Ingolstadt

"Du bist ja nicht mehr ganz sauber"

Moderator Florian Weiß startet am Sonntag in Ingolstadt bei seinem ersten Triathlon - Sein Vater ist fassungslos

06.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:17 Uhr
So geht's: Trainer Gerhard Budy zeigt dem Radio- und TV-Moderator Florian Weiß die richtigen Bewegungen beim Schwimmen. −Foto: Foto: privat

Ingolstadt/München (DK) Seine Stimme kennt man aus dem Radio, sein Gesicht aus dem Fernsehen - und jetzt sportelt er auch noch. Der Moderator Florian Weiß nimmt am Sonntag beim Triathlon in Ingolstadt teil. Für ihn eine Premiere.

Und was für eine. Nicht die Sprintdistanz hat er sich ausgesucht, sondern gleich die Mitteldistanz. Wenn schon, denn schon. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: 1,9 Kilometer schwimmen. 86,3 Kilometer radeln. 20,2 Kilometer laufen. Am Stück. Dieses kleine, aber nicht ganz unwichtige Detail war Florian Weiss' Vater anfangs nicht ganz so klar. "Als ich ihm von meinem Plan erzählt habe, hat er gesagt, dass das ja keine große Sache sei. Man könne ja eine Nacht dazwischen schlafen", erzählt der 41-jährige Moderator und lacht. Dann kam die Aufklärung - und folgende Antwort: "Du bist ja nicht mehr ganz sauber." Florian Weiß kennt man als Moderator des Privatradiosenders Antenne Bayern und als Gesicht der Rubrik "Besserwisser" der ZDF-Vormittagssendung "Volle Kanne", unregelmäßig steht er auch bei "Leute heute" vor der Kamera. Halbmarathon ist er schon gelaufen, Marathon ebenfalls. Sogar bei der prestigeträchtigen Veranstaltung in New York war er schon am Start. "Von meiner sportlichen DNA her bin ich eher der Ausdauersportler", sagt Weiß über sich selbst. An einen Triathlon hat er dennoch nie einen Gedanken verschwendet - bis Ende vergangenen Jahres. Florian Weiß und Gerhard Budy, Veranstalter des Ingolstädter Triathlons, kennen sich schon seit einigen Jahren. Aus einer beruflichen Bekanntschaft wurde Freundschaft. Um seine Körperhaltung zu verbessern und seinem Rücken etwas Gutes zu tun, entschloss sich Weiß, bei Budy Schwimmunterricht zu nehmen. Und daraus entstand dann relativ schnell die fixe Idee, beim Triathlon in Ingolstadt teilzunehmen. "Ich habe mich dann gleich angemeldet, damit ich es mir nicht noch einmal anders überlege." Drei- bis viermal pro Monat war er im Ingolstädter Hallenbad beim Schwimmtraining, obwohl er eigentlich in Schwabing zuhause ist. "Ich bin beruflich so viel unterwegs, da machen die paar Kilometer mehr den Bock auch nicht mehr fett." Immer wenn es der Terminkalender hergegeben hat, war er beim Laufen oder Radfahren. Letzteres auf einem geliehenen Rennrad.

Für seine Premiere am 10. Juni fühlt er sich fit und gut vorbereitet. "Und vom Heuschnupfen merke ich dank Adrenalin dann kurz vor dem Start hoffentlich nichts mehr", sagt Weiß. Die Strecke in Ingolstadt kennt er schon, einen Teil ist er mit dem Radl abgefahren. Bei einem mehrtägigen Trainingslager in Beilngries hat er Massenstart trainiert und wie es sich anfühlt, im Neoprenanzug in kaltem Wasser zu schwimmen. Die Bedingungen im Ingolstädter Baggersee sind schließlich andere als im Hallenbad.

Besonders freut er sich auf die Zuschauer am Streckenrand. "Ohne Publikum wäre es ganz schlimm, das motiviert total." Ob er von einigen Fans erkannt werden wird, weiß er nicht - aber es komme schon öfter mal vor, dass er auf der Straße angesprochen wird. Auf jeden Fall werden seine Familie und einige Freunde nach Ingolstadt kommen, um ihn anzufeuern. "Das ist ja von München aus fast um die Ecke." Und ein ambitioniertes Ziel hat er sich auch gesetzt: Unter sechs Stunden will er bleiben. Wenn alles gut geht, "und ich strahlend ins Ziele laufe", dann hat er schon den nächsten Plan: Den Ironman in Hamburg im kommenden Jahr. Die Distanz? Doppelt so lang wie in Ingolstadt.

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