Beilngries

In den Gassen ist Geduld gefragt

Unerfreuliche Ausschreibungsergebnisse: Sanierung kann nicht vor Spätsommer beginnen

06.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:26 Uhr
Noch ist alles ruhig: Eigentlich hätten in der Pfarrgasse jetzt schon die Bauarbeiter das Sagen haben sollen. Die werden nun aber frühestens Ende August/Anfang September anrücken, wie Bürgermeister Alexander Anetsberger im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt hat. In dem angrenzenden Teilstück der Langen Gasse, das ebenfalls saniert werden soll, ist der Baustart nun für das Frühjahr 2019 vorgesehen. −Foto: Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Mit dem Einstieg in die Sanierung der Beilngrieser Altstadtgassen geht es nicht so zügig voran, wie von der Stadt ursprünglich geplant. Dies hat Bürgermeister Alexander Anetsberger auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt. Der Grund dafür: Die Ausschreibung erbrachte nur wenige Angebote. Und die hätten den veranschlagten Kostenrahmen deutlich gesprengt.

Die geplante Sanierung der Altstadtgassen steht bereits seit Langem auf der politischen Agenda in Beilngries. Viel wurde darüber gesprochen und bisweilen auch hitzig debattiert, mehrfach musste die Stadtverwaltung Verzögerungen beim Einstieg in die Arbeiten begründen. Vor einigen Monaten ging es dann aber mit großen Schritten voran. Im Stadtrat wurden die konkreten Planungen für die ersten beiden Gassen - Pfarrgasse und ein Teilstück der Langen Gasse - beschlossen, es gab einen Informationsabend für die Anwohner und auch einen konkreten Termin für den Start der Arbeiten: Ende Mai/Anfang Juni.

Dieser Zeitplan ist inzwischen aber hinfällig, wie Anetsberger gegenüber unserer Zeitung bestätigt. Die während der Ausschreibung der Leistungen für Straßenbau und Kanal eingegangenen Angebote seien nicht allzu zahlreich und vor allem weit über der in der Kostenberechnung angesetzten Summe gewesen. Vor allem hinsichtlich der Arbeiten an der Kanalisation sei dies äußerst problematisch gewesen, schließlich werden diese Kosten - wie jegliche Arbeiten an der Abwasseranlage - auf alle Bürger im Gemeindegebiet umgelegt.

Angesichts dieser Sachlage habe sich der Stadtrat per Beschluss in nicht öffentlicher Sitzung dazu entschieden, die Ausschreibung aufzuheben und nun eine neue Runde zu starten. Die Voraussetzungen seien etwas geändert worden, weshalb man nun von deutlich mehr und auch annehmbaren Angeboten ausgehe, so der Bürgermeister. "Es besteht Grund zur Zuversicht." Man habe den Ausführungszeitraum etwas gestreckt. War bislang geplant, die Maßnahme genau jetzt zu beginnen und sie bis zum Jahresende abschließen zu müssen, so sieht die neue Konzeption nun vor, ab Ende August/Anfang September den ersten Abschnitt - die Pfarrgasse - bis zum Jahresende umzusetzen und das Teilstück der Langen Gasse dann erst im Frühjahr 2019 zu erledigen. Das sei mit den bekanntermaßen sehr vollen Auftragsbüchern der Firmen wohl besser zu vereinbaren, so Anetsbergers Erwartung.

Für diejenigen Bürger, die bereits sehnlich auf die Umsetzung des Vorhabens warten - vornehmlich wohl ältere Beilngrieser, die sich mit Rollatoren auf dem bestehenden Pflaster schwer tun - bedeutet diese Entwicklung freilich eine weitere Wartezeit. Allerdings betont Anetsberger, dass sich durch die neuerliche Verzögerung des Baustarts keine Änderung an den grundsätzlichen Planungen ergeben müsse. Von der Zielsetzung, jedes Jahr eine weitere Gasse in Angriff zu nehmen, wolle man nicht abrücken. Zusätzlich zum Abschluss des ersten Maßnahmenpakets könne man 2019 also durchaus noch eine weitere Gasse sanieren. Welche das sein könnte, muss der Stadtrat beschließen. Beim "Gamsgasserl" würde man sich aber beispielsweise nicht mit der Langen Gasse in die Quere kommen, so Anetsberger. Parallel verlaufende Arbeiten wären also durchaus möglich. Die Vorplanungen sollen im Stadtrat heuer ganz normal weiterlaufen.

Fabian Rieger

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/in-den-gassen-ist-geduld-gefragt-3121396
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