Ebenried

Kläranlage Ebenried ist marode

Bürgermeister erklärt bei der Versammlung, dass eine Sanierung genauso geprüft wird wie die Ableitung

13.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr
Die Kläranlage Ebenried muss erweitert werden, wenn das Abwasser nicht in Richtung Oberpfalz oder Roth gepumpt werden soll. −Foto: Mücke

Ebenried (rm) Sind die Tage der Kläranlage Ebenried gezählt? Noch weiß man es nicht, aber das Wasserwirtschaftsamt drängt bis Ende 2020 auf eine Maßnahme für eine besser funktionierende Abwasserbeseitigung.

Das war eines der Themen in der jüngsten Bürgerversammlung für die frühere Gemeinde Ebenried im Gasthaus "Goldenes Lamm".

Neben dem Hauptort Ebenried sind hier auch die Ortsteile Heblesricht und Reckenstetten angeschlossen. Die Entwässerung von Ebenried und damit auch die Kläranlage wurde 1970/71 kurz vor der Eingemeindung nach Allersberg errichtet. Seither erfolgten Erweiterungen der Abwasseranlagen im Ort selbst infolge weiterer Baugebiete und der Anschluss von Heblesricht und Reckenstetten. Die Kläranlage wurde zudem vor geraumer Zeit umgebaut und erweitert. "Die hat aber noch nie funktioniert", sagte Bürgermeister Daniel Horndasch und bekam Zustimmung von vielen Ortsbewohnern. Problem sei aber auch, dass die seinerzeit tätige Baufirma insolvent ging und nicht mehr belangt werden konnte.

"Die hat aber noch nie funktioniert."

Daniel Horndasch

Überlegungen für eine Abhilfe wurden zwar immer wieder angestellt, aber nicht umgesetzt. Jetzt hat das Wasserwirtschaftsamt den Markt laut Horndasch aufgefordert, entsprechende Maßnahmen durchzuführen und diese bis Ende 2020 abzuschließen.

Grundsätzlich sah Horndasch vier Möglichkeiten: Umbau mit Sanierung, völliger Neubau, Anschluss der Abwässer an die Kläranlage Roth oder Anschluss an Mörsdorf. "Alle Möglichkeiten werden derzeit vom Spalter Ingenieurbüro Klos untersucht", sagte der Bürgermeister.

Welche Lösung auch kommen wird, man wird sie voraussichtlich über Ergänzungsbeiträge finanzieren, weil sie ansonsten über Darlehen laufen müssten und sich dies erneut auf die Gebühren niederschlagen würde. Da wurde jedoch die Befürchtung laut, dass die Eigentümer der Altanwesen Ebenrieds die Neusiedler mit ihren kleinen Grundstücken mitfinanzieren müssten. Aber auch dazu sprach Horndasch Klartext: Bei der Entwässerung handle es sich um eine Solidargemeinschaft aller Entwässerungsanlagen in der Marktgemeinde und da müssten alle mitzahlen. "Man könnte auch sagen, Allersberg finanziert die Ortsteile mit."

Von Versammlungsteilnehmern wurde darauf hingewiesen, dass der Landkreis die Sanierung der Kreisstraße beabsichtige und dann auch notwendige Leitungen gleich mitverlegt werden sollen. Andere Sprecher warfen die Frage auf, ob dann eine Trennkanalisation beabsichtigt sei, weil dies auch die Privatleute rechtzeitig wissen müssten, um bei Maßnahmen auf den Grundstücken reagieren zu können.

Bürgermeister Horndasch gab im Anschluss einen Überblick über aktuelle Entwicklungen, so wie die Fertigstellung des Baugebietes "Am Stockacher Weg" in Ebenried und den Verkauf aller gemeindlicher Bauplätze in diesem Bereich, die Fertigstellung des Radweges zwischen Allersberg und Lampersdorf durch den Landkreis, was auch den Ebenrieder Bürgern zugutekomme und den Ausbau der Straße nach Realsmühle. Für die Weiterführung des Radweges von Ebenried nach Heblesricht würden Grundstückverhandlungen geführt, um die Weiterführung Richtung Lampersdorf zu ermöglichen. Auch den Verbindungsweg zwischen Uttenhofen und Mörlach und dessen Ausbau sprach Horndasch an.

Der neue Spielplatz in Ebenried konnte fertiggestellt werden, kostete aber 44 000 Euro statt der veranschlagten 30 000 Euro. Beim Kindergarten in Ebenried lägen laut Horndasch derzeit mehr Anmeldungen vor als Plätze in dem eingruppigen Kindergarten verfügbar sind. Wenn das so bleibe, müssten einige Kinder nach Allersberg in die Kindergärten gebracht werden.

Ein Ehepaar beklagte, dass in Uttenhofen auf der Straße von Stockach kommend und nach Minettenheim führend zu schnell gefahren werde. Dort seien aber einige Familien mit kleinen Kindern, für die das sehr gefährlich wäre. "Soll erst etwas passieren?", fragten sie. Der Vorschlag eines fest installierten Geschwindigkeitsmessgeräts sei laut Bürgermeister teuer. Er sagte, dass von den Bürgern gefertigte Plakate mit Gesichtern der Kinder helfen könnten, die Autofahrer zur Vorsicht zu mahnen.

Die Bankette entlang der Gemeindestraßen nach Rohr und nach Reckenstetten seien zu niedrig, klagten weitere Bürger. Und entlang des Radweges durch den Wald zwischen Allersberg und Ebenried würden Sträucher stark in den Weg wachsen und müssten zurückgeschnitten werden.

Horndasch merkte schließlich an, man überlege, den Winterdienst einzuschränken und nur noch das zu tun, wozu man als Gemeinde verpflichtet sei. Hier stecke eine Menge Einsparpotenzial und die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs würden 2500 Überstunden vor sich herschieben, so Horndasch.

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