Riedenburg

Breitbandausbau und Mobilfunk

Stadt unterzeichnet Vertrag mit Telekom für zweiten Bauabschnitt Beschwerden wegen Multifunktionsschränken

09.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:20 Uhr

Foto: DK

Riedenburg (ksm) Über den Fortschritt des Breitbandausbaus in der Großgemeinde hat Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) in der Sitzung des Riedenburger Stadtrats am Donnerstagabend informiert. Erst wenige Tage zuvor war im Rathaus der Vertrag mit der Deutschen Telekom über den zweiten Bauabschnitt unterzeichnet worden. Dieser umfasst die Ortschaften Schambach, Kohlmühle, Frauenberghausen, St. Ursula, Ried ohne Depot und Hattenhofen. Die Gesamtkosten betragen 193 366 Euro, die Stadt trägt einen Anteil von rund 58.000 Euro.

Genau 102 Haushalte können dann Breitbandanschlüsse mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde nutzen, versicherten Josef Markl und Stefan Hanke von der Telekom. An einigen Adressen wird die Glasfaser direkt ins Haus verlegt (FTTH), dadurch sind Geschwindigkeiten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde möglich. Die Telekom wird rund 13 Kilometer Glasfaser verlegen und ein Multifunktionsgehäuse sowie vier Netzverteiler neu aufstellen oder mit moderner Technik ausstatten. Das neue Netz wird ab Frühjahr 2019 so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig möglich sind, lautet das Versprechen des Unternehmens.

"Wir danken der Stadt Riedenburg für das entgegengebrachte Vertrauen und werden das Projekt zügig umsetzen", betonte Josef Markl von Telekom Technik. Stefan Hanke, Infrastrukturvertrieb Telekom Deutschland, ergänzte: "Wir versorgen Riedenburg mit der neuesten Internettechnik und machen die Stadt damit zukunftssicher." Die Telekom will nun in die Feinplanung für den Ausbau einsteigen. Gleichzeitig werden eine Firma für die Tiefbaumaßnahmen ausgesucht, Material bestellt und Baugenehmigungen eingeholt. Sobald alle Kabel verlegt und Multifunktionsgehäuse aufgestellt sind, erfolgt der Anschluss ans Netz der Telekom.

"Wir wollen unseren Bürgern möglichst bald den begehrten Zugang zum schnellen Internet bieten", sagte Lösch. "Für Arbeitnehmer mit Home-Office, Selbstständige und unsere Unternehmen bringt höheres Tempo enorme Vorteile. Schnelles Internet ist ein wichtiger Standortvorteil, der sich auch positiv auf den Wert einer Immobilie auswirkt", erklärte er bei dem Treffen weiter. Und Hauptamtsleiter Günther Wagner erläuterte bei der Stadtratssitzung, dass in dem jüngst unterzeichneten Vertrag eine Laufzeit von zwei Jahren festgeschrieben ist. Der CWG-Fraktionssprecher Thomas Zehetbauer wollte wissen, ob es auch eine Regelung dafür gibt, falls diese Frist nicht eingehalten werden kann. Wagner bestätigte, dass eine entsprechende Klausel im Vertrag enthalten ist. "Beim Vertrag für Bauabschnitt eins hatten wir diese noch nicht", sagte er. Dieser umfasst die Ortschaften Perletzhofen, Otterzhofen, Deising, Meihern, Flügelsberg, Oberhofen, Untereggersberg, Haidhof, Thann, Georgenbuch, Harlanden, Schaitdorf, Dieterzhofen, Neuenkehrsdorf, Baiersdorf, Keilsdorf, Gleislhof, Einthal, Buch und Echendorf. Bei den Bürgerversammlungen hatte Lösch die Bevölkerung noch vertrösten müssen. Grund für die Verzögerung waren Engpässe bei den Tiefbaufirmen. Nach Ostern sollen nun die Arbeiten beginnen. "Und das, obwohl wir einen Vertrag mit einem Jahr Laufzeit vor einem Jahr unterschrieben haben", meinte Wagner.

Lösch wies das Gremium zudem darauf hin, dass die Telekom in der Kernstadt den Ausbau eigenwirtschaftlich vornehmen wird. "Das ist verbunden mit vielen Multifunktionsschränken, die an verschiedenen Stellen aufgestellt werden müssen", sagte der Bürgermeister. Bauamtsleiter Walter Schattat erklärte, dass es bezüglich dieser Kästen bereits Beschwerden gegeben habe. Allein in der Bahnhofstraße würden sich drei Stück befinden. "Wir haben schon nachgefragt, ob man sie zusammenfassen kann", so Lösch. "Allerdings gehört jeder einem anderen Unternehmen", ergänzte Schattat. Da sich die Multifunktionsschränke im öffentlichen Raum befinden, könne sich die Stadt nicht dagegen wehren. "Wir müssen das dulden, weil es technisch notwendig ist."

Auch in Sachen Mobilfunk will die Telekom ergänzende Maßnahmen in der Großgemeinde Riedenburg vornehmen. Dahinter verbirgt sich laut Lösch die Umstellung auf LTE, den Mobilfunkstandard der vierten Generation mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde. Betroffen davon sind die Mobilfunkanlage auf Schloss Eggersberg und der Mast auf dem Jachenhausener Berg nahe des Schwammerls.

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