Lenting (DK) Der Trend, an alte Haus- und Hofnamen zu erinnern, um sie nicht gänzlich vergessen zu lassen, hat auch Lenting erreicht. Verbreitet hat sich diese Vorliebe und Aufmerksamkeit für Vergangenes im neuen Geschichtskreis. Den Worten sollten Taten folgen.
In Lenting selbst sind 70 alte Hausnummern mit Hausnamen und Besitzern von der Stubenrauchischen Gutsherrschaft Lenting in einer Grundsteuerkatasterliste von 1840 erfasst - nachzulesen auch in dem 1999 erschienenen Lenting-Buch "Die Zeit vor Gestern". Wobei der Begriff Kataster gar nichts anderes war als das Wort für Grundstücksverzeichnis, in dem die behäbigen Bauernhöfe, erbaut aus den Bruchsteinen der heimischen Steinbrüche, festgehalten waren. Die meisten gibt es nicht mehr, sie wurden nahezu ausnahmslos abgerissen und durch zeitgemäße Wohnhäuser ersetzt.
Eine Reihe von Hausnamen ist bei älteren Bewohnern dennoch geläufig. Doch es sind deren nicht mehr allzu viele, die den Goggelbauer, Brädlweber, Bäckerbauer, Strohmaurer, Häuslmann, Wuschl oder Zimmerpaul einer Adresse zuordnen können. Gar nicht zu reden von den amtlich eingetragenen Pumpsernazi, Vogelfänger oder Kaisermetzger. Eher hielten sich Namen wie der Krausbauer, Schusterbauer, Dollerbauer, Scharlbauer und einige andere aus dem königlichen Grundsteuerkataster.
Wie der ebenfalls vor fast 180 Jahren eingetragene Hühnermann, ausgesprochen Hennamo. Ein Abkömmling dieser alten Lentinger Bauernfamilie, der Hennamo Rul, sitzt im Geschichtskreis, heißt Rupert Kipfelsberger und begeistert sich für das gestrige Lenting. So durchstöberte er historische Dokumente, fragte herum und brachte damit die Haus- und Hofnamen-Aktion in Gang.
Hans Greis