setzt Schneider auf den Rückhalt seiner Familie. "Ich brauche ein gutes Zeitmanagement, weil ich unter der Woche voll beschäftigt mit der Schule bin", sagt er. Deshalb nehme er sich ganze Samstage, an denen er vom Frühstück bis zum Abendessen durchschreibt. Seine Kinder Emma und Sebastian freuten sich dafür umso mehr, wenn er sich die Zeit für gemeinsame Lesestunden nehme - auch wenn sie wahrscheinlich noch zu klein sind, um Seppi zu verstehen, wenn er seinem Tagebuch wieder einmal anvertraut: "I denk, i bin a coole Sau."

 

Wer mehr über Hans-Peter Schneider und seine drei Rollen als Familienvater, Lehrer und Autor erfahren möchte, sollte heute das Bayerische Fernsehen einschalten. "Wir in Bayern beginnt um 16.15 Uhr und dauert 75 Minuten.

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