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Russland nimmt das Kim-Regime in Schutz

Kreml verhindert Reaktion auf Raketentest

06.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr

New York (AFP) Russland hat die Annahme einer UN-Erklärung verhindert, mit der "bedeutsame Maßnahmen" als Reaktion auf den jüngsten nordkoreanischen Raketentest vorbereitet werden sollten. Nach Angaben von UN-Diplomaten meldete Russland Bedenken gegen den Entwurf an.

Der russische Vize-Botschafter bei den UN, Wladimir Safronkow, hatte bei einer Sondersitzung des Sicherheitsrats argumentiert, es sei nicht bewiesen, dass Pjöngjang bei dem Test in der Nacht zum Dienstag eine Interkontinentalrakete eingesetzt habe. Er betonte überdies, Sanktionen könnten "dieses Problem nicht lösen".

Die US-Delegation bei den UN hatte zuvor einen Entwurf für eine Erklärung verbreitet. Darin wurde daran erinnert, dass der Sicherheitsrat bereits beschlossen hatte, bei weiteren nordkoreanischen Atom- oder Raketentests Maßnahmen zu beschließen. Nach Angaben der USA und der Vereinten Nationen handelte es sich bei dem von Nordkorea abgefeuerten Raketentyp "Hwasong-14" um eine Interkontinentalrakete.

"Jeder Versuch, eine militärische Lösung zu rechtfertigen, ist unannehmbar", sagte Safronkow. Ein solches Vorgehen werde unvorhersehbare Konsequenzen für die Region haben. Auch seien Versuche, Nordkorea "wirtschaftlich zu erdrosseln, nicht hinnehmbar", weil Nordkorea auf humanitäre Hilfe angewiesen sei. Die US-Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, hatte den Raketentest als "klare und scharfe militärische Eskalation" verurteilt.

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