Adelshausen

Wo es mit dem Teufel zugeht

Theaterverein Adelshausen-Aschelsried hat ein neues Stück

11.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:49 Uhr

Noch zweimal wird "Eine himmlische Beförderung" im Landgasthof Haas aufgeführt: am Freitag, 13., und Samstag, 14. Januar. Restkarten dafür gibt es noch vereinzelt an der Abendkasse. - Foto: Schittenhelm

Adelshausen (shm) Flügel oder Hörner? Das müssen Jungteufel Diavolo (Benedikt Priller) und Engel Raphaela (Martina Schuster) klären. Der Theaterverein Adelshausen-Aschelsried spielt heuer das Stück "Eine himmlische Beförderung" von Wolfgang Bräutigam.

Und darin läuft nicht alles reibungslos ab. Diavolo und Raphaela wollen in ihrem jeweiligen Reich zu einem vollwertigen Mitglied werden. Und dafür müssen sie sich natürlich entsprechend ins Zeug legen. Des Teufels Großmutter Vera (Silvia Drescher) und Himmelswächter Petrus (Martin Schönauer) sorgen dabei für die notwendige Motivation bei ihren jungen Gehilfen. Das Stück selbst ist durchaus anders strukturiert als in der Vergangenheit.

Mehrere Bühnenumbauten während der Aufführung versetzen die Zuschauer mal in den Himmel, mal in die Hölle. Und dazwischen: Da ist man dann im realen Leben. Und in dem wollen zwei junge Leute heiraten: Yvonne (Maria Kaltenegger) und Klaus-Dieter (Philipp Glöckl). Dass dabei nicht alles reibungslos läuft, lässt sich erahnen, wenn man weiß, dass der Teufel seine Hände im Spiel hat. Und der sorgt für allerlei Verwirrung, streut Gerüchte und schafft es so, dass mehr Streit als Freude herrscht zwischen den Eltern der Braut (Verena Dallmeir, Christian Finkenzeller) und der Bräutigammutter (Melanie Ilmberger), den Trauzeugen (Evi Hufnagl, Ralf Schäferle) und den Nachbarn (Franziska Roßner, Mario Kaltenecker).

Wer jedoch glaubt, dass das Brautpaar der Star des Abends ist, der irrt: Selbstverständlich ist dies der teuflische Diavolo. Oder doch seine Oma? Vielleicht ist es aber doch am Ende Petrus, der von oben - gelenkt von seinem Engel Raphaela - die Strippen zieht, nur um am Ende endlich mal wieder in den Genuss von frischen Weißwürsten zu gelangen?

Fakt ist: Die himmlisch-teuflischen Verbindungen waren top gespielt, brachten manch unerwartete Wendung und ließen den Darstellern die ein oder andere Möglichkeit, sich schauspielerisch auszutoben. Aber nicht nur diese Rollen waren optimal besetzt. Auch die Hochzeitsgesellschaft war mit einer Mischung aus erfahrenen und noch nicht so oft eingesetzten Kräften ideal zusammengestellt. Ob am Ende das Gute siegt? Ob der Himmel oder die Hölle letztlich die bessere Wahl ist? Mit viel Humor haben die Darsteller diesen Klassenkampf ausgefochten und dabei die ein oder andere unerwartete Wendung spielend und spielerisch in Kauf genommen.

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