Freystadt (HK) Die Badmintonspieler des TSV Freystadt erwarten an diesem Sonntag in ihrem letzten Heimspiel dieser Saison ein echtes Schwergewicht in der 1. Bundesliga: Die Freystädter empfangen das nordrhein-westfälische Topteam aus Mülheim an der Ruhr. Zur Eröffnung der Partie wird die Neumarkter Artistenkiste auftreten. Spielbeginn ist dann um 14.45 Uhr in der Freystädter Mehrzweckhalle.
Der BV Mülheim, mit 13 Titeln deutscher Rekordmeister, ist Tabellendritter und könnte - ein Sieg gegen Freystadt vorausgesetzt - sich in den ausstehenden drei Spielen noch auf den zweiten Platz nach vorne arbeiten. Die Mülheimer hätten dann eine ideale Ausgangsposition für die Playoff-Spiele um die deutsche Meisterschaft. Mülheim hat angekündigt in stärkster Besetzung anzutreten, zumal man sich für die 3:4-Niederlage im Hinspiel revanchieren will.
Der Tabellendritte ist gespickt mit internationalen Profispielern. Der TSV wird es mit Spielern aus sechs Nationen zu tun haben. So stehen im gegnerischen Kader der Malaie Giap Chin Goh und der Ukrainer Dmytro Zavadsky. Dazu kommen die drei holländischen Nationalspieler Russel Muns, Robin Tabeling und Gayle Mahulette, der schottische Doppelspezialist Adam Hall, der Kroate Zvonomir Hoelbling sowie Olympiateilnehmerin Johanna Goliszweski und die deutschen Nationalspieler Lara Käpplein sowie Alexander Roovers.
Für die Freystädter gilt es, den drei Punktevorsprung auf den TSV Neuhausen bei noch drei ausstehenden Spielen zu verteidigen, um zumindest die Relegationsrunde zu erreichen. Die Chance, das hessische Team Funball Dortelweil bei einem Zwei-Punkte-Rückstand noch einzuholen, ist eher gering, glaubt TSV-Sportwart Tim Bambach. So richtet sich der Blick am Wochenende auch nach München, wo der TSV Neuhausen zeitgleich gegen den TV Refrath spielt, der schon im Vorfeld angekündigt hat, mit einer "Sparaufstellung" anzutreten. So ist es durchaus realistisch, dass Neuhausen punkten kann.
Trotz der schwierigen Ausgangslage freut man sich beim TSV Freystadt auf die Sonntagspartie und auf Fikri Hadmadi. Der indonesische Neuzugang (22) und Ex-Nationalspieler wird wieder in der Aufstellung stehen. Dank eines privaten Sponsors können die Freystädter den 22-Jährigen für dieses wichtige Spiel kurzfristig aus Kuala Lumpur eingefliegen lassen. In der Vorrunde, beim 4:3 Sieg in Mülheim, war er an zwei Siegpunkten beteiligt. Im ersten Herreneinzel gewann er gegen den Ukrainer Dmytro Zavadsky in drei hart umkämpften Sätzen. Im Doppel an der Seite von Johanns Pistorius siegte Hadmadi gegen den Schotten Adam Hall und Alexander Roovers. Auch Florian Waffler und Oliver Roth konnten im Hinspiel ihr Doppel gewinnen. Am Sonntag wird es sicherlich schwerer, einen Doppelpunkt zu machen. Bei Mülheim wird neben dem Schotten Adam Hall der Holländer Robin Tabeling spielen, der im Hinspiel fehlte. Beide werden in der Weltrangliste unter den Top 50 geführt. Im Damendoppel wartet auf Jenny Moore und Julia Kunkel mit den deutschen Vizemeistern Johanna Goliszweski und Lara Käpplein ein nicht einfaches Match. Im Dameneinzel könnte es zur Begegnung von Annabella Jäger gegen die Holländerin Gayle Mahulette kommen. Jäger als auch Hannes Gerberich spielen diese Woche in der Slowakei ein internationales Turnier, werden aber rechtzeitig zur Bundesligapartie zurück sein. Beide sind gegen Mülheim Außenseiter, hoffen aber, den Zuschauern, gute Spiele zeigen zu können. Auch im Mixed hängen für Johannes Pistorius und Jenny Moore die Trauben hoch. Die Mülheimer Johanna Goliszweski und Robin Tabeling haben eine beeindruckende Bilanz von 11:2 Siegen im Mixed und sind klarer Favorit.
Addiert man die Chancen in den einzelnen Spielbegegnungen, so bleibt dem TSV Freystadt die Außenseiterposition. "Doch Bange machen gilt nicht", sagt Teammanager Stephan Pistorius. Er erinnert an den unerwarteten Punktgewinn gegen den Tabellenführer aus Saarbrücken und hofft auf eine ähnlich starke Vorstellung seines Teams.
Neben attraktiven Spielen können sich die Zuschauer auf ein tolles Rahmenprogramm freuen: Die Neumarkter Artistenkiste präsentiert Akrobatik am Reifen und zeigt Bewegungskünste und Turnartistik am Boden. Aus diesem Grund fängt die Veranstaltung gegenüber dem angekündigten Spielbeginn 15 Minuten früher an. Das Bundesligaspiel kann im Liveticker unter badminton.de mitverfolgt werden.