Unterirdisches Unterzahlspiel: ERC Ingolstadt verliert 2:5 gegen Straubing

18.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr
Thomas Greilinger (rechts) und Mike Cornell. −Foto: JT-Presse.de - Johannes Traub (JT-Presse.de - Johannes Traub)

Straubing (DK) Zweites Derby des Wochenendes, zweite Niederlage: Der ERC Ingolstadt hat gestern Abend 2:5 (1:3, 1:1, 0:1) bei den Straubing Tigers verloren. Schuld war neben einem frühen 0:3-Rückstand vor allem indiskutables Penalty Killing: Die Panther kassierten vier der fünf Gegentreffer in Unterzahl.

Einmal Düsseldorf. Zweimal Bremerhaven. Und seit gestern zweimal Straubing: Der ERC Ingolstadt hat durch das 2:5 bei den Straubing Tigers erneut Punkte gegen ein in der Tabelle schlechter platziertes Team liegen gelassen.

Vom Schwung der Freitagspartie in München (2:3 n.V.) war beim ERC gestern nichts mehr zu sehen. Wie so oft passten sich die Panther dem Niveau ihres Gegners an – und ließen sich das Spiel nach ordentlichen ersten Minuten komplett aus der Hand nehmen. Dazu klappte das Unterzahlspiel, in München noch ein Schlüssel zum Punktgewinn, überhaupt nicht: Bei beiden Powerplays im Auftaktdrittel waren die Tigers erfolgreich. Den Auftakt machte Sean Sullivan, der bei einer Strafzeit gegen Fabio Wagner den Puck aus zentraler Position humorlos im Tor von Timo Pielmeier versenkte (9.).

Nach 19 Minuten nutzte Adam Mitchell ein Getümmel im Nachfassen zum 3:0, als Thomas Pielmeier in der Kühlbox saß. Dazwischen hatte Jeremy Williams einen Konter über Mike Connolly lehrbuchmäßig abgeschlossen (16.). Dass das Spiel nicht schon zur ersten Pause entschieden war, lag an Thomas Oppenheimer: Der 28-Jährige reagierte nach einem Angriff über Brandon Buck und John Laliberte am schnellsten und verkürzte kurz vor der Sirene auf 3:1 (20.).

Mit diesem Treffer meldeten sich auch die Ingolstädter in der Partie an. Plötzlich verlagerte sich das Geschehen merklich ins Straubinger Defensivdrittel, und nach 25 Minuten durften der ERC und seine rund 300 mitgereisten Anhänger erneut jubeln: Einen klugen Querpass von Buck schob Laliberte zum 3:2 über die Linie. Weil der 33-Jährige dabei noch seinen Sturmpartner Oppenheimer am Schlittschuh getroffen hatte, fand das Tor erst nach Ansicht des Videobeweises Anerkennung. Die Panther verpassten es allerdings, aus ihrer Drangperiode mehr Kapital zu schlagen. Brian Salcido scheiterte nach schöner Kombination mit Thomas Greilinger, der sein 700. Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bestritt, an Matt Climie im Tigers-Tor (30.).

Mit zunehmender Spieldauer erlangte Straubing die Kontrolle zurück und erarbeitete sich auch wieder Chancen. Für ihren vierten Treffer brauchten die Gastgeber allerdings erneut die Unterstützung der Panther durch ein Powerplay: Als Martin Buchwieser wegen Hakens zwei Minuten zusehen musste, stellte Maury Edwards auf 4:2 (40.). ERC-Goalie Timo Pielmeier hatte freie Sicht auf den Fernschuss des Straubinger Verteidigers, ließ den Puck aber dennoch durchrutschen. Edwards verbuchte damit auch im dritten Aufeinandertreffen zwischen Tigers und Panthern in dieser Saison einen Treffer.

Zu Beginn des Schlussabschnitts hätte Thomas Brandl schon für klare Verhältnisse sorgen können, doch der Angreifer vergab aus kurzer Distanz (41.). Auch in der Folge waren die Gastgeber einem Treffer näher als die Ingolstädter – zumal sich die weiter selbst dezimierten: Weil sich Patrick McNeill und Patrick Köppchen nacheinander Strafzeiten leisteten, durften die Niederbayern 84 Sekunden in doppelter Überzahl ran – doch sie brauchten nur 17: Williams besorgte mit seinem zweiten Tor des Abends und dem 5:2 die Entscheidung (46.).

Straubing: Climie – Edwards, Yeo; Cornell, Jobke; Renner, Sullivan; Bettauer – Mitchell, Brandl, Hedden; Williams, Timmins, Connolly; Miller, Zalewski, Schönberger; Oblinger, Loibl, Hartl.

ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Kohl, McNeill; Friesen, Salcido; Köppchen, Schopper; Wagner – Oppenheimer, Buck, Laliberte; Pohl, Taticek, Greilinger; Buchwieser, Th. Pielmeier, Elsner; Irmen, Boyce,
Jacques.

Tore: 1:0 Sullivan (9.), 2:0 Williams (16.), 3:0 Mitchell (19.), 3:1 Oppenheimer (20.), 3:2 Laliberte (25.), 4:2 Edwards (40.), 5:2 Williams (46.).

Strafminuten: 6/14.

Zuschauer: 3861.

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